
Tornado Outbreak ist eines dieser Spiele, die plötzlich aus dem Nichts auftauchen. Man spielt keinen Elite-Soldaten, keinen tapferen Ritter, keine vollbusige Archäologin und keinen Klein-Kriminellen auf dem Weg zu Ruhm und Reichtum. Zypher ist der Name des kleinen, blauen Sturmsoldaten, der mit Hilfe seiner Armee die Feuergeister verbannen will, koste es, was es wolle. Diese halten nämlich den mächtigen Omegaton auf der Erde gefangen, bzw. seine Machtkugeln, mit deren Hilfe Omegaton wieder zu Kräften kommt. Um an diese zu kommen, muss um die ganze Welt gereist werden, von Amerika, über Europa bis nach Asien.

Die ersten Levels dienen als Tutorial und auch bis kurz vor Ende lernt der Spieler noch neue Moves, um sich gegen die Feuergeister zur Wehr zu setzen. Zu Beginn jedes der insgesamt acht Level mit jeweils drei Bereichen startet Zypher als kleines Lüftchen. Die einzigen Kontrollelemente, die man Anfangs braucht, ist der linke und rechte Stick. Den Linken, um den kleinen Wirbelwind zu bewegen, den Rechten für die Kamera. Ziel ist es nun erst mal größer und kräftiger zu werden, in dem man Pflanzen und kleine Zäune aufsaugt. Dabei füllt sich oben links eine Anzeige. Sobald diese voll ist, steigt der Wirbelsturm eine Stufe auf und wird größer. Nun können etwas größere Gegenstände aufgesaugt werden, wie Tiere, Menschen, Bäume, solange, bis man schließlich ganze Häuser auseinandernehmen kann. Das macht Spaß, bringt den Sturmsoldaten allerdings nichts. Denn wie bereits erwähnt, verfolgen wir die bösen Feuergeister.

Diese verstecken sich in diversen Gegenständen und machen sich durch Rauch bemerkbar. Hier kommt der Knackpunkt von Tornado Outbreak: Sobald man ein rauchendes Objekt zerstört hat, kann man mit R1 den Geist einfangen und behält ihn für kurze Zeit im Tornado. Wer schnell und geschickt vorgeht, kann dabei noch mehrere Geister einsammeln und somit eine riesige Combo verursachen. Daraufhin gibt es mehr Punkte und etwas mehr Zeit. Letzteres ist zwingend notwendig, da nach den ersten Tutorials jedes Level unter Zeitdruck steht. Schuld daran ist eine Maschine namens L.O.A.D. Starr. Wirbelstürme dürfen nicht in sonnige Bereiche und müssen sich daher auf der Schattenseite vergnügen. L.O.A.D. Starr sorgt vorübergehen für dichte Wolken über der Umgebung und muss mit Feuergeistern gefüttert werden. Je mehr Geister auf einmal in einer Combo aufgesaugt werden, desto mehr Zeit springt dabei heraus.
Jeder der drei Bereiche eines Levels bietet 100 Feuergeister, doch 50 langen aus, um zum nächsten Abschnitt zu reisen. Später kommen allerdings noch mehr sammelbare Objekte hinzu, wie Stein- und Wasserkreaturen. Diese sind aber zum Levelabschluss nicht notwendig. Am Ende des dritten Bereiches geht Zypher in die Vollen. Mächtige Totems springen aus dem Boden und können nur durch einen riesigen Wirbelsturm vernichtet werden. Hier gibt es den nächsten spielerischen Aspekt von Tornado Outbreak: Die Rennen. Habt ihr euch jemals gefragt, wie Wirbelstürme entstehen? Ganz einfach. Kleine, blaue Männchen fliegen in einer Mordsgeschwindigkeit im Kreis durch sogenannte Sturmportale. Dabei müssen verschiedenen Hindernissen wie, wie könnte es auch anders sein, Feuergeister ausgewichen werden, um genug Kraft und Geschwindigkeit gegen die Totems zu sammeln. Ist auch dies gemeistert geht es weiter mit dem Kampf gegen die Totems. Dabei fliegen fünf weitere Sturmsoldaten um den Spieler herum, quasi als Schutzschild. Denn hier muss man sich bis zu den Totems vorkämpfen und den Lichtstrahlen ausweichen. Wird man von einem getroffen, verabschiedet sich ein Sturmsoldat. Endlich bei einem Totem angekommen ist Button-Smashing angesagt. Per X-Taste wird auf die Schwachstelle eingeprügelt, bis das Totem auseinander bricht und endlich eine Machtkugel geborgen wurde. Somit ist auch schon eines der insgesamt acht Leveln erledigt.

