Trotz der schlechten Kritiken konnte sich der 2007 veröffentlichte Vorgänger Warriors Orochi mehr als 1,5 Millionen Mal verkaufen. Wenn wundert es da, wenn Koei bereits dieses Jahr einen Nachfolger auf die wartende Fangemeinde loslässt. Welche Neuerungen der zweite Teil mit sich bringt oder ob es sich bei Warriors Orochi 2 womöglich nur um eine Mogelpackung handelt, verraten wir euch im Review.
Warriors Orochi 2 erzählt die Geschichte aus dem ersten Teil weiter. Der böse Schlangenkönig Orochi möchte noch immer gewaltsam die Weltherrschaft an sich reißen und dazu ist ihm jedes Mittel recht. Um seine teuflischen Pläne in die Tat umzusetzen, entführt und manipuliert er mithilfe seiner dämonischen Kräfte zahlreiche der tapferen Dynasty Warriors und Samurai Warriors Kämpfer, die fortan zusammen mit anderen Höllenkreaturen an seiner Seite kämpfen. Ab hier kommt ihr ins Spiel. So habt ihr im Story-Modus von Warriors Orochi 2 die Auswahl zwischen fünf voneinander abweichenden Storylines, welche wiederum in je acht Stages unterteilt sind. Drei davon erzählen die Geschichte vom chinesischen Königreich (Shu, Wei, Wu), die anderen beiden beschäftigen sich mit dem japanischen Königreich (Samurai), sowie mit Orochi selbst. Demnach erwarten euch insgesamt 40 Stages - 20 sind brandneu.
Übrigens schaltet ihr beinahe alle der insgesamt 94 (und mittels Erfahrungspunkten ausbaubaren) Charaktere im Story-Modus frei - 15 davon sind frisch dabei. Dies wären: Minamoto no Yoshitsune, Himiko, Sun Wukong-(Monkey King), Taigong Wang, Taira no Kiyomori, Kojiro Sasaki, Gracia, Motochika Chosokabe, Katsuie Shibata, Toshiie Maeda, Nu Wa, Fu Xi, Shin Orochi sowie Devil Ninja und Giant Boar (beide nicht spielbar!). Desweiteren stehen mit "Freier-Modus", "Traum-Modus", "VS-Modus" und "Survival-Modus" noch vier weitere Spiel-Modi zur Auswahl: So erwarten euch beispielsweise im "Traum-Modus" 28 teils abwechslungsreiche Missionen, die allesamt mit bestimmten Herausforderungen wie "Rette Person A", "Beschütze Person B" zusammenhängen.
Da sich am grundlegenden Spielprinzip auch in Warriors Orochi 2 so gut wie nichts getan hat, werde ich an dieser Stelle auf die weiteren Neuerungen eingehen, die der zweite Teil der Koei Metzelorgie mit sich bringt. So dürft ihr euch diesmal auf zwei neue Angriffstechniken freuen: Bei der "Team-Combinations-Attacke" führt ihr mit allen drei Charakteren gleichzeitig eine verheerende Attacke aus, während ihr per "Assistant-Attacke" - wie der Name es bereits vermuten lässt - einen weiteren Charakter zur Hilfe herbei ruft. Übrigens wird wie im Vorgänger erneut in 3er-Teams gefightet - per Druck auf die "RT"- oder "LT"-Taste kann jederzeit in den Stages zwischen den Spielern hin- und her gewechselt werden. Der positive Nebeneffekt hierbei: Angeschlagene und erschöpfte Charaktere erholen sich in der Zwischenzeit vom Kampf. Ein wenig erweitert wurde auch das "Waffen-Fusions-System" - deren verfügbare Slots lassen sich nun mit 30 freischaltbaren Schätzen zusätzlich upgraden. Neueinsteiger als auch Serienkenner freuen sich zudem über vier Schwierigkeitsstufen (Leicht, Normal, Schwer und Chaos).
