Worms 4: Mayhem im Test

PC Windows
2005 feierte die beliebte Worms-Serie aus dem Hause Team 17 ihr 10-jähriges Jubiläum. Das war nicht nur ein Grund zum Feiern, sondern auch ein perfekter Anlass für den neuesten Ableger der Reihe. Nachdem die Entwickler die kampfeslustigen Würmer zuvor in mittelalterlichen Belagerungsschlachten antreten ließen, wollte man sich mit „Worms 4: Mayhem“ viel eher auf die Tugenden der Serie konzentrieren: dicke Wummen, witzige Levels und eine unkomplizierte Spielmechanik. Was dabei herausgekommen ist, erfahrt ihr im folgenden Test-Bericht!


Worms 4: Mayhem bietet euch in erster Linie nun auch eine Kampagne mit kleinen Zwischensequenzen, in der ihr die turbulenten Erlebnisse eines durchgeknallten Professors und seinen Wurm-Lehrlingen nachspielt. Die langweilige Geschichte um eine Zeitmaschine dient immerhin dazu, euch nach und nach in die Szenarien Baustelle, Mittelalter, Wilder Westen, Arabien und Urwald zu führen, die mit jeweils 5 Missionen aufwarten. Dabei erhaltet ihr für erfolgreich bestandene Aufgaben Münzen, die sich wiederum in neue Waffen, Karten und Outfits investieren lassen.



Outfit ist ein gutes Stichwort, denn in Worms 4 haben die Entwickler einen Schwerpunkt auf die Individualisierung der Würmer gesetzt. So könnt ihr die Worms in einem speziellen Menüpunkt mit einer Vielzahl von unterschiedlichen Kopfbedeckungen, Brillen, Bärten und Handschuhen ausstatten, um sie ganz nach euren Vorlieben zu gestalten. Wer es ganz genau haben will, kann sogar die entsprechenden Sprachsamples verändern und eine Team-Flagge festlegen. Ein nettes kleines Feature, das gerade die Optik vom drögen Einheitsbrei wegbewegt.



Das rundenbasierte Gameplay hat sich im Vergleich zu den Vorgängern jedoch kaum verändert. Ihr bewegt die Würmer innerhalb eines Zeitlimits durch bunte 3D-Umgebungen, greift auf zahlreiche Waffensysteme zurück und wartet schließlich den Zug der gegnerischen Seite ab. Auch das Spielinterface mit Radar, Schussregler und Windstärke dürfte einigen von euch bekannt vorkommen. Neu ist dagegen die Möglichkeit, in zahlreiche unterschiedliche Kamera-Positionen (z.B. eine Vogelperspektive) zu wechseln, um einen besseren Überblick über das Spielfeld zu gewinnen.



Das mag sich im ersten Moment zwar unspektakulär anhören, erreicht im Spiel allerdings gerade durch die abgedrehten Waffen einen unvergleichlichen Charme. Neben konventionellen Kalibern wie der Bazooka, dem Scharfschützengewehr und diversen Granatentypen attackiert ihr die verfeindeten Würmer nämlich auch mit "ungewöhnlichen" Waffen wie dem pöbelnden Briten, einem ferngesteuerten Schaf oder der witzigen Fatboy-Bombe. Diese Aktionen wurden allesamt sehr nett in Szene gesetzt und werden euch bestimmt das ein oder andere Mal zum Lachen bringen. Zusätzlich stehen euch ebenfalls nützliche Items zur Verfügung, die vom Greifhaken bis zum Jetpack reichen.



Und um eurer Kreativität hierbei keine Grenzen zu setzen, haben die Macher von Team 17 auch noch die sogenannte Waffenfabrik ins Spiel integriert. Unter diesem Punkt könnt ihr nämlich aus verschiedenen Munitionen, Zielfernrohren und Gewehrläufen individuelle Waffen nach euren Vorstellungen zusammenbasteln. Damit die Spielbalance durch dieses Feature nicht gestört wird, müssen die Eigenschaften des Kalibers allerdings auf ein bestimmtes Maß herabgesetzt werden. Schließlich würde das Spiel mit übermächtigen Superkanonen deutlich an Reiz verlieren.



Leider wird das Spiel von einigen Macken beeinträchtigt, die gerade die Bedienung betreffen. So kann die Third Person-Kamera das Geschehen nur selten ins rechte Licht rücken und muss daher häufig nachjustiert werden. Gerade in engen Gebäuden bleibt die Ansicht einfach viel zu oft an Objekten hängen und verdeckt euch die Sicht. Auch die Steuerung verdient sich in Worms 4 keine Lorbeeren, da sie in den vereinzelten Plattformeinlagen nicht präzise genug reagiert und ihr somit zu neuen Versuchen gewzungen werdet.



Ein Pluspunkt der Reihe war im Gegensatz dazu schon immer der Multiplayer-Modus, und Mayhem macht da keine Ausnahme. Mit bis zu 4 Spielern könnt ihr Online oder im LAN-Netzwerk witzige Matches bestreiten und eure Kontrahenten mit ausgeklügelten Taktiken beeindrucken. Eine nette Alternative für Online-Abstinenzler ist allerdings auch der Hot Seat-Modus, in dem man sich einfach vor dem PC mit einem Freund abwechselt.



Grafisch präsentiert sich das neue Worms ordentlich. Die Comic-Welten wurden ansprechend gestaltet und lassen sich mit den entsprechenden Waffen sogar bis aufs Letzte auseinandernehmen. Weiterhin überzeugen die Würmer durch eine gelungene Palette an Animationen sowie die hübsch gezeichneten Raucheffekte. Zum Sound bleibt da eigentlich nur zu sagen, dass die Worms regelmäßig Sprüche von sich geben und in den Zwischensequenzen durch quietschende Stimmchen nerven.

Minimale Systemvoraussetzungen
Windows 98SE/2000/ME/XP
DirectX 9.0c
1 GHz Prozessor
256 MB RAM Arbeitsspeicher
DirectX 9-kompatible Grafikkarte
DirectX 9-kompatible Soundkarte
2,36 GB freier Festplattenspeicher
DVD-Laufwerk

Marcel meint:

Marcel

Worms 4: Mayhem bietet durch sinnvolle Features wie die Waffenfabrik oder das Anpassen der Würmer genügend Anreiz zum Spielen und kann nicht zuletzt durch die gewohnten Stärken der Serie profitieren. Leider kristallisieren sich dabei allerdings auch deutliche Mängel wie die unzureichende Kamera und die nervigen Geschicklichkeitspassagen heraus, die den Spielspaß ein wenig trüben. Nichtsdestotrotz werden Fans der Worms-Reihe auch mit Mayhem hervorragend unterhalten und brauchen vor dem Kauf daher nicht zurückzuschrecken. 

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Worms 4: Mayhem Daten
Genre Strategie
Spieleranzahl 1 - 4
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 04.08.2005
Vermarkter Codemasters
Wertung 7.3
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