Phantasy Star Universe: Ambition of the Illuminus (PS2) im Test

Dieses Mal dreht sich alles um die Illuminus, eine Bewegung menschlicher Fundamentalisten die den Frieden im Gurhal-System zerstören und Chaos in der Gurhal-Regierung verbreiten wollen. Ganz klar, dass sich das ändern muss, um den Frieden in der Galaxis wieder herstellen zu können. Der Spieler schlüpft hier in die Rolle eines ehr unbekannten Söldners der neben den bereits bekannten Planeten nun auch die Ruinen von Old Rozenom City und die unterirdischen Granigs-Minen nach Monstern und geheimnisvollen Items durchforsten darf. Die neue Guardian Ausbilderin Laia Martinez steht hier beratend zur Seite. Die Story wird hier um 10 weitere Kapitel zum Original erweitert und wird alle Fans wieder vor dem Bildschirm fesseln. Ebenso sind neben neuen Waffentypen, Rüstungen, Photon Arts und Klamotten mit Acrofighter & Acrotecher noch zwei neue Klassen hinzugekommen. Aber auch die Charaktere selbst, können jetzt im Maximum Level 120 erreichen (zum Glück kann man seinen Charakter mit max. Level 60 aus dem Vorgänger übernehmen). Dazu benötigt es allerdings schon etliche Wochen bzw. Monate Spielzeit. Daneben haben die Entwickler auch den Schwierigkeitsgrad angepasst, so dass das Hochleveln jetzt am Anfang schneller und leichter von statten geht und man nicht gleich beim ersten Treffer eines Monstern niedergestreckt wird. Um sich etwas von den Strapazen zu entspannen, kann man nun auch ins brandneue Casino Voloyal gehen, um an einarmigen Banditen und riesigen Roulettetischen seine hart verdienten "Meseta" zu verzocken.
Vom Spielablauf hat sich gegenüber dem Vorgänger so gut wie gar nichts verändert. Man steuert sein Alterego wieder aus der Third-Person-Sicht und metzelt sich mit Waffen und Magie durch allerhand Monsterhorden die in Dungeons lauern, um an dessen Ende dem unvermeidlichen Endgegner ins Angesicht zu sehen. In den Leveln sucht man nach Schlüsseln für den nächsten Abschnitt und findet in Truhen oder geheimen Verstecken nützliche Items und Waffen, die einem das Überleben auf dem Planeten sichern. Wie üblich kann man sich aber auch in diversen Shops auf den Planeten ordentlich für das Abenteuer rüsten. Dafür benötigt man wiederum "Meseta", die Währung im Gurhal-System. "Meseta" kann man sich entweder durch Monster schnetzeln oder durch erfolgreich beendete Missionen verdienen.
Wie beim Vorgänger auch bleibt das Herz von Phantasy Star Universe: Ambition of the Illuminus immer noch der Onlinemodus. Hier baut man zu aller erst seinen Charakter zusammen und wählt aus 4 verschiedenen Rassen: So sind Humans die ausgeglichenen Charaktere mit guten Nah- und Ferntechniken, Casts sind die Waffenprofis und auf den Fernkampf spezialisiert, Newmans sind die Magier (Force) und Beasts sind für Nahkampf trainiert. Beast können aber durch ihre Nanoblast Ability zu wahren Monster avancieren, um den Gegner ordentlich paar auf die Mütze zu geben. Alle Rassen sind in so genannte Guardian Types eingruppiert, die aus Hunter, Ranger und Force bestehen. Danach können die verschiedensten Attribute des Charakters verändert werden. Das geht von Größe, Haarfarbe, Klamotten, Ohren, Nase bis hin zur Farbe der Pupillen etc. So kann jeder seinen individuellen und einzigartigen Charakter erstellen. Mit den anderen Spielern kann man sich dann per Chat, Partychat oder Simple-Mail unterhalten und zu Spielsessions einladen. PlayStation 2 User spielen dabei mit den PC Spielern auf einem Server zusammen. Lediglich die Xbox 360 Spieler bleiben wieder unter sich. Die Entwickler haben darüber hinaus angekündigt monatlich neue Quests, Waffen, Armor, Maps, Gegner und Raum-Objekte zum Download bereitzustellen. Trotz alle dem sind die Extrakosten mit 9,99 Euro im Monat nicht zu unterschätzen. Und ganz wichtig, zum Chatten mit seinen Mitspielern ist eine zusätzliche USB-Tastatur von Nöten, denn mit Pad hat man bald einen Knoten in den Fingern. Zum Glück funktioniert an der PlayStation 2 jede billige PC-USB-Tastatur ohne Probleme.
