Tiger Woods PGA Tour Golf 2004 im Test

Xbox
Fortsetzungen........ zu oft wird ein Themenbereich ausgeschlachtet bis aufs Blut. Im Kino läuft bald Rocky 23 und im Radio ist der „damalige“ Hit von Phil Collins in seiner 5. Fassung kaum noch wieder zu erkennen. In solchen Situationen fragt man sich des Öfteren, ob das denn nun wirklich sein muß. In der Videospielbranche sieht es meist genauso trübe aus wie man dieses Jahr am neuesten Teil der „Tomb Raider“ Serie erleben konnte. Aber es gibt einen kleinen Bereich, der eine Ausnahme darstellt. Es sind die Sportspiele. Ob Amerikan Football, Basketball, Eishockey oder eben Golf. Diese Spiele werden von den Herstellern kontinuierlich verbessert. Sei es in Punkto Grafik, Umfang oder Handling.

Grünes Gras und Sonnenschein, was will ein Golfer mehr?


Wer meinen Testbericht zu Tiger Woods 2003 gelesen hat, weiß ja nunmehr, wie ich zum Golf stehe. In diesem Jahr konnte ich mich nun endlich auch einmal LIVE davon überzeugen. Ich besuchte 4 Tage lang die „Linde-German-Masters“ hier in der Nähe von Köln. Dieses Turnier ist das höchstdotierte in ganz Europa mit einer Gesamtgewinnsumme von 3 Mio. €.
Doch selbst das kommt noch nicht an die Begeisterung, die Zuschauer, die Kurse und die Summen der amerikanischen PGA Tour heran. Hier glänzen weltbekannte Stars, allen voran Tiger Woods. Electronic Arts arbeitet mit seiner EA-Sports Reihe seit Jahren mit dieser Sportart und vor allem mit Tiger Woods zusammen. Viele seiner Erfahrungen fließen in das Spiel ein und so sind auf der neuesten DVD sogar einige Filmausschnitte mit dem Star vorhanden. Diese bringen Euch in die richtige Stimmung, Euch mit den besten der Welt zu messen.


Japans wunderschöne Kurse erwarten Euch

Damit das hier in Europa immer noch leicht vorherrschende Vorurteil, Golf sei nur was für „alte, reiche“ Säcke im Keime erstickt wird, bekommt Ihr bereits im Vorspann heiße, mit Hip-Hop versetzte Rhythmen serviert. Dazu bewegen sich die Akteure mehr als Agil auf dem Bildschirm. Das System findet nun sehr schnell heraus, daß ich bereits die Version 2003 des Spiels gezockt habe und belohnt mich sofort mit einem Sponsorenvertrag, welcher mir mal eben 50.000$ auch mein Konto bringt. Im zweiten Schritt werden sogar weitere EA-Titel erkannt und nochmals gibt es „bares“. Durch den Sponsoren Vertrag, welchen Ihr nicht annehmen müsst, werden auch gleich einige Items im „Pro Shop“ frei geschaltet. Erwerbt Ihr nun die Produkte dieser Firma, bekommt Ihr von dieser bei jeder Runde, in der Ihr deren Gegenstände nutzt wieder Geld überwiesen.


Dieses Geld werdet Ihr im Laufe des Spiels sehr gut gebrauchen. Denn ein Gerücht stimmt wirklich. Golf ist keine billige Sportart. Ihr könnt neben wichtigen Ausrüstungsgegenständen wie Schläger & Bällen neue Kleidung, Accesouirs, bis hin zu Sticker und Tatoos erwerben. Letztere können gar von Euch in einem eigenen Editor entworfen werden. Wichtig ist, das sämtliche Gegenstände, von den Schuhen über Kleidung, Brillen, Cappy´s, bis hin zum Schmuck Euer Spiel verbessern können. Ihr habt nämlich eine Menge an Eigenschaften, welche immer weiter gesteigert werden können. Diese Eigenschaften könnt Ihr zusätzlich durch $ direkt erhöhen, was aber ebenfalls nicht billig ist.

