Blue Lightning (CD) im Test

Jaguar
Die Geschichte des Jaguars ist geprägt von Fehlentscheidungen. Und manchmal muss man sich fragen, warum Atari daraus nichts lernen wollte. Als der Jaguar erschien legte man das Spiel Cybermorph bei. Die Kritiken dazu waren bescheiden, aber wenigstens hatte man eine nette Grafikdemo. Auch dem Jaguar CD spendierte man ein kostenloses Softwarepaket. Und wieder war ein Spiel dabei, welches die Kunden eher vertrieben haben dürfte. Der Übeltäter hört auf den Namen Blue Lightning und ist bereits vom Lynx bekannt. Dort allerdings, ein recht gutes Spiel, was man von der Jaguar CD Version nicht gerade behaupten kann...


Rund um die Welt geht es..

Dabei ist die Welt anfangs noch in Ordnung. Ein nettes Fullscreen-Intro begrüßt den Spieler und schon findet man sich im Hauptmenü wieder. Fünf verschiedene Spielstände können abgespeichert werden und sogar aus mehreren Sprachen darf gewählt werden. Darunter auch deutsch. Nachdem man nun auf der Karte die Mission ausgewählt und sich für einen Kampfjet mitsamt Bewaffnung entschieden hat geht es auch schon los. Ziel der ganzen Operation ist es den ehemaligen UN General Drako und seine Armee aufzuhalten. Wie auf dem Lynx oder auch bei dem bekannterem Afterburner von SEGA sieht man seinen Kampfjet von hinten und donnert auf vorgegebenem Weg über die Landschaft. Feindliche Jäger und Bodenziele wechseln sich mit Hindernissen in Form von Gebäuden oder Gebirgsketten ab und sorgen für den üblichen Pilotenstress. Auf Wunsch darf übrigens auch jederzeit in eine Cockpitansicht umgeschaltet werden.



Die Grafik ist..öhm.. ja..

Große taktische Abwechslung darf man aber nicht erwarten. Das Briefing spricht zwar von Aufgaben wie eskortieren oder dem vernichten bestimmter Gegner, aber eigentlich kann man es getrost ignorieren. Im wesentlichen reicht es auf alles zu Feuern was irgendwie nach Feind aussieht. Interessant ist der Umstand, daß einmal zerstörte Flugzeuge nicht wieder anwählbar sind. Man sollte also gut auf seine Flieger aufpassen, denn jeder besitzt eigene Stärken. Sollten alle Flugzeuge vernichtet sein ist das Spiel beendet. Insgesamt stehen von einer Tomcat bis hin zur Harrier sieben verschiedene zur Verfügung, welche man sich aber erst mühsam erspielen muß.



Auf Wunsch lässt gibts Cockpit-Atmo..

Im Spiel selbst fällt zunächst die schlechte Grafik auf. Geringe Sichtweite, Dauerruckeln, undetailierte Gegner und Objekte sowie extrem verpixelte Sprites sorgen erstmal für einen kleinen Schock. Auch die Animationen und Zoom Stufen sind da kein bischen besser und erinnern an früheste 8-Bit Spiele. Hat man dies verdaut macht sich schnell das schlechte Leveldesign bemerkbar. Landschaftsdetails wiederholen sich ständig und Höhepunkte sucht man vergebens. Nicht selten muß man sich mit den plötzlich auftauchenden Hindernissen herumärgern und Feinde sind nur schwer anzuvisieren.
Die Steuerung der Kampfjets glänzt allerdings auch nicht gerade durch Präzision. Etwas träge und eine nicht gerade optimale Tastenbelegung lassen Hilfeschreie nach einem Autopiloten aufkommen. Wichtige Extrafunktionen wie Afterburner oder Luftbremse werden etwas umständlich über die Zahlentasten aktiviert während die normalen Buttons für die Bewaffnung zuständig sind. Das ProPad wird leider gekonnt ignoriert, obwohl es dank den L&R Buttons eigentlich wie gemacht für diese Art Spiel wäre. Das Game lässt sich zwar auch so einigermaßen bewältigen, aber von gut ist die Steuerung aber ein ganzes Stück entfernt.



Und ich düse, düse, düse im Sauseschritt..

Besser sieht es da schon beim Ton aus. Zwar klingt so manches Schussgeräusch nach so ziemlich allem was man sich vorstellen kann, nur nicht nach einem tödlichen Geschoss, doch dafür darf man sich an netten Gitarren Riffs und solider Sprachausgabe erfreuen.

Nils meint:

Nils

Während die Lynx Variante schnell ihre Fans fand, hat man das JagCD Debüt vor allem technisch in den Sand gesetzt. Man versuchte zwar das simple Spielprinzip durch Missionen und verschiedenes Kriegsgerät aufzuwerten, doch ist keine der Ideen konsequent genug umgesetzt. Grafik und Steuerung lassen zudem keinerlei Dynamik, geschweige denn Spielspaß, aufkommen. Etwas ganz wichtiges hat man zudem vergessen…..den Schleudersitz. Nur zu gerne würde ich mich nämlich aus diesem undynamischen Pixelbrei herauskatapultieren... 

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Blue Lightning (CD) Daten
Genre Action
Spieleranzahl 1
Regionalcode codefree
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit seit 1995
Vermarkter Atari
Wertung 4.2
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