Lunar Knights im Test

Nintendo DS
May the sun be with you..
... dürfte einer der meistzitiertesten Sätze im neuen Lunar Knights sein, daß sich ganz offensichtlich so als eine Art Boktai Nachfolger zu verstehen scheint. Entwickelt vom hauseigenen Entwicklungsstudio Kojima Productions, dreht sich auch hier zentral alles um Sonne und Mond, Licht und Schatten und natürlich die unvermeidlichen Elemente wie Feuer, Wasser, Wind und Erde. Drumherum gestrickt ist eine Geschichte um machtgeile Vampire und eine diese bekämpfende Zunft aus Revolverhelden, mit denen ihr euch schon nach kurzer Zeit im Kampf gegen die Blutsauger verbündet.



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Wie sich das für ein anständiges Rollenspiel gehört, seid ihr auch nicht nur auf einen einzelnen Charakter festgelegt. Sowohl den traditionell etwas unbedarften jungen Lichtkrieger, als auch den abgeklärten Vertreter der Schattenseite dürft ihr hier durch die Kapitel schleusen, während unterwegs zahlreiche Vertreter der Vampirfraktion einem Vollwaschgang ihrer Seele ausgesetzt werden. Da die Jungs und Mädels mit der Vorliebe für Blut sich zudem am Wetterkontrollsystem des Planeten zu schaffen gemacht und praktisch alles veröden ließen, dürft ihr euch auch um dieses Ärgernis noch selbst kümmern.

Zu dieser Zweck dürft ihr jederzeit beim durchwandern der schicken Iso-3D Welten per Select Taste zwischen euren beiden Charakteren wechseln, die sich natürlich durch unterschiedliche Stile hervortun. Der Lichtjunge ist beispielsweise mit seinen Fernwaffen auf den Distanzkampf ausgelegt und legt sich nur ungern direkt mit der zahlreichen Feindesschar an, während der smarte Vampirjäger der Nacht gern grob im Nahkampf zulangt.



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Der Spielablauf hält sich dabei stark an die Gesetze des Genres: Ihr durchforstet Level auf der Suche nach Schatztruhen, legt Schalter um und levelt euren Charakter durch die in Kämpfen erworbenen Erfahrungspunkte Schritt für Schritt immer weiter auf, wobei ihr zwischen drei Attributen auswählen dürft. Leider betont man die kämpferischen Auseinandersetzungen fast schon etwas zu stark - knackige Rätsel oder zumindest der kluge Einsatz neu erlernter Fähigkeiten (wie z. B. bei Zelda) sucht man hier soweit vergeblich. Auch der Sunlight Sensor der Boktai Spiele wurde hier geopfert, nachdem sich etliche Leute über die benötigte Lichtquelle zum spielen beschwert hatten. Dennoch könnt ihr eure alten GBA Module hervorkramen, denn wer Lunar Knights mit eingestecktem Boktai Modul spielt, erhält Zugang zu einigen interessanten Items.

Nicht weniger interessant und auch ohne Boktai Modul äußerst hilfreich sind die Terrenials. Jeweils einem Element zugeordnet, schließen sich während des Abenteuers immer mehr und mehr dieser Begleiter an und zeigen speziell bei den Endgegnern durch vernichtende Attacken große Wirkungen.
Eine weitere Besonderheit sind die enthaltenen 3D Shoot'em'up Level, sobald ihr Richtung Weltall aufsteigt, um besiegte Vampire wie beschrieben mit Hilfe der Sonnenenergie zu reinigen. Hier gilt es dann mittels Stylus das Raumschiff über den Touch-Screen zu navigieren und Feindfeuer geschickt auszuweichen bzw. selbst die Laserkanone anzuwerfen. Nach einem Zwischengegner wartet dann am Ende ein dickerer Brocken mit dem echt japanischen Namen "Schrödinger" auf seinen Meister, der sich mit etwas Timing aber auch problemlos besiegen lässt.



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Das ist aber nicht bei allen Gegnern so, denn Lunar Knights zeigt teilweise skurille Schwankungen in Sachen Schwierigkeitsgrad. Zwar könnt ihr dies auch maßgeblich mit der Wahl eures Charakters (einfaches umwechseln per Select) beeinflussen, manche Gegner wie die Lehmmonster im Santa Cicilia Bahnhof werden Anfängern aber blutige Nasen bescheren, während man andernorts mit billigen Schleimmonstern schlichtweg unterfordert wird.

Richtig mit den Muskeln spielt der Nintendo DS bei der Optik. Die Iso-3D Levels selbst sind schick, liebenswert und farbenfroh, wie man es eben von einem Rollenspiel aus japanischen Landen erwartet. Soweit aber nichts besonderes. Verblüffender ist da schon die knapp 30 sekündige Anime Sequenz im Intro - und auch im weiteren Spielverlauf finden sich zahlreiche Kollegen, die doch glatt einer echten Anime Vorlage entsprungen sein könnten und sehr viel Atmosphäre schaffen. Die Produktionskosten will man da lieber nicht wissen, aber das Auge des Betrachters freut sich über derartig gut inszenierte visuelle Abwechslungen.

Da kann die Soundkulisse leider nicht ganz mithalten - zwar klingen die Sounds stimmig und verfügen über diverse Gefühlslagen, so richtig emotional mitreißend wie man dies z. B. von einigen Final Fantasy Teilen her kennt, ist hier aber keine Melodie. Immerhin protzt das Spiel immer wieder mit einigen (englischsprachigen) Sprachsamples der Charaktere, die beliebte Sätze wie das zitierte "May the Sun be with you" mit großer Begeisterung zu Papier geben.

Sebastian meint:

Sebastian

Eine nützliche Meßlatte, mit der man ein Spiel testen kann, ist dabei einfach festzustellen wie lange es mich Nachts wach halten kann. Lunar Knights hat mich tatsächlich eine ganze Weile wachgehalten, was für das actionbetonte Gameplay spricht. Allerdings fesselt das Vergnügen nicht zu lange - wer strickt der Story folgt, ist nach gut 20 Stunden bereits bei den Credits angelangt. Trotzdem - wessen Nachschub an klassischen Rollenspielen zur Zeit nicht abgedeckt ist, kann hier durchaus mal reinschauen!

Positiv

  • Tolle Anime-Sequenzen
  • Spannende Story
  • Boktai Link

Negativ

  • Wenig Rätselkost
  • Kein Sunlight Sensor mehr
  • Relativ kurz
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Lunar Knights Daten
Genre Action-Adventure
Spieleranzahl 1
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 30. März 2007
Vermarkter Konami
Wertung 7.5
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