Dieses Grundsatzurteil lässt sich auch auf das gesamte Spiel ausweiten: In den textlastigen Dialogen (Gute Lesekenntnisse sind Pflicht!) lernt ihr nach und nach den etwas klischeehaften Alltag als Redakteurin kennen (nebst Eifersuchtsdrama!) und meistert zudem auch noch das Privatleben von Protagonistin Lena. Das ist anfangs gar nicht so einfach, denn man wird doch recht ruckartig in den Alltag geworden.
Gut, so dass ist eben im Gewerbe. Dumm nur, dass die vom Marketing auserkorene Zielgruppe der 8 - 14 jährigen Mädchen hier bockig den Kopf zurückwerfen wird, denn - ah - “Das Spiel ist blöd. Man weiß gar nicht, was man machen soll”.
Meist reicht es allerdings völlig aus, einfach alle auf der Stadtkarte eingezeichneten Orte abzugehen und nach Gesprächspartnern zu suchen. Denn gelabert kommuniziert wird hier außerordentlich viel und gern, wie bereits angemerkt. So hüpft ihr dann von Ort zu Ort, plaudert am Handy und bewältigt immer wieder mal eines der eingestreuten Mini-Spiele. Die passen thematisch gut zum Spiel, versprühen aber keinen Glamour und sind obendrein für unerfahrene Spieler einen Tick zu schwer geraten, was rasch in Frustration enden kann.
Grafisch ist VIP News - die Star Journalistin stimmig umgesetzt - der comic-artige Look passt zur Thematik und der Zielgruppe, kurze Zwischensequenzen bemühen sich den bisweilen zähen Spielverlauf etwas aufzulockern und die Orte im Spiel sehen eigentlich ganz ansehnlich aus. Auf der anderen Seite sind da extrem hölzerne (um nicht zu sagen, potthäßliche) Animationen der Charaktere, die auch dem ungeübten Auge doch recht pixelig erscheinen mögen. Das lässt sich auf dem Nintendo DS wesentlich besser realisieren.
Ganz arg wird es dann bei der Tonkulisse - hier wird die ewig gleich düdelnde Musik besser rasch runtergedreht, um Kopfschmerzen vorzubeugen. Derlei uninspirierte Fahrstuhlmusik (aber ohne jegliche Ohrwurm-Qualität) gabs schon eine ganze Weile nicht mehr auf dem Nintendo DS zu hören.
VIP News - die Star Journalistin wirkt genauso aalglatt wie viele Lifestyle-Magazine. Dieser Autor befand, dass der Titel einfach keinerlei Charme versprüht. Um ein zweites Urteil bemüht, ließ er mit einem zwölfjährigen Mädel die angepeilte Zielgruppe an den DS - und auch hier lautete das Urteil “öde und langweilig”. So nett die Idee im Grunde auch sein mag, so dürftig wurde hier das Potenzial genutzt. Prädikat: Zeitungsente!