Der erste Schock bei diesem Wechsel saß tief, denn war man auf dem Nintendo DS noch eine flotte und relativ ansehnliche 3D-Optik gewöhnt, witterte angesichts der 3D Stages auf dem GBA auch mein alter Amiga 1200 wieder seine Chancen. Doch Grafik ist ja bekanntlich nicht alles und so begab ich mich hoffnungsvoll mit Tony Hawk auf World Tournee rund um den Erdball.


Drumherum gibt es eine gewohnt seichte Story..
Selbstverständlich freuen sich Nintendofans auch auf dem GBA über das rundum erneuerte Gameplay mit Rennspiel Allüren, was auch hier durchaus als gelungen bezeichnet werden kann. Kurz mit zwei Händen die Locations gezählt... Rom, Hong Kong, Edinburgh, etc.. .. okay, es sind alle aus der DS Version heil beim GBA angekommen. Selbstverständlich werden diese auch hier erst wieder im weiteren Spielverlauf von euch freigespielt, was zunächst guter Leistungen in den drei Disziplinen Meisterschaft, Trick und Herausforderung bedarf.
Während ihr bei Meisterschaft ein simples Rennen mit der Vorgabe des zu erreichenden ersten Platzes absolviert, müsst ihr in der Herausforderung diverse Aufträge wie z. B. 5 Grinds, 10 Sekunden in der Luft und zerstöre 15 Objekte erfüllen. "Trick" hingegen ist selbstklärend und stellt euch völlig zwanglos vor die Aufgabe lediglich eine bestimmte Punktezahl zu erspielen.
Absolviert ihr die Vorgaben, schalten sich neben neuen Locations und Klamotten auch weitere Boards frei. Mittels des in den Stages eingesammelten Bargelds dürft ihr hier dann beliebig die Stats in Bereichen wie Wenden, Tempo oder Sprung verbessern, um beim nächsten Mal noch eine ganze Ecke besser auszusehen.
Bei soviel Entgegenkommen seitens des Entwicklers Vicarious Visions überrascht es kaum, daß sich Tony Hawk Downhill Jam auf dem GBA fast eine Ecke zu einfach durchspielen lässt. Schließlich könnt ihr auch bei Mißerfolgen euer Glück unendlich oft versuchen und mittels des eingesackten Geldes zwischenzeitlich euer Board verbessern. Zudem lassen sich in den ebenfalls enthaltenen Skate for Fun und Training Modi die Kurse auch noch beliebig oft abfahren, um auch in der Weltournee vor keine Schwierigkeiten gestellt zu werden.


Nie mehr Tony in Iso-3D!
Gespeichert wird der Spielstand im Gegensatz zur DS-Variante hier übrigens völlig automatisch ohne euer Zutun und dank dreier Speicherslots kann man das Modul auch mal beruhigt dem besten Freund oder dem kleinem Bruder ausleihen. Auch in Sachen Sound haben die Jungs bei Vicarious Visions mal wieder eine gute Gesamtleistung abgeliefert, die sich durchaus hören lassen kann. Mehr als passende Unterhaltung in typischer GBA-Qualität solltet ihr jedoch nicht erwarten.
Zum Abschluß nochmal ein Wort zur grafischen Präsentation. Natürlich wirken die farb- und detailarmen Stages mit dem Charme früher Polygon-Racer auf heutige Spielerherzen nicht mehr sehr anziehend, reizen ihrerseits die altersschwache GBA-Hardware aber recht gut aus. Schaut man sich nach vergleichbaren Modulen mit 3D-Grafik um, wird recht bald klar das sich Tony Hawk Downhill Jam hier zumindest nicht verstecken braucht. Schade allerdings, daß es bei genauerem Hinsehen beim Grafikaufbau immer wieder kleinere Fehler gibt und Objekte plötzlich in den Horizont "hineinploppen".
Gut, ein Meisterwerk ist am Ende nicht daraus geworden. Wohl aber ein für Fans sicherlich spielenswertes Funsport Spiel für den alten Haudegen GBA. Wem es folglich nach der Racing / Funsport Mischung gelüstet und wer keinen Nintendo DS zur Hand hat, darf hier seine Kröten investieren.