"XMoto steht unter dem Motto der..."
a) Rennspiel-Simulation
b) Physik-Simulation
c) Geschicklichkeit
Habt ihr nun mit "a" geantwortet, geht ihr mit dem Zonk nach Hause - alle anderen gewinnen eine virtuelle Waschmaschine.

Was sich bisher wohl eher wie ein kurzweiliges Produkt für die Mittagspause anhört, sollte jedoch nicht unterschätzt werden. XMoto wartet unter seiner unscheinbaren Haube mit einer extrem akkuraten Physik-Simulation auf. So müsst ihr jede Steigung mit Bedacht nehmen, jeden Sprung exakt kalkulieren. Die Steuerung ist hierbei denkbar einfach: Mit den Richtungstasten steuert ihr euer Gefährt nach Links und Rechts und könnt auch das Vorderrad anheben. Mit der Leertaste dreht ihr euch herum, um die Fahrtrichtung zu ändern. Eine extrem simple und intuitive Steuerung, welche ihr jedoch bis zur Perfektion beherrschen müsst, um die gegebenen Levels zu meistern.

XMoto ist alles andere als einfach. Während die ersten Kurse noch relativ einfach zu meistern sind, steht ihr irgendwann vor scheinbar unüberwindbaren Hürden, riesigen Abgründen, müsst über winzige Plattformen manövrieren und zudem noch Gefahrenquellen ausweichen, welche an Kastanien erinnern. Berührt ihr eine solche, heißt es: Neustart. Natürlich solltet ihr auch auf euren Fahrer acht geben - mit dem Kopf gegen eine Wand zu donnern oder sich beim Salto in den Boden zu graben ist nicht nur in der Wirklichkeit ein Fall für den Darwin-Award (verliehen bei herausragenden Leistungen bei ignorieren des Selbsterhaltungstriebs).
Oft kann XMoto wahrlich frustrierend werden. Wie schon erwähnt ist es kein Lückenfüller, sondern ein Titel, bei dem es nötig ist, Zeit zu investieren. Tut man dies, kann man die Level auch meistern. Habt ihr eine gute Zeit aufgestellt, speichert das Spiel auf Wunsch auch euren Geisterfahrer, gegen diesen ihr erneut antreten könnt und/oder es zur Analyse eurer Strategie im Replay dienen kann.

Als Sahnehäubchen gibt es noch weitere Themes, mit denen ihr das Aussehen eures Fahrers ändern könnt. Ihr wollt also als Evil Knievel starten? Kein Problem - ihr seid nur einen Tastendruck davon entfernt. Doch ist ein solch komplexer Modus in einer Open Source-Entwicklung nicht unheimlich kompliziert zu bedienen? Weit gefehlt. Zum einen benötigt ihr keinen Account, um selbst Bestzeiten aufzustellen - die Daten werden an eurem im Spiel angelegten Profil angelegt. Auch das Herunterladen von neuen Levels und Themes ist denkbar einfach und geschieht über die intuitiv zu bedienenden Menüs im Spiel. Das Spiel wird euch gar informieren, sollten neue Levels zur Verfügung stehen. Und all das ist natürlich nicht nur Open Source, sondern komplett kostenlos!

Die Animationen sind jedoch trotz der einfachen Darstellung des Spiels erstaunlich raffiniert. Euer Motorrad bewegt sich flüssig und die Federung eines jeden Rades überträgt sich gar bis zum Fahrer selbst und erzeugt glaubhafte Bewegungen. Nicht zuletzt ist XMoto sehr ressourcenschonend und läuft auch auf älteren Systemen sehr performant.

Möglicherweise werdet ihr nach einer gewissen Spieldauer selbst auch Levels erstellen wollen. Nun, dies ist denkbar einfach, denn auf der XMoto Webseite wird der offizielle Leveleditor Inksmoto ebenso frei zum Download angeboten und ein Wiki erklärt Schritt für Schritt, wie dieser zu bedienen ist.
