
Lange Haare, aber trotzdem nicht Tarzan...
In einem kleinen feinen Intro präsentiert sich die Hintergrundgeschichte des Spiels. Bösewicht Cass entflieht darin seinem ungeliebten Gefängnis und bedroht mit seinen Riesenechsen mal eben das gesamte australische Outback. Da sonst keiner den Schneid aufbringt sich diesen Rabaucken in den Weg zu stellen, müssen also mal wieder Ty und seine Freunde ran...

Die Kart-Rennen sind leider ziemlich uninspiriert und langweilig...
Spielerisch orientiert sich der tierische Held in den ca. 40 Missionen stark an bisherigen Jump'n'Run Größen wie beispielsweise Crash Bandicoot. Und das so gekonnt, daß man anfangs fast meinen könnte die Beutelratte vor sich zu haben. Auch das Gameplay geizt etwas mit neuen Elementen - hüpfen, klettern, schwimmen und das Lösen von kleinen Schalterrätseln...alles schon längst mehr als zehn Mal gesehen. Ähnlich wie im übrigen das Leveldesign, denn herabstürzende Plattformen, tiefe Schluchten und aufdringliche Sägeblätter sind schon lange kein Novum mehr im Jump'n'Run Bereich.
Immerhin kann die recht stattliche Waffenauswahl überzeugen. Zwar ist diese auf die australischste Waffe aller Waffen, dem Bumerang, beschränkt aber dieser existiert immerhin in 21 verschiedenen Ausführungen. Wer später im Spiel in einen Shop gelangt, darf hier seine unterwegs eingesammelten Edelsteinchen gegen z. B. einen Eisbumerang oder gar die Elektrovariante eintauschen und somit upgraden.

Auch in diesem feschen Roboter dürft ihr Platz nehmen...
Dieser lässt sich dann im übrigen nicht nur hervorragend gegen die zahlreichen Gegner einsetzen, sondern ist auch zum Erreichen diverser Stellen ganz nützlich. Ein durch Lava erhitzter Weg läßt sich mit dem Eisbumerang so beispielsweise vorübergehend abkühlen, so daß ihr selbigen schnellem Fußes und ohne Schaden überqueren könnt.

... um Schaaren von Feinden in die Schranken zu weisen
Zusätzlich zu diesen ganz geschickt gemachten Rätseln klettert Ty hier und da auch mal in motorisierte Gefährte, wie beispielsweise den Jeep. Immerhin ist dies aber auch ganz nützlich um die Entfernung zwischen den einzelnen Level schneller zu überwinden, da die langen Wege per Pedes schon bald recht nerven. Später erhaltet ihr auch noch Gelegenheit in einen Helikopter zu klettern oder aber in ein Go-Kart zu steigen und an Kart-Rennen teilzunehmen. Das Jump'n'Run mutiert dann kurzzeitig Richtung Funracer, erreicht aber niemals die Klasse eines Mario Kart. Auch wenn man den Programmierern zumindest Anerkennung für die vielfältigen Einsätze ihres Schützlings aussprechen muß.
Grafisch orientierte man sich merklich an bekannten Jump'n'Run Erfolgen wie etwa Mario's Abenteuern oder aber der Ratchet & Clank Serie auf der PS2. Das ist auch deutlich an der kunterbunten Optik zu erkennen, die aber ruhig noch etwas mehr Details hätte vertragen können und auch sonst nicht an die beiden oben genannten Highlights heranreicht. Immerhin die Animationen des Helden sind noch ganz nett geraten, schaffen es aber nicht den Ärger über die teilweise katastrophale Kameraführung zu übertünchen.

Diese Faust gibt dicke blaue Augen...
Besonders abseits der eigentlich vorgesehenen Wege gesellt sich neben den berüchtigten Clipping-Fehlern auch noch eine etwas eigenwillige Kamera hinzu. So drehte diese sich beim Testen z. B. mehr als einmal ohne Vorwarnung plötzlich wie wild um Ty und schafft es so auf einmalige Art und Weise, euch völlig zu verwirren. Besonders ärgerlich, wenn dies an einer schwierigen Stelle im Spiel geschieht...
Immerhin erklingen die in Dolby Digital präsentieren Melodien wohlig in den Ohren des Gamers und auch die kurzen Cut-Scenes samt deutscher Synchronisation gehen in Ordnung. Auch die Soundeffekte fallen weder besonders positiv noch negativ auf und wer mit dem Xbox-Controller vertraut ist, wird auch bei der Steuerung keine bösen Überraschungen erleben.
Leider schafft es das Spiel wieder nicht den Zocker voll in seinen Bann zu ziehen - alles war irgendwie schon einmal da. Zwar bietet der Nachfolger mehr Abwechslung und die bunte Optik wird so manches Kinderherz vielleicht berühren, aber dies alleine reicht leider nicht aus. Man wird das Gefühl nicht los, daß man den letzten Schliff irgendwie vergessen hat. Zusätzlich fällt der schwankende Schwierigkeitsgrad negativ auf. Punkten kann das Spiel am Ende noch durch seinen günstigen Verkaufspreis von 30 Euro.