Transformers: The Game im Test

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Nach etwas längerer Abstinenz melden sich die „Transformers“ wieder zurück. Zum anstehenden Kinofilm darf das offizielle Spiel selbstverständlich nicht fehlen. Das haben sich die Leute von Activision auch gedacht und liefern im Vorfeld das jüngste Videospiel-Machwerk aus dem Transformer-Universum auf die Xbox 360. Ob man sich über das Comeback der Autobots und der Decepticons freuen kann, oder man die Plastikfiguren lieber auf dem Dachboden gelassen hätte, erfahrt ihr wie immer bei uns...
Mit dem in 2004 veröffentlichten Transformers: Armada für die PS2 hat das Spiel, bis auf den Namen, nichts am Hut. Für die Entwicklung zeigten sich Traveller’s Tales verantwortlich, die unter anderem durch die Lego Star Wars-Spiele manch einem ein Begriff sein dürften. Storymäßig lehnt sich Transformers fest an die Geschichte des Filmes. Die Autobots, in Anführungszeichen die „Guten“, kämpfen verbittert gegen ihre Erzrivalen namens Decepticons. Der Grund für den Krieg ist ein uraltes Artefakt, das unvorstellbare Macht besitzt. Die Autobots verteidigen den so genannten AllSpark um jeden Preis, doch die Decepticons wollen den AllSpark unbedingt für ihre bösen Zwecke missbrauchen. Als letzte Möglichkeit katapultierten sie das Artefakt in die Tiefen des Weltraums. Wo er unzählige Jahre auf unserem Planeten Erde versteckt blieb – bis jetzt.



Zu Beginn wartet eine Autobots- und Decepticons-Kampagne auf euch. Gespielt wird aus der 3rd Person Ansicht. Das Missionsdesign ist äußerst einfach gestrickt und wird schnell eintönig. Meistens müsst ihr irgendwelche strunzdumme K.I. Gegner ausschalten und dabei von einem Punkt zum Anderen fahren und dort das Spielchen wiederholen. Transformer typisch könnt ihr euch natürlich auch in ein Auto verwandeln und auf vier Rädern die frei begehbare Stadt erkunden. Besonders viel, außer noch dümmeren Passanten und Fahrzeugen, gibt es aber nicht zu sehen. Deshalb bleibt euch keine andere Wahl als die strickt linearen Missionen nach und nach zu beenden. Neben Schlagcombos ist auch der Einsatz von zwei Schusswaffen möglich. Bei den größeren Gegner sind Schlag- und Schussangriffe allerdings weniger effektiv. Um dennoch Oberhand im Zweikampf zu erlangen, müsst ihr euch umherstehende Autos oder andere Objekte nützlich machen und auf eure Gegner pfeffern. Euer Fadenkreuz zeigt an, wie viel Energie dem feindlichen Transformer noch verbleibt. Vor und nach den Einsätzen wird das Spielgeschehen von wirklich unschön komprimierten Videos unterbrochen. Nicht nur, dass die Videos miserabel aussehen, so sind diese dazu auch noch meistens komplett sinnlos und schlecht gemacht. Etwas, was ich auch als unnötig empfunden habe, ist, dass man oft während des Kampfes das Schlachtfeld verlassen und dann extra an einen anderen Ort fahren muss, nur um dann dort weiterzukämpfen.

Nervig ist auch, dass im Kampf gegen die schwereren Decepticons ständig dieselbe langweilige Wurf-Methode zum Sieg benötigt wird. Mit Schlagen und Schießen ist da nicht viel zu reißen. Sobald ihr zu nah an den Gegner herantretet, werdet ihr mit ein paar Schlägen abgespeist, fliegt zehn Meter zurück und dürft dabei immer und immer wieder dieselbe Fluganimation begutachten. Versucht ihr es mit Dauerfeuer wendet der Gegner gleich sein Schild an und ist somit vor euren Angriffen geschützt. Also müsst ihr wieder genug Abstand gewinnen und dann irgendeinen Gegenstand auf den bösen Roboter schleudern.

Das einzig Positive an den langweiligen Kämpfen ist die zerstörbare Umgebung. Zwar sieht das meistens nicht gerade beeindruckend aus, aber dass sogar alle Häuser zerstörbar sind, fand ich wirklich cool. Die K.I. ist, wie vorhin schon angedeutet, grauenhaft. Nicht nur, dass alle Zivilfahrzeuge gegenseitig in sich hineinfahren und Unfälle verursachen, so sind auch die Gegner mit genauso wenig Intelligenz gesegnet worden. Witzig fand ich es auch, dass während man gegen die Roboter kämpft die Polizei und das Militär ausschließlich den Spieler unter Beschuss nimmt, der böse Transformer bleibt davon verschont. Schlecht gemacht sind auch die Rücksetzpunkte. Solltet ihr innerhalb einer Mission scheitern, verliert ihr den Missionsfortschritt und seid gezwungen von vorne anzufangen. Die Decepticons Kampagne unterscheidet sich nur unwesentlich von der Ersten, nur, dass hier die Priorität auf die Zerstörung gesetzt wird und somit insgesamt etwas unterhaltsamer ist. Die Steuerung ist zum Teil ein großes Sorgenkind bei Transformers. Während die Kampfeinlagen bis auf das träge Verhalten der Bots und die lästige Zielfunktion noch halbwegs gut steuerbar sind, ging bei der Fahrzeugsteuerung dagegen alles schief. Es ist fast unmöglich sein Auto auf der Straße zu halten, man rutsch regelrecht auf dem Asphalt und schliddert bereits beim leichtesten Einlenken. Fehlerfrei zu fahren ist somit eine Kunst für sich selbst.

Grafisch kann der Titel auch alles andere als überzeugen. Die Transformers sind zwar ganz nett modelliert, aber das ist auch schon alles. Die Texturen sind größtenteils mies, die restlichen Autos und Objekte sehen billig aus. Durch Passanten kann man einfach hindurch fahren und besondere „Aha-Effekte“ gibt es auch nicht. Insgesamt also recht schwach. Die Musik ist auch nicht wirklich "Hollywood reif" und die original Sprecher hauen mich auch nicht aus den Socken. Mag vielleicht an den miesen Videos liegen. Das Spiel ist komplett ins Deutsche übersetzt worden.


Transformers ist ein typisches Lizenzspiel aus dem man deutlich mehr hätte machen können. Mit schickerer Grafik, einer überarbeiteten Präsentation und besserem Missionsdesign hätte hier ein wirklich gutes Spiel entstehen können. Dem ist leider nicht so und ich würde selbst den hartgesottensten Fans von Optimus Prime & Co von einem Kauf abraten. Holt euch dann lieber noch Transformers: Armada für die PS2, auch wenn der Titel schon etwas betagt wirken mag - hier stimmt wenigstens das Gameplay.

Positiv

  • Zerstöbare Umgebung

Negativ

  • Schwache Grafik
  • Durchwachsene Steuerung (Fahrzeug)
  • Langweiliges Missionsdesign
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Transformers: The Game Daten
Genre Action
Spieleranzahl 1
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz 50 / 60 Hz
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 18.07.2007
Vermarkter Activision
Wertung 5.7
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neXGam YouTube Channel
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