Virtua Tennis 3 im Test

Um das Fachwerk als Profispieler zu erlangen, empfiehlt es sich den ausschweifenden Karrieremodus zu probieren, der mit einer Tennisakademie aufwartet. Dort erlernt man in 50 Schritten wie man der nächste Boris Becker werden kann, ohne dabei so "hässlich" zu sein ,,,-)) Apropos Aussehen: Dürft ihr doch selbst Hand an die Äußerlichkeiten legen, weil die Zuschauer doch auch was zum Gaffen haben wollen. Der einstellungsfreudige Editor lässt eine Vielzahl von Parameter zu, die von krummer Nase bis zu dicken Füßen reicht. Aber so informativ und belustigend die Tennisschule auch ist, will der PC-Spieler von heute in schon kurzer Zeit alle Kniffe und Tricks beherrschen, damit endlich das Ziel erreicht werden kann: Die Weltherrschaft zu erlangen. Und hier spielt Virtua Tennis 3, genau wie sein Dreamcast/ PlayStation 2-Pedant, seine ganzen Stärken aus. Die Steuerung ist mit Keyboard oder Gamepad äußerst präzise ausgefallen und das 3-Knopfsystem (Topspin, Slice, Lob) aus dem Vorgänger wurde unverändert übernommen, so dass man schon nach kurzen Spielminuten den Charakter 100% im Griff hat.
Als Nummer 300 in der Weltrangliste muss man sich vom Supernobody in die Top Ten der weltbesten Profispieler mausern und das ist im Vergleich zum Vorgänger schon um Dimensionen leichter. Aber zuerst gilt es in den 12 sehr unterschiedlichen Minispielen den Charakter in den Bereichen Aufschlag, Beinarbeit, Schlag und Volley die nötige Erfahrung zu geben. Die vier Hauptbereiche sind wieder unterteilt in mehre Unterkategorien, die sich bemerkbar machen, sobald man die nötige Erfahrung besitzt. Die Minispiele sind äußerst spaßig ausgefallen und reichen vom Ausweichen vor Riesentennisbällen bis zum Bingo oder Curling. All diese netten kleinen Spielchen kann man auch im Multiplayer mit bis zu drei Spielern bestreiten, was für kurze Zeit eine Menge Spaß macht. Hat sich nach dem vielen Aufleveln endlich ein Turnier gefunden, kommt man als erstes in Kontakt mit den 20 lizenzierten Profispielern die anscheinend, genau wie der Spieler selber, noch Rookies sind. Selbstredend ist es ja, dass man zu Beginn nicht gleich in Wimbledon oder den French Open die Bude rockt, sondern als Anfänger zuerst Zutritt zu den kleineren Turnieren hat, die aber nicht minder spaßig sind.
Die Ballwechsel und auch die Steuerung sind eher, wie man es von der Serie gewöhnt ist, sehr arcadelastig, was natürlich den Spielspaß immens steigert. Wie vorhin schon erwähnt kann man dank der simplen Steuerung faszinierende und packende Ballwechsel beobachten, die mit Hechtsprung und anderen Stunts gleich viel spannender wirken. Schläge ins Aus von eurer Seite gibt es selten und auch der Computergegner spielt eher fehlerlos, womit man gezwungen ist, die K.I. mit gekonnten Schlägen auszuspielen. Gewonnene Turniere bringen natürlich ein Anstieg im Rangsystem mit sich und schalten Accessoires frei, die keinen spielerischen Einfluss haben, sondern nur zur Zierde sind. So gerne wie ich positiv über den Karrieremodus berichtet habe, hätte ich gerne ausschweifend erzählt, dass dank des Onlinemodus Mehrspielermatches eine echte Wucht auf dem PC geworden sind. Hier hat sich SEGA dank Microsoft eindeutig selbst ins Bein gebissen. Bis auf die Xbox 360-Version (Exklusiverechte!!!) verfügt keiner der anderen Virtua Tennis 3- Umsetzungen (PS3/ PC) über eine Onlineunterstützung und selbst LAN-Support sucht man auf den PC vergebens. Äußerst bedauerlich, denn ein Doppel mit drei Spielern im Internet oder auf einer LAN-Partys wäre eine feine Sache gewesen.
Dafür glänzt ganz besonders die Grafik mit superflüssigen Animationen, hochdetaillierten Spielern/ Plätzen und einer glaubenswürdigen Physik. So strahlt die NexGen-Optik mit einer Auflösung von 1024x768 und 32-Bit Farbtiefe schon ab einem 3Ghz-PC mit 512MB und einer Grafikkarte der Klasse Geforce 6800 GT/ Radeon X800XL. Die Mindestvoraussetzungen sind sehr gering ausgefallen und ab einem Pentium IV, 2GHz oder vergleichbarer Athlon, 256MB RAM und eine Grafikkarte der Klasse Geforce FX 5900/ Radeon 9600 dürft ihr zum zweiten Boris Becker mutieren. Das Spiel selber nimmt 4GB Festplattenspeicher ein.
Minimale Systemvoraussetzungen:
Pentium 4 mit 2 GHz oder vergleichbarer Athlon
256 MB RAM
Geforce FX 5900/Radeon 9600
4 GB freier Festplattenspeicher
Kompatible Soundkarte
4x DVD- ROM Laufwerk
Testrechner:
Athlon64x2 4800+
2GB RAM
Geforce 7800GTX 512MB RAM
Creative SoundBlaster X-FI Platinum
Dominic meint:
Positiv
- Guter Karrieremodus mit Akademie
- Gute Anpassung an den PC in Sachen Steuerung, Optik u.s.w
- Mehrspielermatches (theoretisch) spaßig an einem PC!
Negativ
- Spielverlauf recycelt
- Online/LAN-Modus nicht vorhanden
- Segaduddelsound nicht jedermanns Sache
Userwertung
Der König des Arcade-Tennis betritt erneut das Paket! Und was bringt er mit? Alte Ideen in neuer Grafik! Als Besitzer von Virtua Tennis 2 (PlayStation 2) habe ich oft den Kopf geschüttelt wie das Spielprinzip charmlos von SEGA/Sumo Digital recycelt wurde. Natürlich überzeugt das Spiel eindeutig mit guter Grafik, Spielbarkeit und lang anhaltenden Spielspaß. Doch was sich die Designer beim fehlenden Mehrspielermodus gedacht haben weiß ich wirklich nicht. Grafikfetischisten und Neulinge der Serie können eindeutig zur PC-Version zugreifen, die dank des guten Optionsmenüs hervorragend an den PC angepasst wurde. Nur Liebhaber von Mehrspielerduellen mit dickem Geldbeutel empfehle ich die kostenpflichtige Xbox 360-Version mit Xbox Live-Support.