Im Online Modus läuft es grundsätzlich so ab, dass der Spieler auf einen der drei Planeten an der Flyer Basis eine eigene Mission starten, oder einer bereits laufenden Mission beitreten kann. Das garantiert, dass man stets neue Leute kennen lernt die einen weiter und weiter im Spiel voran bringen. Und wenn man sich erstmal ein wenig reingespielt hat, gibt es kein halten mehr und das Leveln zieht einen förmlich in seinen Bann. Am meisten macht es Online aber in einer Gruppe mit 6 Personen spaß, hier wird nur noch in Volltempo durch die Dungeons gehetzt, um Monster für Monster weg zu metzeln. Das schöne ist auch das man nach einer bestandenen Mission immer noch der Gruppe angehört und der so genannte Gruppenführer noch weitere Missionen starten kann. Dadurch passiert es ziemlich oft, dass man mit einer einzigen Gruppe bis zu 5 bis 6 Stunden in die Welt des Phantasy Star Universe: Ambition of the Illuminus eintaucht.
Neben der Möglichkeit seinen eigenen Raum auf der Station nach belieben auszustatten und mit seltenen Items zu verzieren, steht auch wieder die so genannte "Partner Machine" zur Verfügung die mit Items gefüttert und gepflegt werden will. Dafür helfen sie dem Spieler in dem sie Waffen und Items upgraden können und später sogar in den Missionen auf den Planeten tatkräftig zur Seite stehen.
Grafisch kann auch Phantasy Star Universe: Ambition of the Illuminus wieder voll und ganz auf der PlayStation 2 überzeugen. So lassen die detaillierten Charaktere und Umgebungen den Spieler sprichwörtlich in die Welt eines Phantasy Star eintauchen. Unterstützt wird die sehr sauber programmierte Grafik durch wunderschöne Lichteffekte der Spezial-Moves. Besonders schön ist, dass das Sonic Team dem Titel endlich Anti-Aliasing spendiert hat und unschöne Treppchenbildung ein für alle Mal der Vergangenheit angehört, so dass man nun endlich einen wirklich sehr gelungenen optischen Genuss präsentiert bekommt. Über ein paar selten vorkommende Clippingfehler und ab und zu ein paar wabernde Bodentexturen kann man getrost drüber hinweg sehen.
Die Grafikengine läuft insgesamt schon flüssig, geht aber dafür Online öfter mal in die Knie, wenn man z.B. mit 6 Mann in der Gruppe ganze Monsterhorden wegschnetzelt. Im Endeffekt stört das den Spielablauf aber nicht weiter, sondern hilft sogar dabei bei der Massenschlacht den Überblick zu behalten. Die gewohnt sehr guten Artworks und das geniale Monster- und Endgegnerdesign sind wieder Mal eine wahre Augenweide geworden. Die drei Planten bieten darüber hinaus ein abwechslungsreiches Ambiente und können jeweils mit unzähligen Stages aufwarten die immer in einem anderen Look erstrahlen, sei es nun Wald und Wiesen, dunkle Ruinen, sandige Wüsten, zerklüftete Felsen oder malerische Bergpässe.
Der Soundtrack präsentiert sich Serietypisch wieder ganz stark und könnte von einem Kinofilm stammen. Die klassischen Phantasy Star Tracks passen optimal zum Science-Fiction Ambiente. Ein ganz besonders passender Ohrwurm ist dabei die Musik vom Wüstenplanet Moatoob geworden, aber auch die anderen Tracks, z.B. in den Kämpfen motivieren und passen optimal zum geschehen. Die beiden gesungenen Titelsongs sind dabei noch das i-Tüpfelchen.
Vergleich zu den anderen beiden Versionen auf Xbox 360 und PC ist die PlayStation 2 Variante klar die technisch schlechtere Version. Für PlayStation 2 Verhältnisse sieht es aber richtig gut aus und braucht sich vor der anderen Online-RPGs wie Final Fantasy XI nicht zu verstecken. So müssen PlayStation 2 User lediglich wieder auf den Voice-Chat der Xbox 360 Version verzichten, daher ist eine USB-Tastatur auch Pflicht für jeden Onlinespieler.
Marco meint:
Positiv
- Gigantischer Umfang
- Monatelanger Spielspaß
- Super Soundtrack
Negativ
- Saftige Onlinegebühren
Userwertung
Was soll man hier noch großartig schreiben: Das Sonic Team hat den ohnehin schon fantastischen Vorgänger konsequent weiterentwickelt und präsentiert genügend Neuerungen, die jeden MMORPG-Konsolenspieler wieder in seinen Bann ziehen wird. Das bedeutet aber auch, das man für Phantasy Star Universe: Ambition of the Illuminus die nötige Einspielzeit einplanen sollte, denn nur wer sich mit dem Spiel auseinandersetzt wird die Genialität hinter diesem Titel zu Gesicht bekommen. Alle anderen die Phantasy Star Universe: Ambition of the Illuminus vornehmlich Offline zocken möchten, sollten diese Idee gleich wieder verwerfen, denn ohne den Online-Part geht hier gar nichts. Daher sollten zu dem Kaufpreis auf jeden Fall noch die 9,99 Euro monatliche Onlinegebühr eingeplant werden. Im Endeffekt zeigt SEGA hier eindeutig die neue MMORPG-Referenz auf der PlayStation 2. Ich für meinen Teil wurde wieder Mal bestens unterhalten und werde die nächsten Monate regelmäßig im Gurhal-System auf Monsterjagd gehen. Ich hoffe ein paar von euch dann auch mal vor Ort anzutreffen… ,,,-))