So schön sich die Neuerungen auch lesen mögen, am extrem monotonen Spielablauf hat sich auch diesmal rein gar nichts getan: Nach wie vor reicht stupides Buttongehämmere aus, um sich durch die Klonkrieger bis hin zu den feindlichen Anführern und Obermotzen durchzuschnetzeln. Dazu grast ihr Punkt für Punkt auf der Map ab - Langweile ist also vorprogrammiert! Für etwas Abwechslung bzw Dramaturgie sorgen die zufällig eingestreuten Rettungsmissionen: Gelangt ihr hierbei nicht innerhalb eines bestimmten Zeitlimits zur Zielperson, segnet diese das Zeitliche und das Spiel ist vorbei. Für Unfreiwillig komische Momente sorgt die unterirdische KI: Wenn Gegnermassen an der Levelbegrenzung und Häuserfassaden festhängen oder einfach nur dämlich in der Gegend rumstehen kann man sich einen Lacher nicht verkneifen - wo bitte bleibt hier die Qualitätskontrolle? Und das in der heutigen Zeit, in der Spiele wie Far Cry oder Half-Life 2 mit einer hervorragenden künstlichen Intelligenz glänzen..
Eine Lachnummer in Warriors Orochi 2 ist auch die Grafik, welche einen ungewollt ins tiefste Videospielmittelalter zurückkatapultiert. Um ganz ehrlich zu sein: Selten zuvor hat ein derart armselig austexturiertes und polygonarmes Spiel im Laufwerk meiner Xbox 360 rotiert. Unschöne Draw-Ins, Clipping-Fehler, Kantenflimmern, eine mickrige Weitsicht (inkl. Nebel), Slowdowns und deplatziert wirkende Objekte wohin das Auge schaut - Koei at it´s best. Achtung: Ihr solltet das Spiel unbedingt auf die neueste Version patchen, ansonsten werdet ihr durch die massiven Performance-Einbrüche keinen Spaß mit Warriors Orochi 2 haben!
Die englischen Sprecher gehen größtenteils in Ordnung, wenn sie auch emotionslos wie eh und je klingen. Dafür nerven Soundeffekte als auch Sprachsamples durch ihre ständigen Loops. Eine Frechheit fürs Gehör ist erneut der trashig angehauchte GameOST, der größtenteils aus japanischem Rock-Synthesizer-Gedudel und übelst langweiligen Techno- und Dance-Beats besteht.
Daniel meint:
Warriors Orochi 2 ist und bleibt ebenso wie Dynasty Warriors und Samurai Warriors ein Spiel für Fans bzw Zocker, die weder Wert auf neueste Technik, noch auf abwechslungsreiches Gameplay legen. Warum allerdings noch immer ein Multiplayer-Modus via Xbox Live fehlt und nicht an der Technik explizit gefeilt wird, ist und bleibt mir ein Rätsel - Koei sollte hier schleunigst nachbessern. Irgendwann fühlt sich auch der größte Fanboy hintergangen und das ist bestimmt nicht im Sinne des Herstellers..
Positiv
Enormer Umfang: 94 Charaktere, 40 Stages
Vier Schwierigkeitsstufen, Online-Bestenlisten aber..
94 Charaktere
Freu mich mal wieder auf den Koei nachschub!!
RDX...
von Verytex:
Warriors Orochi 2: Komplette Charakter-Liste und Artworks
von Daniel am 11.06.2008, 14:20 Uhr,
Momentan werkelt Omega Force für Koei an der Metzelorgie Warriors Orochi 2. Anstatt 77 spielbaren Charakteren gibt es diesmal sogar 94 sowie einige neue Spielmodi. Erscheinen...
Warriors Orochi 2 ist und bleibt ebenso wie Dynasty Warriors und Samurai Warriors ein Spiel für Fans bzw Zocker, die weder Wert auf neueste Technik, noch auf abwechslungsreiches Gameplay legen. Warum allerdings noch immer ein Multiplayer-Modus via Xbox Live fehlt und nicht an der Technik explizit gefeilt wird, ist und bleibt mir ein Rätsel - Koei sollte hier schleunigst nachbessern. Irgendwann fühlt sich auch der größte Fanboy hintergangen und das ist bestimmt nicht im Sinne des Herstellers..