Wanted: Weapons of Fate im Test

PlayStation3
Vor geraumer Zeit, genauer gesagt am 04. September 2008, bekamen wir mit Wanted einen Actionfilm in die Kinos geliefert, der sich sehen lassen konnte. Mit einigen Monaten Verzögerung bekommen wir nun das Spiel zum Film. Moment: nicht ganz. Der Titel setzt nach dem Film an, zeigt gleichzeitig aber auch einiges aus der Zeit vor dem Film. Verwirrt? Perfekt! Review lesen und aufgeklärt werden!
Wie bereits erwähnt, setzt das Spiel nach dem Film an. Um Wanted: Weapons of Fate zu verstehen, muss man den Streifen aber nicht zwingend gesehen haben. Zwar kommen einem dann die einen oder anderen Charaktere nicht wirklich bekannt vor, dies ist jedoch nicht weiter tragisch. Die Story hätte man auch auf jedes andere Actionspiel übertragen können.


Man schlüpft in die Rolle von Wesley Gibson, welcher nun ein echter Auftragskiller ist, nachdem er in früherer Vergangenheit ein einfacher Sachbearbeiter war. Nun macht er Jagd auf die Webstuhl-Bruderschaft, um mehr über seine Eltern zu erfahren. Seine Mutter sieht er immer öfter in seinen Träumen, seinen Vater erschoss er unwissentlich selbst, nachdem der Webstuhl den Code für ihn ausgespuckt hat (anm.: Der Webstuhl gibt vor, wer getötet werden muss).

In Wanted: Weapons of Fate wird oftmals zwischen den Zeiten hin und her gesprungen. So ist es erfreulich, dass man ab und an auch in die Rolle von Cross, Wesleys Vater, schlüpfen darf und so einiges an Geschichte vor dem Film nachspielen darf. Gesteuert wird er auf dieselbe Weise wie Wesley.

Die Bedienung mit dem Pad geht super leicht von der Hand und ist schnell verinnerlicht. Zu Anfang gibt es ein Grundtutorial, im Laufe des Spielgeschehens kommen dann hier und da neue Tutorials hinzu, sobald man eine neue Fähigkeit erlernt hat. Ist es Anfangs noch verwunderlich, wieso man auf L2 zielt und mit R2 schießt, ergibt es spätestens beim Erlernen des Curved-Bullet Schießens Sinn. Dann nämlich kann mit R1 der Gegner anvisiert und mit dem linken Analogstick die Flugbahn der Kugel ausgerichtet werden. Lässt man R1 los, fliegt die Kugel ihre Bahn direkt zum Feind und streckt ihn im Idealfall nieder.

Weitere Fähigkeiten sind explodierende Kugeln, die auf dieselbe Weise wie die Curved-Bullets funktionieren, hier jedoch eine andere Waffe voraussetzen. Außerdem ist es dank später erlernter Assasins Zeit möglich von einer Deckung zur Anderen zu huschen und dabei im Bullet-Time-Modus mehrere Gegner auf einmal auszuschalten.

Für all diese Fähigkeiten benötigt man jedoch Adrenalin. Dies erhält man erstmalig bei Erledigung des ersten Zwischenbosses in Form eines runden Containers in der oberen rechten Bildschirmecke. Die Container lassen sich aufstocken, sofern man weitere Zwischenbosse niederstreckt. Somit können dann gewisse Fähigkeiten mehrfach ausgeführt werden bzw. einige sogar erst eingesetzt werden, wenn mehr als ein Container gefüllt ist. Pro getöteten Gegner gibt es einen Adrenalin Container gefüllt. Beim Nahkampf gibt es zur Belohnung gleich zwei volle Container.


Dieser hätte übrigens ruhig abwechslungsreicher ausfallen können. Ist man in Gegnernähe, drückt man einfach den Kreis-Button und schon verpasst Wesley seinem Gegenüber einen beherzten Knietritt ins Gesicht. Mehr gibt es leider dank beschnittener deutschen Version nicht zu sehen. Hier hätten ein paar mehr Variationen und Aktionen sicherlich nicht geschadet.

Das eigentliche Fortbewegen in Wanted: Weapons of Fate dagegen macht aber wirklich Spaß. Deckung ist hier das A und O, sonst beißt man sehr schnell ins Gras. Hockt man erstmal gut geschützt hinter einer Deckung, hat man die Möglichkeit zu einer oder mehreren neuen Deckungen vorzupreschen. Ist diese zu weit entfernt und man läuft Gefahr auf dem Weg dorthin getroffen zu werden, kann man blind auf die Gegner feuern. In diesem Moment wird der Bildschirm leicht milchig, was signalisiert, dass die Schurken abgelenkt sind. In diesem Modus bewegt sich Wesley erstens schneller von einer zur anderen Deckung und zweitens hat man so die Möglichkeit den Gegner zu flanken und damit zu überraschen.


