
Kunsthistoriker kommen wieder einmal voll auf ihre Kosten!
Ähnlich wie schon in den 80er Jahren wurde Onkel Walter's Gemäldesammlung gestohlen. Trauriger Umstand, aber soweit hat uns das ja nicht zu interessieren. Nun hat der gute Mann allerdings ein recht hohes Sümmchen auf seinem Konto und zählt zu den betuchtesten Leuten auf Erden.
Da ihm seine Originalgemälde allesamt heilig waren und er untröstlich über den Verlust ist, beschliesst er die Familie auf die Wiederbeschaffung der Sammlung anzusetzen. Die Belohnung - das Erbe des schwerreichen alten Mannes. Und so wundert es nicht, daß Nichten und Neffen sich alsbald auf die Suche nach möglichst vielen der wertvollen Kunstwerke machen...
Unglücklicherweise sind die gefragten Originale schon in die Hände neuer Besitzer oder Museen übergegangen und müssen gegen Bares auf regelmäßig stattfindenden Auktionen erworben werden. Wie kommt man nun an das benötigte Kleingeld? Nun, zwar verfügt ihr über ein ganz gutes Startkapital, aber dieses reicht selbstverständlich bei weitem nicht für alle notwendigen Anschaffung aus. Folglich müsst ihr euch etwas überlegen.

Welcher Absatzmarkt darfs denn sein?
Keine Angst, zuviel Grips ist dabei nicht verlangt, denn das Programm gibt euch vielfältige Möglichkeiten vor. Auf der einen Seite lassen sich beispielsweise Farmen betreiben und durch den Verkauf von deren Erzeugnissen ein ganz nettes Sümmchen verdienen. Wer seinem Glück vertraut, kann das Geld auch bei Pferderennen setzen, an der Börse spekulieren oder aber eine wissenschaftliche Expedition unternehmen und auf wertvolle Funde hoffen.
Wie wir alle wissen ist "Fairplay" eine schöne und lobenswerte Sache, allerdings gilt dies nicht für Vermeer 2 Spieler. Denn hier habt ihr wirklich eine Vielzahl von Möglichkeiten, euren Familienangehörigen ein Bein zu stellen. Neben Streiks der Arbeiterschaft auf den Farmen und Sabotage lassen sich beispielsweise auch ganz gezielt Fälschungen in Umlauf bringen, welche die werten Verwandten eine ganze Stange Geld kosten kann. Allerdings schrecken auch die vor solchen Aktionen nicht zurück, weshalb ihr beim Kauf von Bildern schon ganz sicher sein solltet, daß Original vor euch zu haben.
Diese Kenntnis könnt ihr euch in virtuellen Fachkursen erwerben, was zur Folge hat das ein kleiner Schriftzug auf den Gemälden auftaucht. Dank der mitgelieferten Auktionsbrille lässt sich diese Schrift dann allerdings problemlos entziffern, was zugleich auch eine vergleichsweise interessante Art des Kopierschutzes darstellt.

Leider werden euch optisch nur veraltete 2D Bilder mit spärlichen Animationen geboten...
Leider hat man in Sachen Multiplayer die Zeichen der Zeit verkannt. Wie amüsant hätte dieser Titel doch über LAN oder das Internet werden können, stattdessen sind wie in alten Homecomputer Tagen lediglich Hotseat Duelle möglich.
Die Zahl 2 im Titel ist eigentlich etwas irreführend, denn im Prinzip handelt es sich um einen alten Bekannten in neuer Verpackung. Das Gameplay ist zwar spaßig, aber immer noch auf dem Stand von 1987 und die Grafik wohl auch eher als zweckmäßig zu bezeichnen. Wer Sehnsucht nach einer reinrassigen Wirtschaftssimulation hat, darf hier aber mangels Alternative trotzdem gerne zuschlagen.
Ein nettes Schmankerl wäre es im übrigen vielleicht auch noch gewesen, den Klassiker in einer Version für aktuelle Windows Systeme beizulegen. Aber vielleicht kriegen wir das ja mit dem nächsten Remake 2011...