Tornado Outbreak bietet einen enorm hohen Wiederspielwert, denn in jedem Bereich aller Levels gibt es, wie bereits gesagt, 100 Feuergeister zu sammeln, jeweils neun Stein- und Wasserkreaturen zu bergen, jedes Rennen mit einer Goldmedaille abzuschließen und dabei möglichst viele Punkte mit Combos zu sammeln. Bis man die perfekte Route für so einen Lauf herausgefunden hat, gehen viele Versuche drauf. Dies ist sogar zu zweit möglich, denn es kann jederzeit, leider nur lokal, ein zweiter Spieler Hand anlegen und einen weiteren Tornado spielen. Negativ fallen die ungünstig platzierten Kontrollpunkte auf, denn erst nach dem Erhalt der Machtkugel wird gespeichert, nicht zwischen den Bereichen. Auch steht oft die Kamera mies im Bild. Je größer der Tornado wird, desto mehr Platz nimmt er logischerweise auf dem Bildschirm ein, auch, wenn die Kamera etwas herauszoomt. Ständiges nachjustieren mit dem rechten Stick ist Pflicht, um die Übersicht zu behalten. Außerdem möchte ich noch auf zwei Bugs aufmerksam machen, die in meinen Testrunden einmal vorgekommen sind. Nach dem Absolvieren des ersten Bereiches wurde ich nicht in den schattigen zweiten Bereich gebracht, sondern tauchte plötzlich wieder im sonnigen ersten Bereich auf und war somit in einer Sackgasse, die mich zum Neustart zwang. Nur so tauchte Zypher wie geplant im zweiten Bereich auf. Ein schwerwiegenderer Bug kam allerdings bei dem Rennen. Aus irgendeinem Grund konnte ich ein Sturmportal nicht durchfliegen, was mich immer wieder zum Start zurückgesetzt hat. Da man die Rennen nicht einfach neustarten kann, musste ich das gesamte Level noch mal von vorne beginnen. Ich möchte noch mal betonen, dass beide Bugs nur ein einziges mal vorgekommen sind und nach dem Neustart wie geplant funktionierten. Könnte also an der vorliegenden Promo-Version liegen.
Eines ist sicher: Tornado Outbreak ist nichts für Grafikfetischisten. Die verschiedenen Örtlichkeiten wie Jahrmärkte, britische Städte und asiatische Bergdörfer sind klein, eckig, geizen nicht mit grafischen Details und erinnerten mich ein wenig an schöne Xbox-Zeiten. Gute Grafik braucht Konami's Wirbelwind allerdings gar nicht. Die Welt sieht so aus, wie sie für solch eine Art Spiel sein soll. "Cartoon"ig, abgedreht, knallbunt und bestickt mit vielen kleinen lustigen Details. So entledigen sich die Menschen ihrer Kleidung, sobald sie in den Tornado eingesaugt werden, Hühner verlieren ihre Federn und Skelette springen aus ihren Gräbern. Die Zerstöranimationen der Gebäude hätten etwas bombastischer sein können, doch fallen auch diese ordentlich auseinander und zeigen, dass hier nichts mehr zu holen ist. Die Geschichte wird in lustigen Cartoons vorangetrieben und sind auch sehr gut auf Englisch vertont. Deutsche müssen sich mit Untertiteln zufrieden geben. Der Sound zeigt sich während des Spielens ziemlich brachial. Bei Tornado Outbreak kracht es ordentlich. Je größer der Wirbelsturm ist, desto lauter wird er, die Musik wird hektischer, Menschen rennen schreiend davon, während Kühe ein lustiges „Moo?“ von sich geben, sobald sie eingesaugt werden. Tornado Outbreak wird euer Zockereckchen zum Beben bringen.
Tornado Outbreak (Xbox 360) - Trailer
(click play to start)

Genau solch ein Spiel wie Tornado Outbreak habe ich mal wieder gebraucht. Es erinnert mich daran, wie wenig man braucht, um ein Videospiel spaßig zu machen. Man spielt einen Tornado, muss Feuergeister sammeln und nebenbei alles zerstören. Das war's. Mehr war nicht nötig, um mich vor dem Bildschirm zu fesseln. Tornado Outbreak ist leider in kürzester Zeit schon erledigt (ca. 5-6 Stunden), doch wer auf 100% spielen möchte, wird noch um einiges länger die Welt verwüsten. Ein Kopf-an-Kopf Online Modus wäre noch schön gewesen, aber vielleicht gibt es den in einem zweiten Teil...? Ich würde mich darüber freuen. Wer Lust auf ein schön und clever designtes Geschlichkeitsspiel mit Suchtpotential hat, kann ruhig zuschlagen. Auch, weil Tornado Outbreak mit nur 30€ eher zu den Low-Budget-Titeln zählt.

Mit Tornado Outbreak präsentieren Konami und die Entwickler der Loos Cannon Studios ein unterhaltsames Spiel für zwischendurch das uns wie der Name schon sagt in der Rolle eines ausgebrochenen Tornados kunterbunte Welten auf den Kopf stellen lässt. Glücklicherweise spielt sich das Ganze genauso witzig, wie es sich anhört! Mit Ausnahme einiger Grafikschwächen, der etwas zickigen Kameraperspektive und diverser unkomfortabel gesetzer Checkpoints gibt es absolut nichts auszusetzen. Mit einem zweiten Spieler macht Tornado Outbreak sogar noch mehr Spaß, allerdings nur offline an einer Konsole. Zum Budget-Preis bekommt ihr also eine Menge Spielspaß geboten und alle die schon immer einmal wissen wollten wie es als Wirbelsturm so ist bekommt wohl kaum eine bessere Möglichkeit! ,,,-)