Wirklich benötigen wird man dies aber nicht, denn die KI der Widersacher ist nicht sonderlich hoch, so dass man diese in der Regel auch mit normalen oder gar Curved-Bullet Schüssen zur Strecke bringen kann. Dafür gibt es in einigen Szenen schöne Quicktime Events, in denen alles in Zeitlupe, der allseits beliebten Bullet-Time, abläuft. Hier muss binnen weniger Sekunden der Gegner erledigt werden, eh es (automatisch) zum nächsten weitergeht. Diese Events können sich von zwei bis hin zu sieben Bösewichtern erstrecken. Ist man zu langsam, stirbt man und muss den Event wiederholen. Eine nette Einlage, die ein wenig Matrix Feeling aufkommen lässt.

Waffentechnisch hält sich Wanted: Weapons of Fate eher bedeckt. Bis auf zwei Arten von Handfeuerwaffen, ein Paar Mini Uzis, einem Scharfschützengewehr oder einem sationären MG, haben wir den Feinden nichts entgegenzusetzen. Persönlich empfinde ich das allerdings nicht als störend, schließlich wurde das im Film auch nicht anders gehandhabt.

Was mich dann aber doch gestört hat, ist der Sound selbiger. Während die Musikuntermalung im Spiel stimmig und je nach Situation immer passend ist, klingen die Waffen nach Spielzeug. Auch das MG klingt in meinen Ohren wie ein Beutel voll Nägel, den man schüttelt. Der Druck, den ein MG normalerweise ausübt, bekommt man so jedenfalls nicht vermittelt. Grafisch konnte man sich wohl auch nicht so recht festlegen. Teilweise gibt es wirklich super Locations und schöne Texturen. Ab und an fragt man sich jedoch, ob Jemand heimlich das Spiel in der PlayStation 3 ausgetauscht hat, während man auf Klo war. Immerhin läuft es immer flüssig ohne Ruckler, was ja heute leider noch immer nicht selbstverständlich ist.


Schade nur, dass der Titel so kurz ist. In nicht einmal vier Stunden war ich durch! Persönlich bin ich ja auch ein Freund von kurzweiligen Titeln, hat man durch seine Arbeit und dem Alltag doch auch noch genug andere Dinge zu tun. Aber knapp vier Stunden sind dann selbst mir zu wenig. Zur Krönung bekommen wir in Deutschland trotz USK18 Einstufung den Titel stark beschnitten serviert. Es fehlen: Kopfschüsse, Ragdoll-Physik, Nahkampf-Attacken (wir bekommen nur eine Einzige zu sehen), Blut und Blutspritzer. Spätestens jedoch bei dicken schwarzen Kästen mitten in einer Zwischensequenz sollte man hellhörig werden. Sicherlich sehen herausgeschnittene Hautfetzen alles andere als schön aus. Aber sie einfach mit einem schwarzen Klotz zu überdecken ist nicht wirklich die eleganteste Lösung, zumal es sich hierbei, ohne zu viel zu verraten, um relevante Spielelemente handelt.

Ein nettes Gimmick: Im Spiel lassen sich Fotos des Entwicklerteams, Konzeptzeichnungen, Poster usw. durch das Einsammeln von mehr oder weniger gut versteckten Karten freischalten.

Alexis meint:

Alexis

Wanted: Weapons of Fate ist ein kurzweiliger Shooterspaß mit guten Deckungskämpfen und einem interessanten Adrenalin Modus. Dicke Minuspunkte gibt es aber für die extrem kurze Spielzeit und der harten Beschneidung trotz USK18 Einstufung. Was bleibt ist eine schöne Action Ballerei für Zwischendurch, bei der sich ein Ausleihen von Freunden oder aus der Videothek aber eher lohnt, als der Kauf.

Positiv

  • Solides Action Geballer
  • Gut inszenierte Stellungskämpfe
  • Musikalische Untermalung gut, aber...

Negativ

  • Viel, viel, viel zu kurz
  • Trotz USK18 Einstufung stark beschnitten
  • ...Soundeffekte der Waffen unbefriedigend
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Wanted: Weapons of Fate Daten
Genre Shooter
Spieleranzahl 1
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz 50 / 60 Hz
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 08. Mai 2009
Vermarkter -
Wertung 6.5
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