King of Fighters 2001 im Test

Neo Geo
Es ist März 2002 und Playmore beschert uns den ersten King of Fighters Teil seit dem Untergang/Übernahme SNK's. Entwickelt von Eolith soll der 2001'er Jahrgang an die erfolgreiche Serie anschließen.

Die Spielmodi bleiben die gleichen, aber im Charaktermenü hat sich einiges getan. Sofort stechen einem die überaus grässlichen Artworks ins Auge. Das wurde früher definitiv besser gemacht. Neuzugang Angel sieht auf dem Bild aus wie eine Schnapsdrossel und Leona wirkt irgendwie zermanscht. Apropos Neuzugänge, welche von den jeweiligen Artworks abgesehen, überaus gut gelungen sind: Kula das supersüße Gegenstück zu K' ist von Anfang an spielbar, die lässige May Lee als Ersatz von Jhun sowie die NEST Agenten Foxy, "sexy" Angel und K9999 (in Worten: Key four nine), der ein 1:1 Klon - sogar mit gleicher Stimme - von Tetsuo aus dem bekannten Animé Akira ist.

General Heidern nimmt endlich wieder aktiv am Kampfgeschehen teil, genau wie Xiang Fei und Goro Daimon (er läuft und läuft ...). Wenn man Jhun Hoon und Kasumi, die es nicht zum 2001'er Turnier geschafft haben abzieht, kommt man nun auf 40 Kämpfer.



Blue Mary vs. Newcomer May Lee...


KoF 2001 beendet die im 99'er Teil angefangene NEST Saga rund um K', den neuen Held am SNK Himmel, geklonte Kusanagi’s (gab es überhaupt einen Charakter, der nicht der Klon von jemand anderes war???) und einem zerstörten Southtown. Übrigens: Die beiden Bosse Zero, ja der 2000'er Boss - war auch nur ein Klon, und ganz besonders Igniz, setzen die Meßlatte für unfaire Bosskämpfe wieder mal steil bergauf.



Die Effekte sind KoF-typisch gut gelungen...


Wie haben die "neuen" denn die Hintergründe gestaltet? Diese Frage kann mit einem "na ja" beantwortet werden, denn die SNK typische "Pracht" ist nicht vorhanden. Im Vergleich zu den eher schlechten Hintergründen des Vorgängers sind diese sogar noch etwas trister geraten. Die Schneestage in Korea ist die einzige schöne Stage in meinen Augen. Der Rest von insgesamt 9 scheint einfallslos dahin designt worden. Das dann auch in allen Stages fast nichts im Hintergrund passiert kann die Wertung auch nicht weiter noch oben drücken. Der trostlose Höhepunkt ist wohl die Brazilstage an, ...ähhh nein, AUF der Strecke. Es gibt eigentlich nur einen Gedankengang, der diese Idee widerspiegeln kann "Was wir haben die Kämpfer noch nie vor Formel 1 Wagen fighten lassen? Dann lass uns das machen was soll schon schief gehen?" Die beiden Bossstages sind auch nicht der Reißer, da alles bekannt vorkommt. Da können die NeoGeo-Besitzer nur neidisch auf die DC-Version schauen, die nämlich mehr als 30 Backgrounds bietet, darunter auch die besten Hintergründe aus den King of Fighters Teilen davor.



Die hässliche 'Brasilstage' ist die schlechteste in der KoF History...



Dafür sind die anderen Backgrounds stylischer...


Als wäre das nicht schon genug, so dudeln zu jeder Stage auch noch monotone Technoklänge, die sich aber nach 30 Sekunden in den Tiefen des Gehörganges verirren und gar nicht mehr bis zum Hörnerv gelangen. Also Schluss mit Ohrwürmern und dergleichen. Die Soundeffekte sind allerdings Kof-typisch gut gelungen und es gibt zahlreiche Voice Samples in den Prefight- und Winningposen.

Wo wir grad bei den Posen sind. Diese sind zahlreich und die Darstellung der Charaktere ist sehr gut gelungen. Es gibt viele schön animierte Moves zu sehen und besonders die Neuzugänge gliedern sich perfekt in die Reihe der stylischen SNK-Recken ein. Leider sind die Animationsphasen der Kämpfer etwas dürftig, aber das ist ja nichts neues, da ja irgendwo der Platz für die 40+ Charaktere herkommen muss.



Hr. Sakazaki muß vor laufender Kamera Prügel einstecken...


Gameplaytechnisch gibt es wieder viel neues zu entdecken. Nach wie vor müssen 4 Charaktere gewählt werden, aber man könnte jetzt komplett auf die Striker verzichten, da man deren Positionen frei wählen darf. Man kann z.B. 2 Charaktere aktiv kämpfen lassen und die beiden anderen auf die "Bank" setzen und ihre Strikeraufgaben tätigen lassen. Je nach Konstellation kommt dabei das Ratiosystem zum Einsatz, bei dem die Charaktere unterschiedlich stark sind und unterschiedlich viele Stocks für Super Specials haben. Ein einzelner Charakter kann sehr viel einstecken, richtet ordentlich Schaden an und kann auch 4 Stocks aufladen, wogegen ein 4'er Team nur jeweils eine Leiste hat, die sich auch noch relativ langsam (im Vergleich) auflädt. Um einen Striker herbeizurufen muss man einen Stock opfern, da die Skrike Bombs (vorher festgeschriebene Anzahl an Einsätzen) verschwunden sind, aber man sollte sich 2x überlegen ob man da nicht lieber einen Super macht, da die Striker auch bei weitem nicht mehr so effektiv (weil nicht mehr jederzeit abrufbar) sind wie im 2000'er Teil.



Igniz und Zero sind der Gipfel der unfairnis...

Team neXGam meint:

Team neXGam

Gemischte Gefühle beim Erstlingswerk der Eolith/Playmore Jungs. Die audiovisuelle Darbietung war schon besser gewesen, aber dafür können die Neuzugänge überzeugen. Insbesondere May Lee und Angel bieten Kof-Veteranen genug Abwechslung und sind sehr anspruchsvoll zu spielen. Mir kommt natürlich entgegen, dass man komplett auf die Striker verzichten kann, da ich dieses Feature noch nie so leiden konnte, wobei auch das Ratiosystem nicht ganz ausgeglichen ist. Ich kann jedem Kaufwilligen nur ein ausgiebiges Probezocken empfehlen, da die Geschmäcker erfahrungsgemäß beim 2001'er King of Fighters Teil sehr verschieden sind.

written by Christian Maatz, ©neXGam 

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King of Fighters 2001 Daten
Genre -
Spieleranzahl 1 - 2
Regionalcode codefree
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 14.03.2002
Vermarkter Playmore
Wertung 7.3
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