Disruptor im Test

PlayStation1
Das folgende Spiel hat eine sprichwörtliche Lawine zum Rollen gebracht. Nicht nur das es der große Durchbruch der Spieleschmiede Insomniac Games war, die sich unter anderem auch für Ratchet & Clank sowie Resistance – Fall of Man verantwortlich zeichnen, sondern auch bei Jugendschützern gab es eine Welle des Entsetzens.
Nicht weil das Spiel so schlecht war, sondern die Printwerbung sorgte für großes Aufsehen. Auf blauen Hintergrund sah man einen Teddybär mit einem blutigen Einschussloch in der Magengegend. Darunter stand nur: Schluss mit lustig! Das war dann selbst Jugendschützern zuviel und die Werbung musste verschwinden. Das aber nur am Rande, wichtiger ist für uns natürlich nur die Qualität des Spiels und nicht die der Promotion.

Vorerst zur Story: Als jüngster Rekrut der legendären Elite Einheit LightStormer Corps. durchläuft man anfangs ein hartes Training bevor schließlich offizielle Aufträge annehmen kann. Als Teil dieser auf der Erde stationierten Organisation, die dem gesamten Sonnensystem gewaltsam den Frieden aufgezwungen hat, merkt man recht schnell, dass man sich in diesem feindlichen Universum nur gewaltsam den Gegnern erwehren kann. Deswegen erlernt man nicht nur den Dienst an der Waffe, sondern erhält durch körperliche Modifikationen auch psionische Fähigkeiten, die im Laufe des Spiels immer weiter verstärkt und ausgebaut werden.

Wie bereits erwähnt beginnt man anfangs nur mit einfachen Trainingsmissionen, in denen einfache Roboterdroiden als Übungsgerät fungieren. Da man hier auch noch keine psionischen Fähigkeiten besitzt, dient die erste Mission nur zur Erlernung der Steuerung und die ist denkbar einfach und intuitiv. Da im Jahre 1996 noch keine DualShock Controller im Umlauf waren wird mit dem Steuerkreuz das Alter Ego gesteuert und mit den Buttons gefeuert bzw. psionische Fähigkeiten verwendet.




Wahres Highlight stellen die Einleitungsvideos zu den Missionen dar. Diese wurden damals noch mit realen Schauspielern gefilmt, welche ihre Sache sogar recht gut machen. Die Kulissen haben auch dieses Feeling der Science-Fiction Filme und Serien aus den 90er Jahren. (Anm. d. Red.: Wer erinnert sich nicht noch an Outer Limits und Konsorten? ,,,) ) Vor allem Szenen in denen diverse Monstrositäten angedeutet werden, vermitteln diese besondere B-Movie Stimmung.

Neben einem stattlichen Arsenal an verschiedensten Schusswaffen stehen auch mächtige psionische Kräfte zur Verfügung. Diese Fähigkeiten verbrauchen Psi-Punkte die auf der rechten Seite des Bildschirms angezeigt werden. Zu ihnen zählen starke Nahkampfangriffe und eine psionische Bombe, die gleich mehrere Gegner in Mitleidenschaft zieht, aber auch nützliche Heilungsoption mit der man 20% seines Gesundheitszustandes wieder herstellen kann.

Dies ist vor allem in höheren Missionen auch bitter nötig, den selbst auf dem niedrigeren der zwei Schwierigkeitsgrade ist das Spiel sehr anspruchsvoll und erfordert gutes haushalten mit der eigenen Munition. Man sollte auch verstärkt auf psionische Kräfte zugreifen, die mit Hilfe der Drainfähigkeit immer wieder aufgeladen werden können und oftmals auch mehr schaden verursachen als die übliche Bewaffnung.

Die großen Areale lassen bieten dabei in jedem Level Abwechslung. Jeder der 13 Spielstufen wartet mit einem eigenen Design auf. Egal ob man durch düstere Korridore schlurft oder in einer schneebedeckten Gegend umherwandert, man erhält ständig neue Impulse. Als besonderes Highlight ist dabei ein "Traumlevel" zu nennen, der innerhalb des Kopfes stattfindet. Sollte man den Überblick verloren haben während eines Levels so genügt ein Druck auf die Select-Taste um eine Übersichtskarte aufrufen zu können.

Auch technisch gibt es keinen Grund zu meckern: Neben der optischen Abwechslung sorgt auch eine Bildrate von 30 fps dafür, so dass man sich schnell durch die Gegend bewegen kann und auch die Animationen gelungen sind. Auch die Soundeffekte wirken glaubhaft und die Musik weiß zu überzeugen. Spielstände können sowohl auf Memory Card gespeichert oder aber auch als Code eingegeben werden.

Michael meint:

Michael

Mit Disruptor bekommt man einen spannenden Ego-Shooter vorgesetzt, der nicht nur durch seine Technik und Spielbarkeit, sondern auch durch seine Story brilliert. Diese gewinnt zwar nicht den Innovationspreis, gewinnt aber zunehmend an Fahrt während des Spielverlaufs. Der den Einsatz von psionischen Kräften ist zwar heutzutage in diesem Genre keine Seltenheit mehr, war damals aber noch eine interessante Neuerung und fügt somit noch ein interessantes Spielelement hinzu. Shooterfans sei dieser Klassiker besonders ans Herz gelegt, denn es gibt kaum einen besseren Vertreter aus seiner Zunft auf der PSOne.

Positiv

  • abwechslungsreiche Levels
  • Psionische Fähigkeiten
  • Videos mit realen Schauspielern

Negativ

  • für Anfänger womöglich in höheren Levels zu anspruchsvoll
Userwertung
9.5 1 Stimmen
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Disruptor Daten
Genre Ego-Shooter
Spieleranzahl 1
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit seit Dezember 1996
Vermarkter Interplay
Wertung 8.2
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