Habt ihr heute eure Portion Terroristenschlagen für den Tag absolviert? Wenn nicht bietet Rainbox Six Vegas 2 eine gute Alternative, denn jeder Europäer der was auf sich hält, muss Terroristen mit Hightechwaffen und einem knallharten Teamkollegen metzeln!
Dieser Einführungstext lässt zu Anfang des Spiels gleich eine Reihe Fragezeichen beim Bediener entstehen. ’’Nur ein wahrer Anführer geht durch den dunklen Wald der Niederlage und tritt dann wieder in das Licht des Sieges!’’ Was das heißen soll zuzüglich der Frage, was die Terroristen überhaupt wollen wird wohl außer dem Designer keiner wissen. Diese sind nämlich wieder schlecht gelaunt und wollen mit Geiseln und selbst gebauten Bomben den Spieler auf Trapp halten. Dabei bleibt die Story, welche angeblich die Lücken zum ersten Teil schließen soll recht unübersichtlich und auch die Allgemeinpräsentation sowie die künstliche Intelligenz haben leider durch die einhalbjährige Pause zwischen den Erstling und seinen Nachfolger gelitten.
Hat sich der recht kreative Spieler in einem Baukasten seinen Squadleader erstellt, geht es auch gleich in die französischen Pyrenäen, wobei dies storytechnisch fünf Jahre vor dem Vorgänger spielt. Was ihr dort sollt? Eine Bergstation von Terroristen säubern, die neben einem schlechten deutschen Akzent mit wenig Brainpower überzeugen. Hier wird nebenbei erwähnt der Spieler mit allen Steuerungen und Befehlen vertraut gemacht, damit er in den späteren Missionen überleben kann. Nachdem eure Mission in Frankreich positiv verlaufen ist, werdet ihr wieder fünf Jahre zurück in die Zukunft katapultiert, wo das gebeutelte Las Vegas erneut nach einem Retter sucht. Während hier der erste Teil hauptsächlich bei Nacht spielte, werdet ihr im aktuellen Geschehen öfters die Sonne auf eurem Pelz fühlen, als es euch recht ist.
Kenner, welche die Stadt Las Vegas schon vor gut anderthalb Jahren gerettet haben, werden sich nach der obligatorischen Steuerungszuweisung für Keyboard und Maus wie zu Hause fühlen, denn hier hat sich absolut nichts verändert. Auch die Spielmechanik, die schon damals gut funktioniert hat, wurde unverändert in den Nachfolger gepackt. Das bedeutet, dass ihr euch mit einem kleinen Squad von zwei Leuten von einer Location in die nächste bewegt und eurem Team mit einfachen Mausklicks Befehle zuweist. Diese sind alle objektbedingt unterschiedlich. Klickt ihr z.B. mit eurem Zielkreuz auf eine Tür, macht sich euer Team bereit den Raum dahinter zu stürmen. Weißt ihr wiederum mittels Zielkreuz eure Kollegen an eine Wand, suchen sie Deckung.
Apropos Deckung - diese ist nämlich verdammt wichtig, da sowohl ihr als auch eure Spezialisten nur wenige Treffer aushalten können. Somit ist jeder große Gegenstand euer bester Freund, aus denen ihr in stylischen Moves herausfeuern könnt. – blindschießen mit einbegriffen! Aber leider ist in der ganzen Singleplayerkampagne Monotonie angesagt. Das wird leider schon im Tutorial zelebriert, in dem ihr mit eurem Team von einem Raum in den nächsten und verteilt um Headshots zu verteilen. Doch wie oben bereits erwähnt hilft die Rambomanier keineswegs und so solltet ihr euer Team vor einer Tür postieren und ihnen mittels Befehl einen Angriff erteilen. Hierbei hat ihr dann die Wahl ob ein taktisches Vordringen für erforderlich haltet oder doch eins mit viel Knallbumm.
