die Grafik sieht sehr imposant aus
Wer jetzt aber schon auf ein zweites Wing Commander hofft, sollte diesen Gedanken schleunigst wieder verwerfen. Denn Zero 5 ist durch und durch Arcade. Ohne große Story oder kompliziertes Missionsdesign geht es sofort in den Gefechtsstand und wilde Ballereien bestimmen das Geschehen. Schnell noch den Schwierigkeitsgrad ausgewählt, Steuerung sowie Sound konfiguriert, und ab geht es. Zero 5 besteht dabei aus 3 eigenständigen und recht unspektakulären Spielkonzepten, welche kombiniert dann die einzelnen Missionen ergeben.
Nr.1 ist der Dogfight mit unserem Vorzeige "BamBam" Jäger. Das Geschehen beobachtet man dabei aus einer festen Außenansicht und steuert den wendigen Jäger während aus allen Richtungen Feinde angreifen. Power-ups für Schilde und Waffen erleichtern die Schlacht ungemein. Doch der größte Feind ist nicht die feindliche Armada, sondern Steuerung und Übersicht. Am besten stellt man sich dazu ein Aquarium vor, indem man ein kleines ferngesteuertes UBoot kontrolliert, ohne dabei einmal den Kopf zu bewegen. Zu allem Überfluss gibt es noch nicht einmal ein Fadenkreuz oder sonstige Zielhilfen. So ist das Treffen der recht wendigen Gegner fast reine Glückssache und sehr frustig. Da stört es dann auch schon nicht mehr weiter, dass die KI wohl irgendwo in der Milchstraße verloren gegangen ist.
auch in der Cockpitansicht wird geballert
In Spielvariante Nr.2 geht es dafür etwas einsteigerfreundlicher zu Werke. Hier nimmt man hinter dem Geschützturm eines "HitPak" Kreuzers Platz und zerstört aus der Ego-Perspektive vom einfachen Asteroiden bis hin zum feindlichen Schlachtschiff alles was einem vor die Kanone kommt. Zwei unterschiedliche Geschwindigkeiten und ein kleines Radar erleichtern dabei die Feinderfassung.
Zurück in den BamBam geht es dann wieder in Spielabschnitt Nummer 3. Aus der Verfolgerperspektive steuert man hier seinen Jäger durch enge Schluchten und Röhren in bester Star Wars Todestern Tradition. Wer hier keine übermenschlichen Reflexe hat, wird schnell das Zeitliche segnen. Hindernisse, welche kaum Zeit zum Reagieren lassen und die unübersichtlichen Explosionen der eigenen Geschosse gilt es hier zu bezwingen.
Über allen drei Modi hängt dabei später ein Schwierigkeitsgrad, der so manchen Spieler an seinen Fähigkeiten zweifeln lässt. Wäre dies kein Konsolenspiel könnte man meinen, die Entwickler wollen einem regelrecht die Münzen aus der Tasche ziehen. In Sachen Präsentation hingegen gehört das Spiel zur Jaguar Spitze. Die bunte Polygongrafik flitzt fehlerfrei mit 60fps über den Screen und wird gezielt mit einigen Texturen sowie in mehreren Stufen zerstörbaren Objekten aufgewertet. Hübsche Explosionen und Animationen bringen zudem Leben in den tristen Weltraum.
Begleitet werden die Todeskämpfe mit den Aliens durch einen treibenden Technosoundtrack, welcher entfernt etwas an Tempest 2000 erinnert. Die gelungene Sprachausgabe und Explosionen schließlich machen das "Spielhallenfeeling" perfekt.
hier kann es ganz schön eng werden
Zero 5 gehört zu der Sorte Jaguar Spiele, welche technisch über jeden Zweifel erhaben sind, spielerisch aber so einige Probleme mit sich bringen. Alle drei Spielarten haben weder große Abwechslung, noch sind sie richtig durchdacht. Speziell die Dogfight Steuerung kann man getrost als echte Katastrophe bezeichnen. Der viel zu hohe Schwierigkeitsgrad setzt dem Ganzen schließlich noch die Krone auf.