
Eigentlich war es ja nur eine Frage der Zeit, bis die Worms nach zwei Ablegern auf dem Nintendo DS mit dem Untertitel Open Warfare den Sprung auf den Nintendo Wii wagen. Versprochen hat man vieles und die wichtigste Meldung war wohl, dass die Wii Version auch einen Onlinemodus bieten wird, um nicht nur in den eigenen vier Wänden gegen menschliche Gegner spielen zu können. Doch vor wenigen Wochen kam dann die Hiobsbotschaft: Das erwartete Onlinespielvergnügen wurde gestrichen, weil Worms ja ein soziales Spielerlebnis sei und man das am besten mit Freunden in einem Raum zockt.
Die Frage ist jetzt natürlich, was denn von dem Spiel übrig bleibt. Kurz gesagt nicht allzu viel. Um sich allein mit dem Spiel zu vergnügen steht ein Storymodus zur Verfügung. Dieser besteht aus sechs Welten mit jeweils fünf Untermissionen und einem abschließenden Minispiellevel. Diese lassen sich später im Hauptmenü auch direkt anwählen um auf Highscorejagd zu gehen. Ansonsten beschränken sich die verschiedenen Missionen nicht nur auf die Vernichtung der gegnerischen Teams, sondern es müssen entweder Teile geborgen oder gegen eine Übermacht überlebt werden.

Ansonsten geht es bei den klassischen bzw. Mehrspielermatches wie in den bisherigen Wormsablegern zu: Bis zu vier Teams mit jeweils drei Würmern treten gegeneinander an um sich möglichst effektvoll das Leben auszuhauchen. Dabei kann man die Umgebung nutzen und alle möglichen Waffen. Das Waffenarsenal selbst ist aber ein wenig mickrig ausgefallen: Nur 15 verschiedene Waffen kann man nutzen um auf dem Schlachtfeld den Sieg zu erringen. Veteranen vermissen vor allem Lieblinge wie die Banana Bomb, die Shotgun und den Baseballschläger. Sonst gibt es aber auch bekannte Waffen wie das Schaf oder die Lenkrakete.

Gesteuert wird das Spiel ausschließlich über die Wiimote: Mit dem Steuerkreuz bewegt man sein Kriechtier, der A-Knopf wird dazu benutzt um zu springen und mit B feuert man seine ausgewählte Waffe ab. Allerdings reicht ein einziger Knopfdruck für manche Waffen nicht aus. Um die Bewegungsensoren der Wii Fernbedienung auszunutzen müssen für die entsprechende Waffe die passenden Bewegungen ausgeführt werden. Um die Stärke eines Raketenschusses festzulegen, muss man die Wii-FB mit der Spitze nach oben zu sich neigen - je mehr man es zu sich neigt, desto stärker wird der Schuss.

Klingt zugegebenermaßen etwas aufgesetzt, aber bei manchen Waffen ist die Bewegungssteuerung wirklich sehr spaßig: Beispielsweise der Kamikazegleiter stampft mit einem übergroßen Amboss auf die Erde und das geschieht indem man mit der Wiimote wie mit einem Hammer schlägt. Je öfter man dies ausführt, desto öfter schlägt auch der Amboss auf die Erde ein. So manch ein Spieler kann hier schon beim exzessiven Hämmern in Ekstase geraten. Etwas zu bemängeln ist noch das Balancing: Manchmal stimmen Aufwand und Ergebnis nicht ganz überein. Beispielsweise kann mit vorher erwähntem Kamikazegleiter bereits mit einem Treffer tödlicher Schaden zugefügt werden, wobei ein Treffer vom UFO nur einen Bruchteil des Schadens zufügt.

Technisch gibt sich der aktuelle Worms Ableger zurückhaltend wie immer: Die knuffig gezeichneten Würmer lassen sich im Hauptmenü optisch komplett festlegen und auch so hält man an der comicartigen Grafik fest. Neben den witzigen Zwischensequenzen verzichtete man aber fast gänzlich auf eine Hintergrundmusik. Einzig die Explosionen und Aussagen der Kriechtiere sind zu hören, auch wenn diese fast ausschließlich auf Englisch sind.
So richtig Spaß macht Worms: Odyssee im Weltraum (wie alle bisherigen Teile der Serie) auch nur im Mehrspielermodus mit bis zu vier Spielern. Der Storymodus ist zu kurz, die freizuspielenden Extras zu wenig und auf Dauer allein zu langweilig. Hat man allerdings drei Freunde eingeladen, kommt das Spiel richtig in Fahrt. Veteranen vermissen einige geliebte Waffen wie den Baseballschläger oder die Banana Bomb und auch einige Anpassungsmöglichkeiten. Im Großen und Ganzen ist der Umfang für ein Vollpreisspiel zu mager, doch Fans können trotzdem zugreifen.