Möchtet ihr es ganz genau nehmen und laut Vorschrift die bösen Jungs in den Terroristenhimmel schicken, nehmt ihr eure Snakecam und steckt sie unter die Tür, um mittels Mausklick das Ziel anzuvisieren. Aber das wird nicht oft nötig sein, da sich die recht dumme K.I. gerne wirklich überrumpeln lässt. Dafür treten die Gegner teilweise in Massen auf, was sie dann auch recht gefährlich macht. Hierbei werdet ihr oft merken, dass eure Squadleader Figur allein auf weiter Flur steht, da die künstliche Intelligenz eurer Teamkameraden ist nicht viel besser ist, als die der Gegner. So ist das verhacken an Kanten und Objekten oft an der Tagesordnung oder eure Teamkollegen übersehen teilweise selbst Horden an Gegnern. Die Levelpassagen weisen leider wenig Freiheiten auf und somit ist stupides ballern im Geradeausschritt angesagt.
Aber zum Glück lässt sich die Singleplayerkampagne online mit zwei anderen Spielern zocken. Das macht um Klassen mehr Spaß, wobei hier Headsets vorausgesetzt sind. Schaut man sich das Paket, welches Ubisoft Montreal für Rainbow Six Vegas 2 für den Spieler geschnürt hat genauer an könnte man meinen, dass sie all ihre Liebe in den Mehrspielermodus gesteckt haben, da sich dieser um Strecken besser spielt als die Einzelspielerkampagne. Mit eurem selbst erstellten Charakter nehmt ihr an drei Deathmatch-Varianten Teil, einem Counter Strike-ähnlichen Spielmodi, in dem ihr Geiseln und Bomben sichern müsst sowie dem recht spaßigen Terroristenjagen. Genau wie in der Einzelspielerkampagne habt ihr einen Erfahrungsbalken, welcher sich nach Kills oder bestandenen Objekten füllt. Seit ihr im Rang aufgestiegen winken neue Tarnmöglichkeiten sowie Kleidungsstücke oder Schutzschilde. Neue Waffen gibt es nicht zu erbeuten. Hier hat man von Anfang an das volle Programm zur Verfügung.
Die Grafik des Spiels lässt leider gemischte Gefühle aufkommen. War sie beim Vorgänger noch eine echte Augenweide, kann sie heute leider auf keiner Linie mehr überzeugen. Dabei hat die Unreal Engine 3 klar mehr auf dem Kasten, was man bei „Unreal Tournament 3 klar bewiesen bekommen hat. Der Waffensound ist recht knackig, während die deutsche Synchronisation dem Spieler eher ein gewisses „B-Movie-Flair“ vermittelt. Hier wäre ebenfalls eindeutig mehr drin gewesen. Um Vegas 2 in einer Auflösung von 1024x768x32Bit Farbtiefe zu spielen, braucht ihr einen Rechner mit 3.5Ghz, 2048MB Ram und eine Grafikkarte der Klasse Geforce 7800GTX oder vergleichbare Radeon. Die Mindestvoraussetzungen sind ein Pentium IV, 2,8GHz/ oder vergleichbarer Athlon, 1024MB Ram und eine Grafikkarte der Klasse Geforce 6600/Radeon X1600. Das Spiel nimmt 7GB Festplattenspeicher ein.
Minimale Systemvoraussetzungen
Pentium 4 mit 2.8 GHz oder vergleichbarer Athlon
1024 MB RAM
Unterstützte Grafikkarte mit 128 MB
7 GB freier Festplattenspeicher
Kompatible Soundkarte
4x DVD- Rom Laufwerk
Mehrspielermodus hui, Singleplayermodus pfui! Hier wurde eindeutig Potenzial sinnlos verschenkt. Solltet ihr ein paar Freunde online haben und ein Headset besitzen kann die Einzelspielerkampagne doch für ein paar Stunden gefallen. Abgesehen davon gefällt mir das erstellen eines eigenen Charakters mit Waffen und Modifikationen recht gut. Auch das Erfahrungspunktesystem hat Diablocharakter und sorgt für bunte Mehrspielermatches.
Positiv
Guter Mehrspielermodus
Erfahrungspunktesystem
Rollenspielartiges erstellen eines Charakters mit verschiedenen Waffen und Outfits
Mehrspielermodus hui, Singleplayermodus pfui! Hier wurde eindeutig Potenzial sinnlos verschenkt. Solltet ihr ein paar Freunde online haben und ein Headset besitzen kann die Einzelspielerkampagne doch für ein paar Stunden gefallen. Abgesehen davon gefällt mir das erstellen eines eigenen Charakters mit Waffen und Modifikationen recht gut. Auch das Erfahrungspunktesystem hat Diablocharakter und sorgt für bunte Mehrspielermatches.