Wiley's Wire Way: Total verboingt! im Test

Nintendo DS
Geschicklichkeitsfreunde aufgepasst. Aliens sind unter uns und zu allem Überfluss klauen sie uns auch noch unseren Elan. Doch anstatt die Eindringlinge aufzuhalten, greift ihr in Wiley's Wire Way zum Touchpen und helft den kleinen schwarzen Rackern auf der Suche nach dem kostbaren Stoff. Klingt komisch? Ist es auch. Doch spielt es sich auch gut?
Schiebt ihr das Spiel in euren DS, springt euch erst einmal ein witziger Trailer ins Auge, der euch die Hauptfiguren vorstellt. Hier könnt ihr einen ersten Blick auf Wiley, ReFresh und einige Bösewichte werfen. Das Hauptmenü empfängt euch dann mit mehreren Modi. So könnt ihr den Missionsmodus starten, im Herausforderungsmodus zeigen, was in euch steckt oder eine Multiplayerpartie spielen. Daneben gibt es noch einen Editor, in welchem ihr Wileys Aussehen verändern könnt und die obligatorischen Optionen. Wir widmen uns aber zuerst dem Missionsmodus. Wiley und ReFresh leben auf einem fernen Planeten. Dort ist menschlicher Elan der absolute Renner und nur zu überhöhten Preisen aus dem Internet zu bekommen. Wiley möchte aber nicht so viel Geld ausgeben und macht sich einfach auf den Weg zur Erde, um selbst nach dem kostbaren Elan zu suchen. Prompt wird er fündig und beginnt fleißig zu sammeln. Aber Wiley ist nicht allein unter den Menschlingen. Die berüchtigte Alien Gang hat es ebenso auf Planet Erde verschlagen. Auch sie wollen so viel Elan stehlen wie nur möglich und das passt Wiley natürlich gar nicht.


Fortan steuert ihr den kleinen Wiley und müsst Elan sammeln. Dabei durchforstet ihr verschiedene Level, die jeweils in acht Abschnitte unterteilt sind. Im letzten Abschnitt wartet dann ein Endgegner auf euch, bevor ihr euch in das nächste Level aufmachen könnt. Die sechs Level sind alle einem anderen Setting zugeordnet und so fangt ihr beispielsweise in einem Wald an und findet euch im zweiten Level in einer Stadt wieder. Wer jetzt etwa an ein Jump & Run denkt, wird bei Wiley's Wire Way eines besseren belehrt. Schon im Anfangstrailer wird euch das Spielprinzip näher gebracht, bevor ihr dann im ersten Level selbst Hand anlegen könnt. Ziel ist es nun, das kleine Alien vom unteren Levelanfang in das Ziel zu bringen, welches immer irgendwo in luftiger Höhe in Form eines Ufos auf euch wartet. Die einzelnen Levelabschnitte erstrecken sich über beide Bildschirme und geben euch so die nötige Übersicht. Ihr steuert aber nicht Wiley selbst, sondern die vielen Seile, die in dem Abschnitt angebracht sind. Dabei hält sich der Hauptprotagonist automatisch an jedem Seil fest. Mithilfe des Stylus spannt ihr das Seil und katapultiert Wiley zum nächsten Punkt. Je stärker ihr die Seile spannt, desto weiter fliegt Wiley. Auf die Art bewegt ihr euch durch die recht großen Areale.


Ziel des Ganzen ist es aber nicht nur von A nach B zu kommen. Unterwegs muss natürlich kräftig Elan gesammelt werden. Diesen findet ihr in Form von Sternen überall im Abschnitt verstreut. Schnalzt ihr Wiley dabei von einem Seil zum anderen und berührt beim Fliegen den Stern, gilt dieser als eingesammelt. Je mehr Elan ihr sammelt, umso höher fällt euer Rating am Ende eines Abschnitts aus. Oft wird eine genaue Zahl an Sternen vorgegeben, die man einsammeln muss, um den Abschnitt abschließen zu können. Aber Elan dient euch auch als Energie. Schießt ihr nämlich mal daneben und Wiley verfehlt das rettende Seil, fällt er natürlich runter und wenn man ganz viel Pech hat, verpasst man alle Seile auf dem Weg nach unten und kann am Anfang wieder starten. Die Sterne ähneln hier den Ringen von Sonic. Sobald Wiley nämlich fällt und keinen Stern sein Eigen nennt, verliert ihr ein kostbares Leben.


Habt ihr aber genügend Sterne, reduzieren sie sich und Wiley bleibt vom Sturz verschont. Aber nicht nur euer eigenes Ungeschick kann an Wileys Lebensleiste nagen. Die böse Alien Gang hat es natürlich auf das kleine Alien und sein Elan abgesehen und macht ihm das Leben schwer. Zahlreiche Gegner hindern euch am Weiterkommen und können nur durch gezielte Rämpler ausgeschaltet werden. Aber nicht nur das. Andere Hindernisse, wie z.B. Flipper-ähnliche Bumper müssen passiert werden, um zum rettenden Ufo zu gelangen. Die Abschnitte fangen recht übersichtlich an und erstrecken sich später in ungeahnte Perspektiven. Eine Übersichtskarte hilft euch aber, auf dem richtigen Weg zu bleiben.


