

Leider könnt ihr Schüssen mit dem Steuerkreuz nur begrenzt ausweichen und solltet daher bei Feindbeschuss immer auf die, per L und R Trigger ausführbaren, Seitwärtsrollen zurückgreifen. Um euch gegen eure Feinde zu Wehr zu setzen, stehen euch neben dem Standard-MG auch eine beschränkte Anzahl an "Energiesalven" zur Verfügung, die ihr vornehmlich gegen grössere Ziele eingesetzen solltet. Zudem könnt ihr eure Waffen aufbessern, indem ihr eines der zahlreichen Powerups aufsammelt, die grosszügig in den Levels verteilt worden sind und von zerstörten Gegner hinterlassen werden. Diese füllen auch eure Lebensenergie- und Turbobalken auf oder reduzieren für kurze Zeit den Schaden den gegnerische Treffer verursachen.
Nach und nach folgt ihr Scythe durch verschiedene Zeitzonen vom Zweiten Weltkrieg über den Vietnamkrieg bis zum Finale auf dem Mars. Eure Fluggeräte passen sich dabei den jeweiligen Zeitzonen an, von Doppeldeckern über frühe Düsenjäger des zweiten Welkriegs bis hin zu futuristischen Raumgleitern ist alles dabei. Auch eure Feinde verändern sich mit den Epochen, wo ihr es im ersten Weltkrieg noch mit unförmigen Panzern, Schlachtschiffen und lahmen Doppeldeckern zu tun habt, erwarten euch im Verlauf immer stärkere Gegner wie Boden Luft Geschütze, Abfangjäger oder riesige Kampfläufer.


Leider wird nicht ganz klar, warum Scythe sich ausgerechnet Ort und Zeit historischer Kriegsschauplätze für seine Welteroberunspläne ausgesucht hat, da scheinen die Designer, doch etwas faul gewesen zu sein, eigene Szenarien zu entwickeln. Das Setting gibt sich während des Spielens trotz Realitätsbezug wenig realistisch und erinnert mit teils abstrusen Maschinen, fantastischen U-Booten und Luftschiffen frappierend an Jules Verne Romane oder Filme wie die Liga der aussergewöhnlichen Gentleman.
Ärgerlicherweise steigt der Schwierigkeitsgrad während des Spielens nicht proportional an, sondern schwankt gewaltig, gerade in den letzten Missionen werdet ihr trotz immer enger und verwirrender werdender Levelstruktur, kaum mehr gefordert, als in den Anfangsmissionen. Grobe Fehler wirken sich leider ebenfalls negativ auf den Spielspass aus: Wenn ihr unglücklicherweise auf Kollisionskurs mit einem Hindernis abgeschossen werdet, kann es vorkommen dass ihr immer wieder direkt vor dem Hinderniss abgesetzt werdet, ohne eine Chance zu haben auszuweichen und so unweigerlich die Mission von neuem beginnen müsst. Zudem kann es vorkommen, dass ihr bei der automatischen Kurskorrektur mitten in eine Wand geführt werdet, was ebenfalls zu unnötigen
Abstürzen führt.


Die Story wird zwischen den 19 Leveln durch kleine Standbilder vorangetrieben und gibt sich von trashig bis sozialkritisch philosophisch, ohne den Spieler jedoch wirklich zu berühren. Das es trotz vieler Dialoge kein richtiges Ende gibt, ist deshalb auch nicht allzu tragisch. Insgesamt ist Time Ace gerade aufgund des leichten Schwierigkeitsgrades sehr kurz geraten, auch der belanglose Multiplayermodus für bis zu vier Spieler kann da nicht viel ausmachen. Da Time Ace kein Downloadplay untestützt wird es zudem schwieriger sein geeignete Gegner zu finden, da jeder Kombattant eine Cartridge, von der es bis jetzt keine EU Version gibt, besitzen muss um sich in verschiedenen Arenen mit den anderen messen zu können.
Die ersten veröffentlichten Screenshots sahen ja noch recht vieversprechend aus, im Spiel selbst erwartet euch aber ein gänzlich anderes Bild: Popups, Nebel und extrem niedrig aufgelöste Texturen erinnern frapierend an längst vergangen geglaubte N64 Zeiten. Auch das Clipping ganzer Feindeinheiten sollte heutzutage eigentlich nicht mehr vorkommen. Das die Abstriche nötig waren, scheint wohl dem Spielfluss gezollt zu sein. Der bleibt selbst bei den grössten Gefechten stehts flüssig, bei durchgehend gemächlichem Spieltempo wohlgemerkt.


Ansonsten haben die Entwickler von den Trainwreck Studios gute Arbeit geleistet, Waffen- und Explosionseffekte sowie Fahrzeug- und Umgebungsdesign können sich sehen lassen. Der Sound ist hingegen sehr ordentlich geworden: Propellergeräusche, Explosionseffekte oder das Knattern des Bord-MGs geben kaum Anlass zur Kritik. Auch der orchestrale Soundttrack kann überzeugen. Die Sprachausgabe ist zudem klar und verständlich, komischerweise wird aber nur während der Missionen gesprochen. Die längeren Storysequenzen blieben unvertont.
Es hätte so schön werden können... doch trotz vieler guter Ansätze ist Time Ace nicht der erhoffte Star Fox Killer. Es wurden dann doch zu viele Fehler im Detail bei Grafik, Steuerung und Spieldesign gemacht um überzeugen zu können. Schade.