Shadow of the Beast im Test

Mega Drive
Als "Shadow of the Beast" im Jahr 1989 auf dem Amiga veröffentlicht wurde, war es sofort ein Megahit. Weniger aufgrund des umstrittenen Gameplaygehalts, sondern vielmehr wegen seiner grandiosen Präsentation. Selten hatte man bisher so wunderschöne Welten in einem 2D Jump´n Run zu sehen bekommen. Und da sich die Hardware Amiga 500/2000 und Mega Drive in einigen Punkten sehr ähnlich sind, fackelte man auch nicht lange mit einer Konvertierung und versorgte zwei Jahre später auch SEGA-Fans mit der entsprechenden Modulversion!
Auch auf dem Mega Drive zieht ihr in der Haut eines Biestes gegen den bösen Beast Lord zu Felde, dem ihr diese Verwandlung zu verdanken habt. Mit mächtig viel Ärger im Bauch kloppt ihr euch daraufhin den Weg durch insgesamt 13 Levels, in denen riesige Heerscharen an Feinde alles daran setzen, euch in eurem Vorhaben aufzuhalten.



Leider enthält die SEGA 16-Bit Umsetzung zahlreiche Schwächen der Amiga Version, wobei der Schwierigkeitsgrad mit zu den ärgerlichsten Mankos zählt. Wer sich ernsthaft mit dem Gedanken trägt, dieses Modul knacken zu wollen, dem empfehle ich ein Action Replay Modul an seiner Seite. Unverständlich, dass man trotz eben dieser bereits bei der Amiga Version kritisierten Problemzonen an der Mega Drive Fassung nichts veränderte. Zwar könnt ihr unterwegs hinter einigen Objekten zusätzliche Strength Punkte aufsammeln, doch durch zahlreichen, unfreiwilligen Feindkontakt ist euer Vorrat schneller aufgebraucht, als ihr "oh, zwei neue Strength Punkte" stottern könnt. Schon damals bei Release half SEGA nach massiven Beschwerden seitens der Käufer mit einem Unverwundbarkeits-Cheat aus.

Die Steigerung eines nur schweren hin zu einem unmenschlichen Schwierigkeitsgrad hat übrigens eine besondere Tatsache verbrochen - die Kollisionsabfrage. Selten fragte ich mich bislang in meiner Zockerkarriere, wie Programmier einfach derart neben der Bahn liegen können. Attacken per B-Button gleichem einem Glückspiel, denn in den meisten Fällen läuft der Gegner einfach weiter munter durch euch durch - und knappst euch wertvolle Lebensenergie ab. Wenn man das nicht gesehen hat, glaubt man es vielleicht nicht - aber diese Kollisionsabfrage ist der personifizierte Albtraum jedes Videogamers!



Immerhin grafisch haut Shadow of the Beast wieder ordentlich rein, wenn auch längst nicht mehr so spektakulär wie seinerzeit noch auf dem Amiga. Trotzdem sind die Hintergründe der Fantasywelt wunderschön anzusehen und bieten auch erfreulich kleine Details. Das Scrolling ist zudem eigentlich zu jeder Zeit flüssig, einzig und allein die zahlenmäßig wenigen Animationen enttäuschen etwas. Gerade von späteren Mega Drive Titeln ist man da eigentlich schon weitaus besseres gewohnt. Ebenfalls nicht gerade ein Geniestreich ist die Soundkulisse - alte Amigafritzen werden den Klang sofort wiedererkennen, wenngleich er sich in meinen Ohren etwas "blecherner" und längst nicht mehr so fein wie auf meinem Amiga 500 anhört. Aber hier ist natürlich auch ein Irrtum meinerseits nach all den Jahren möglich.

Sebastian meint:

Sebastian

Im Grunde genommen hat Shadow of the Beast immer schon von seiner großartigen Präsentation gelebt. Auf dem Mega Drive kam das schon nie so gewaltig wie am Amiga rüber, durch heutige Standards verwöhnt kommen hier allenfalls noch Nostalgiker auf ihre Kosten. Wie es um die bereits 1991 maue Spielbarkeit nun im Jahr 2008 gestellt ist, kann sich wohl jeder Mega Drive Besitzer selbst ausrechnen. Seid ihr kein Sammler, braucht ihr dieses Modul wirklich nicht.

Positiv

  • Schöne Hintergründe
  • klassisches 2D Gameplay

Negativ

  • Kollisionsabfrage eine Katastrophe
  • Schwierigkeitsgrad schlichtweg unfair
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Shadow of the Beast Daten
Genre Action
Spieleranzahl 1
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz 50 Hz
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit seit 1991
Vermarkter ElectronicArts
Wertung 4.2
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