Tom Clancy's EndWar im Test

Nintendo DS
Abrüstungsabkommen hin, bilaterale Freundschaftsverträge her - auch unsere Enkel werden mal einen nicht unbedingt friedlicheren Umgang untereinander pflegen. Dies prophezeiht zumindest Erfolgsautor Tom Clancy mit seiner Romanvorlage "Endwar", die sich Ubisoft nur zur Versoftung für den Nintendo DS vorgeknöpft hat.
Herausgekommen ist ein rundenbasiertes Strategiespiel in der Tradition eines Advance Wars, wobei einige Übereinstimmungen wohl keineswegs zufälliger Natur sein dürften. Vielmehr werden die Franzosen den gegenwärtigen Genreprimus intensiv studiert haben und setzten daraufhin ihre Vorstellung des 3. Weltkrieg auf den Nintendo DS um. Über 100 Missionen und drei verschiedene Kampagnen (Russen, Amis, Europäer) sowie ein eingebauter Editor zur Erstellung eigener Maps soll nach dem Willen der Entwickler über Wochen für gepflegte Unterhaltung dienen. Selbiger Mapeditor bietet Speicherplatz für 32 Eigenkreationen und lässt diese auch über Wi-Fi Connection gegen einen menschlichen Gegner nutzen, wozu allerdings leider jeder DS-General seine eigene Version von Tom Clancy's EndWar benötigt.


Per Stylus-Pen verschiebt ihr die Truppen auf dem Screen


Spielerisch erwartet Nintendo DS Besitzer altbekannter Kost: Eine genretypische mit einem Waben-Muster überzogene Karte teilt das Schlachtgebiet in einzelne Züge ein, auf der ihr rundenbasiert eure Einheiten verschiebt. Unter eurem Kommando befinden sich dabei neben gewöhnlichen Infantristen auch (ungepanzerte) Fahrzeuge sowie Panzer, sowie natürlich Kriegsschiffen und U-Booten an entsprechenden Küstenstreifen. Auch Flugzeuge wie in Advance Wars fehlen hier nicht und halten durch ihre große Bewegungsfreiheit eine weitere taktische Note bereit. Insgesamt kommt man auf die ordentliche Anzahl von ca. 20 Einheiten je Fraktion, wobei jede Waffengattung selbstverständlich andere Stärken und Schwächen nach dem altbekannten Stein-Schere-Papier Prinzip hat.

Dementsprechend verschiebt man in der Bewegungsphase seine Einheiten auf der Map möglichst vorteilhaft, um in der anschliessenden Angriffsphase mächtig auf den Putz hauen zu können. Die Abläufe werden allerdings auch für Neulinge im Genre genau mittels Tutorial erläutert, wo auch taktische Manöver wie das "klemmen" (Bildung eines Kessels) thematisiert wird. Da letzteres in vielen Missionen unumgänglich für den Sieg ist, gilt es das Prinzip möglichst rasch zu verinnerlichen. Ob getroffene Entscheidungen richtig waren, erweist sich stets erst in der Aktionsphase jedes Zuges, denn hier sprechen dann die Waffen und es erweist sich, ob es wirklich z. B. so klug war Fußsoldaten gegen Panzer marschieren zu lassen...


Die Kampfanimationen hat man sich gleich bei Advance Wars gekla geliehen!


Keine Frage: Ein Strategiespiel steht und fällt ja bekanntlich mit seiner KI. Agieren die CPU-gesteuerten Truppen so wie Hauptschüler aus dem Pisa-Notstandsgebiet Bremen, wirds rasch banal und die vermeintliche strategische Herausforderung zur Farce. Glücklicherweise gilt dies nicht für Tom Clancy's EndWar, denn hier versucht die KI euch mit einer respektierlichen Vehemenz von der Erfüllung eurer Aufträge (unterteilt in Hauptauftrag und Sekundärziele) abzuhalten.



An der technischen Front gibt sich Tom Clancy's Endwar für Nintendo DS Verhältnisse recht anständig. Überragende grafische Effekte sind hier nicht zu finden, die Kampfsequenzen samt Animationen erinnern für meinen Geschmack etwas zu stark an Advance Wars und auch Effekte wie Explosionen kommen über einen gesunden Durchschnitt nicht hinaus. Immerhin die Maps selbst heben sich vom puristischen Advance Wars durch schöne Details wie z. B. Gebäude etwas ab. Echte Strategiefans werden darauf aber ohnehin keinen allzu großen Wert legen. Ebenso sieht es auch mit der musikalischen Untermalung des 3. Weltkriegs aus - hier gibt es mit Ausnahme einiger kurzer Musikstücke und Sprachsamples wenig zu berichten, was mehr als das Prädikat "ok" verdient hätte.


Massenkeilerei im 3. Weltkrieg - wer kriegt das, was am Ende von der Erde noch übrig ist?

Sebastian meint:

Sebastian

Kampf der Strategicals - wer ist der neue König im Genre? Für mich ganz klar weiterhin Advance Wars. Denn auch wenn sich Tom Clancy's EndWar wahrlich nicht verstecken muss, so ist das Missionsdesign bei den Camelot Titel doch einen ganzen Tick abwechslungsreicher. EndWar bleibt hier stets sehr berechenbar und bleibt auch sonst einfach das besondere Etwas schuldig, dass Titel zu den ganz großen seines Genre machen würde. Insofern für Strategiefans keine schlechte Alternative - die erste Wahl sollte im Zweifelsfall aber nach wie vor Advance Wars sein!

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Tom Clancy's EndWar Daten
Genre Strategie
Spieleranzahl 1 - 2
Regionalcode Regionfree
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 06. November 2008
Vermarkter Ubisoft
Wertung 7.5
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