Shopping Center Tycoon im Test

PC Windows
Das Feld der Wirtschaftssimulationen auf dem PC ist riesig. Die alt eingesessenen Fussball Manager gehören wohl zu den beliebtesten. Daneben gibt es u.a. noch die erfolgreiche Tycoon-Serie - Zoos, Vergnügungsparks oder Fluglinien, sämtliche Themengebiete deckt die Reihe ab. Das neuste Mitglied der Tycoon Familie ist Shopping Center Tycoon.
Zu Beginn des Spiels muss man sich gründlich überlegen, an welchem Ort man sein Einkaufszentrum errichten will. Zur Auswahl stehen drei große europäische Metropolen: Paris, London und Berlin. Durch die unterschiedlichen Sehenswürdigkeiten wie Big Ben oder den Eiffelturm herrscht überall eine andere Atmosphäre, die aber keinen größeren Einfluss auf das eigentliche Spiel hat. Ich habe mich zu Beginn für Berlin entscheiden, wo man sein bebaubares Grundstück in unmittelbarer Nähe des Bundestags findet.



Wir errichten unser Shopping Center im Schatten des Eifelturms


Zu Beginn des Spiels habt ihr in jeder Stadt je fünf unterschiedliche Herausforderungen zur Auswahl. Die erste Herausforderung ist die Standardaufgabe: ihr habt zu Beginn ein gewisses Budget und müsst damit ein Shopping Center errichten. Das Spiel ist nämlich, wie auf der Verpackung geworben wird, neben der Management Simulation auch eine Design-Software für Einkaufszentren. Neben dieser Standardaufgabe wird auch angeboten, dass man in einer gewissen Zeit wieder einen bestimmten Gewinn einfährt, die Kriminalitätsrate im Einkaufszentrum senkt oder eine nahende Pleite abwendet.



So kann man sich gleich zu Beginn der Standard-Herausforderung, die auch Sandkastenmodus genannt wird, daran machen die Grundmauern seines Shopping Centers zu errichten. Danach kann man schon die ersten Geschäfte in den neuen eigenen 4 Wänden errichten. Die Auswahl der Geschäfte ist recht üppig und nimmt im Laufe des Spiels noch zu. Zu Beginn des Spiels stehen u.a. ein Videogames-Store, Burgerbuden oder Cafés zur Verfügung. Diese Geschäfte haben dann eigene Inhaber, welche nur die Miete an sie überweisen müssen. Eure Aufgabe besteht darin neue Geschäfte anzulocken - dies geschieht durch eine hohe Beliebtheit und einen guten Ruf bei den Kunden.

Das erlangt man durch verschiedene Möglichkeiten: In dem man eine gute Infrastruktur im Gebäude installiert, dass geplagte Männer sich auf Bänken ausruhen können, Mütter schnell eine Toilette für ihre heulenden Kinder finden oder Frauen rasch eine Telefonzelle finden um ihren Gatten mitzuteilen, dass es im Schuhgeschäft mal wieder länger dauert. Weitere wichtige Punkte sind das Reinigungspersonal und die Detektive, die potentielle Ladendiebe verhaften sollen. Natürlich spielt ein weiteres Medium eine wichtige Rolle auf dem Weg nach oben: die Werbung. Hier kann man zahlungskräftige Kunden anlocken und auf unser Shopping Center aufmerksam machen.



In unserer Einkaufsmeile ist für jeden was geboten


Das liest sich jetzt vielleicht alles recht gut und macht Lust auf mehr, aber leider wurden diese im Prinzip guten Einfälle sehr schwach umgesetzt. Die Werbung stellt sich total unrealistisch dar: man kann nur einstellen, wie viel Geld man dafür anbietet. Da würde es zig Möglichkeiten geben: Zeitungsreklamen, Flugblätter, Hinweisschilder, TV/Radio Werbung. Das gleiche gilt für die anderen Bereiche. Man kann nur ein ein Reinigungsteam einstellen. Wo gibt es denn so was? Wenn es wenigstens 2 wären: Blitze-Rein oder TeamProper z.B. Aber diese Monopolstellung ist einer richtigen Wirtschaftssimulation unwürdig. Das sind an sich die größten Makel des Spiels, die sehr eingeschränkten Möglichkeiten.

Man deckt praktisch nur die bereits erwähnten Themenfelder ab und kann bei gut laufenden Geschäften anbauen und ein neues Stockwerk errichten um mehr Platz für Geschäfte zu schaffen. Hat man aber das Gebäude mit Sitzgelegenheiten, Toiletten, Telefonzellen und Bankautomaten ausreichend bestückt, genug Reinigungs- und Sicherheitspersonal eingestellt, kann man sich eigentlich zurücklehnen, die Mieten einstreichen und beobachten wie die Kunden durch die Gänge ziehen.



Die Zufriedenheit der Kunden wird noch über eine spezielle Anzeige aufgeführt, an der man ablesen kann wie müde, wie stark der Harndrang und wie zufrieden sie mit dem Center sind. Auf einer weiten Anzeigetafel kann man die essentiellen Fakten des Spiels einsehen: wie hoch die Ausgaben für das Personal, Werbung und Baumaßnahmen sind und wie viel Geld durch die Mieten der Geschäfte eingenommen wird. Hier lassen sich auch die Mietpreise regeln, Personal entlassen und die Werbeausgaben einrichten. Das ist auch schon der wirtschaftliche Teil dieser Wirtschaftssimulation. Die Menuführung ist, dem Umfang folglich, recht einfach und man hat sie nach kurzer Zeit verinnerlicht.



In Berlin bauen wir direkt neben dem Bundestag


Das Spiel präsentiert sich in einer 3D Optik, die absolut nicht mehr up-to-date ist. Aber das ist bei einer Simulation ja eh eher zweitrangig. Die Modelle der verschiedenen Geschäfte gefallen durch ihre Details. Die Umgebung der Städte erfüllt zwar ihren Zweck, da wäre aber sicher mehr möglich gewesen. Was man aber recht negativ werten sollte, sind die misslungenen Figurenmodelle die sich seltsam bewegen und recht kantig wirken.
Der Sound ist meist recht unauffällig – wie im Kaufhaus halt. Seichte Melodien, die im Hintergrund mitlaufen, denen man aber kaum viel Bedeutung schenkt.
Die Steuerung ist sehr gewöhnungsbedürftig, da man sie in 3D frei schwenken und in alle Richtungen zoomen kann. Da fällt es schon schwer immer die Übersicht zu behalten, was aber nur wichtig ist, wenn man seine Einkaufszentrum ausbauen will.

Felix meint:

Felix

Wie bereits geschrieben hat das Spiel durchaus Potential - in diesem Genre hätten die Entwickler jedoch viel detaillierter arbeiten sollen. Was dabei herausgekommen ist, gleicht eher einer Light-Version einer Wirtschaftssimulation. Die zu eingeschränkten Möglichkeiten und der dadurch entstehende Einheitsbrei sind absolute Spasskiller. Nachdem man das Personal eingestellt und die Werbung gerichtet hat, kann man sich nur noch durch den Ausbau Freude machen. Diese werden aber auch von der etwas seltsamen bzw. ungewohnten Steuerung behindert. Und so bleibt ein Spiel welches nur kurz Freude macht und keinerlei Langzeitmotivation bietet, da auch die verschiedenen Herausforderungen keine rechte Aufgabe darstellen. 

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Shopping Center Tycoon Daten
Genre Wirtschaftssimulation
Spieleranzahl 1
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 04.02.2005
Vermarkter KochMedia
Wertung 4.5
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