Das simple Spielprinzip macht Laune und motiviert dank der verschiedenen Finessen und Hindernisse auch über eine längere Zeit, was nicht zuletzt auch am Unfang liegt. Wenn ihr alle 48 Abschnitte meistern und dabei auch noch mit dem Highscore nach Hause gehen wollt, gehen viele Stunden ins Land. Habt ihr den Storymodus beendet, stehen noch zwei weitere Modi zum Spielen bereit. Der Herausforderungsmodus wartet mit zwei Varianten auf: das Schnalztraining und die Strategerie. Im Schnalztraining stehen euch nur zehn Seile pro Level zur Verfügung. Richtiges Timing und perfektes Zielen sind hier gefragt, um ans Ziel zu gelangen. Im Strategeriemodus wirds noch eine Stufe schwieriger. Hier findet ihr nämlich nur ein Seil am Anfang. Um an das Ziel zu kommen, müsst ihr euch den Weg selbst gestalten. Dabei stehen euch verschiedene Seile und Gegenstände wie Fließbänder zur Verfügung, die taktisch korrekt plaziert werden müssen. Sehr knifflig und ungemein fordernd! Wer vier Freunde zur Seite hat, kann im Multiplayer loslegen. Dabei kann Wiley's Wire Way sowohl per Einzelkartenspiel, als auch im Multikartenspiel gestartet werden. Sieger ist, wer als Erster das Level meistert. Dabei schnalzt ihr mit euren Freunden um die Wette und versucht, die meisten Sterne einzusammeln. Stehen euch im Einzelkartenspiel nur zwei Level zur Verfügung, habt ihr im Multikartenspiel mehr Auswahl, was die Langzeitmotivation deutlich hebt.


Wileys Abenteuer macht vieles richtig, aber auch einiges falsch. So kann es wirklich schnell zu Ungeduld kommen, wenn das kleine Alien zum x-ten Mal daneben fliegt und ihr den Abschnitt von Neuem anfangen müsst. Vor allem in den späteren Levels kann euch das einiges an Nerven kosten. Da hilft auch die Richtungslinie nicht viel, die beim Spannen eingeblendet wird. Obwohl das Spielgeschehen auf beiden Bildschirmen stattfindet, sind viele Level so groß, dass ihr nicht sehen könnt, wohin Wileys Flug geht. Es dämpft einfach die Motivation, wenn man minutenlang im Level unterwegs ist, ein letztes Mal schnalzen muss und einen Gegner unglücklich trifft, der einen dann den ganzen Weg zum Anfang schickt. Checkpoints hätten hier Wunder gewirkt. Oft leidet auch der Highscore an der fehlenden Übersicht. Zudem ist der integrierte Editor belanglos. Ihr könnt zwar Wileys Aussehen verändern, Auswirkungen auf das Spielgeschehen z.B. in Form von veränderten Attributen hat es aber keine.


Grafisch darf man von Wiley's Wire Way nicht zuviel erwarten. Die Level sind schön bunt, aber recht einfach gehalten. Details in den Abschnitten oder im Charakterdesign sucht man vergebens. Zwar passt der simple Stil zum restlichen Spiel, trotzdem hätte man an der Präsentation noch einiges machen können. Ein Lob verdient meiner Meinung nach aber der schräge Humor des Spiels. In den kurzen Zwischensequenzen muss man einfach schmunzeln, wenn ReFresh z.B. auf die Idee kommt, das Elan beim Auktionshaus Alienbay zu verhöckern. Solche Gags ziehen sich durch das gesamte Spiel und machen die Hauptcharaktere äußerst sympatisch. Soundtechnisch gibt es nettes Gedudel auf die Ohren, welches aber genauso simpel daherkommt, wie die restliche Präsentation des Spiels. Wiley gibt witzige Laute von sich und hier und da erklingen ordentliche Soundeffekte. Sprachausgabe oder einen monumentalen Soundtrack wird man aber nicht finden.

Andrej meint:

Andrej

Wiley's Wire Way punktet mit einer witzigen Spielmechanik und simplen und doch forderndem Gameplay. Es macht Laune mit dem Alien durch die Level zu schnalzen und Elan zu sammeln. Besonders gut gefallen hat mir auch der Strategerie-Modus. Leider krankt das Ganze an zu wenig Übersicht und schnell auftretendem Frust, wenn man danebenfliegt und neu anfangen muss. Wem das nichts ausmacht, sollte sich Wileys Abenteuer ruhig mal ansehen.

Positiv

  • simples aber forderndes Gameplay
  • schräger Humor
  • gelungener Multiplayer

Negativ

  • Überblick geht öferts mal verloren
  • Editor eher Beiwerk
Userwertung
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Wiley's Wire Way: Total verboingt! Daten
Genre Geschicklichkeit
Spieleranzahl 1 - 4
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 12. November 2009
Vermarkter Konami
Wertung 7
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neXGam YouTube Channel
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