
Das Menu ist übersichtlich aufgebaut und beinhaltet die typischen Modi. Neben dem Karrieremodus, der als Championchip betitelt ist, kann man alleine gegen die Uhr fahren oder sein Können mit Freunden im Arcade-Modus unter Beweis stellen. Nun ja, bis dahin nichts spektakuläres. Auf der Strecke zeigt V-Rally Edition 99 leider sein wahres Gesicht, und die Betonung liegt wirklich auf leider.Nach den ersten Runden wird schnell klar, dass man sein Geld lieber anderweitig investieren sollte. Irgendwie passt vom ersten Eindruck gar nichts. Der Sound, zum Beispiel, ist schnell nervig. Die Motorengeräusche sind zwar recht gemacht, das Aufheulen der Motoren und das erlösende Schalten sind klar zu erkennen, was vielleicht etwas Motorsport in die eigenen vier Wände bringt, doch die duselige Meldodie, die das Spiel begleitet, wird noch von einem Co-Piloten übertroffen, der durch monotones Ansagen der Richtungswechsel nach einer längeren Zocksession wirklich die Nerven belastet. Aber eine längere Zocksession wird bei dem Spiel wirklich keiner einlegen, soviel wird schnell klar.

Das eigentliche Fahren gestaltet sich auch mehr als schwierig. Die viel zu hakelige Steuerung in Verbindung mit Popups, die gerade noch offen legen, in welche Richtung die wilde Fahrt gehen soll, sind praktisch schon das Todesurteil für das Spiel. Nach einigen Klicks durch das Menu lässt sich dann doch so einiges vom negativen Anfangseindruck leicht beheben. So kann man die Ansicht des Fahrzeugs verändern. Am besten erschien mir hier die Kameraperspektive direkt hinter dem Auto, da man somit einigermaßen mit Weitsicht fahren konnte, und das im wahrsten Sinne des Wortes. Man kann so den Streckenverlauf ein bisschen vorhersehen und muss nicht überrascht einlenken, was bei dem Fahrverhalten meist im Graben endet. Ferner lies sich die Lenkung variieren. Zu meinem Erstaunen musste ich feststellen, dass das Spiel neben der Standardeinstellung noch eine ‘empfindlich’ – Möglichkeit bietet. Unter Kopfschütteln wählte ich ‚unempfindlich’. Nun noch den Sound etwas reduzieren und man konnte das Fahren schon als angenehmer bezeichnen, auch wenn man trotz gewisser Gewöhnungszeit an die Steuerung nicht ganz ohne Dreher die verschiedenen Wertungsprüfungen absolvieren kann.

Aus diesen Wertungsprüfungen bestehen nämlich die verschiedenen Rallyes des Championchip-Mode. Man kann hier aus den verschiedenen Rallyeserien wählen, der WRC und den KIT Cars. Beide warten mit Originallizenzen auf, was dem einen oder anderen gefallen wird. Es vermittelt zumindest einen gewissen Hauch von Petter Solberg, wenn man mit einem Subaru Impreza auf die Strecke geht. Diese verschiedenen Wertungsteilstücke muss man dann so schnell wie möglich absolvieren um somit am Ende als Gewinner dazustehen. Für ein gutes Ergebnis sollte man auch vor der Prüfung achten sein Vehikel den äußeren Rahmenbedingungen anzupassen. Bei Regen oder Schnee sollte man, genauso wie bei den unterschiedlichen Untergründen wie Schlamm. Kies, Sand etc. das richtige Setup einstellen. Neben der Möglichkeit die Übersetzungen und die Stoßdämpfer justieren, kann man auch Bremskraft verlagern um somit ein Übersteuern oder ein Untersteuern zu vermeiden. Die verschieden Gegebenheiten liegen an den unterschiedlichen Schauplätzen der Rallyeveranstaltungen, die sich von Wüste bis alpine Hochgebirge erstrecken.

Den technischen Aspekt hatte ich ja schon zum Teil angesprochen. Am meisten nerven die Popups, die sich mit langsamen Aufbau der Szenerie abwechseln. Dafür läuft das Spiel recht rasant und vermittelt dadurch ein gutes Geschwindigkeitsgefühl, auch wenn das beim feinen, langsamen Dosieren des Lenkeinschlags schnell böse endet. Fährt man erst mal zu schnell in eine Kurve kommt man aus dem Driften praktisch nicht mehr heraus. Nach ständigem Gegenlenken landet man dann doch im Graben. Das kostet wertvolle Zeit und erzwingt meistens den Neustart der Prüfung. Der Multiplayer lässt nur mit einem Freund bzw. einer Freundin spielen. Macht aber irgendwie doch Spaß, da ja beide durch die miese Steuerung benachteiligt sind und das Rennen somit meist bis zum Ende spannend bleibt. Grafisch kann bei den matschigen Texturen nur der Schlamm des Dschungels wirklich bestechen. Die Umgebung ist spärlich mit vereinzelten Bitmap Bäumen bzw. Büschen und Zuschauern gestaltet. Es ist aber ausreichend. Die Automodelle sind da im Vergleich wirklich ansprechend, auch wenn man da schon netteres gesehen hat. Gespeichert wird auf dem Modul, und das Spiel bietet Unterstützung für das Rumble Pak.
Harte Worte des Kollegen! Persönlich würde ich den Titel zwar ein paar Notenpunkte weiter höher ansiedeln, richtig gute Rennspiele sehen aber anders aus. Von daher wohl allerhöchstens als Notnagel zu gebrauchen, wobei man heutzutage selbst da noch bessere Alternativen zur Verfügung hat.