Wo wir gerade bei den veränderbaren Eigenschaften sind. Die 2004 Version von „Tiger Woods PGA Tour“ kommt mit einem ganz neuen, sehr genialen Feature in unsere Wohnzimmer. Bisher mussten wir immer mit vorgegebenen Leuten aufs „Grün“. Hier kommt nun alles anders. Dem Spiel wurde ein kompletter „Spieler-Gestalltungs-Modus“ spendiert. Hier könnt Ihr Euch selbst oder einen Freund unheimlich echt Nachgestallten. Es ist wirklich kaum zu glauben, wie nah man sich ans „Original“ heranarbeiten kann. Der ganze Vorgang kann Euch zwar locker 20 Minuten kosten, aber wenn man dann naturgetreue Person auf dem Platz neben Tiger Woods & Co stehen und sich mit ihnen messen kann, entschädigt das mehr als genug.


Seit Ihr mehr der dünne Typ...



... oder doch zu oft im Fast Food Restaurant gewesen?

Alleine im Gesicht habt Ihr zig Einstellungsmöglichkeiten. Von der Hautfarbe, über Knochenbau, Schädelgröße, Zuordnung von Haarfarbe und Form, dem Bartwuchs, über den kompletten Körperbau. Nichts scheint hier unmöglich zu sein. Zu Anfang werdet Ihr nach Eurem Geburtsdatum und Eurem Geschlecht gefragt. Anhand dieser Daten wird eine „Grundvorgabe“ errechnet. Diese ändert Ihr dann individuell ab, bis Ihr quasi „leibhaftig“ auf dem Bildschirm steht. Nun kann es losgehen, Euren Namen in der Golfergemeinschaft unsterblich zu machen.


Die nächste Verbesserung der Reihe macht sich vor Euren Augen auf. Neben 5 neuen Spielern wie z.B. John Daly oder Adam Scott, wurde auch die Anzahl der Kurse auf über 19 angehoben. Ihr könnt Euch nun weltweit auf PGA TOUR-Kursen wie St Andrews, Pebble Beach, Tournament Players Club at Sawgrass, The Royal Birkdale Golf Club, Poppy Hills, Spyglass Hill, the Tournament Players Club of Scottsdale, Colonial Country Club und Bay Hill Club and Lodge, Bethpage Black, Pinehurst No.2 bis hin zu Kapaluha Plantantion austoben. Des Weiteren wurde die Anzahl der Spielmodi erneut erhöht. Bis zu 4 Spieler können sich nun in mehr als 15 Varianten dem Golf widmen. Ob traditionelle Games wie Stroke Play, Match Play, Stableford, Alternate Shot, Best Ball, Four Ball oder Arcade Modi wie Battle Golf, Long Drive Shootout, SkillZone oder Speed Golf, hier ist für jeden was dabei.
Durch die in der Xbox eingebaute Uhr ist sogar ein „Real-Time-Event-Modus“ vorhanden. In diesem geht Ihr geradewegs zu dem Event, welches tatsächlich in diesem Monat stattfindet.


Dieser Ball sieht gleich seinen Schöpfer...


Bevor Ihr aber eventuell zur 52-wöchigen PGA World Tour im Karrieremodus antretet, solltet Ihr aber – sofern Ihr nicht bereits alte „Tiger Woods PGA Tour“ Hasen seid – die Einführung in das Spiel meistern. Diese Einführung hat sich seit der Version 2003 allerdings in keinem Punkt geändert. An dieser Stelle macht Ihr zum ersten Mal die Bekanntschaft mit 2 der wohl besten Golf Kommentatoren: David Feherty & Gary McCord. Hier merkt Ihr aber dann auch spätestens, daß das komplette Spiel mal wieder „unangepasst“ auf den deutschen Käufer trifft. Es gibt weder eine deutsche Synchronisation noch deutsche Menü´s. Lediglich das Handbuch ist in Deutsch. Zumindest einige von Euch wird dies nicht stören, denn bereits zu oft wurde ein gutes Spiel durch eine mehr als miserable Übersetzung kaputt gemacht. Gerade bei Sportspielen wie Basketball oder Eishockey oder Amerikan Football war dies dann tödlich.


Der Play-Now-Modi bringt Abwechlung in den Alltag


Glücklicherweise ist die „Golfersprache“ weltweit einheitlich und so dürften die in der Einführung fallenden Begriffe wie Spin, Putt, Slide, Driver, Birdie, Eagle, Bogey, Fairway oder Rough nur wenige in die Irre führen. Lediglich bei der Erklärung der einzelnen Plätze bzw. Löcher auf dem „Grün“ bringen gute Englischkenntnisse Vorteile, da man hier viel über Gegebenheiten erfährt und so eklatante Fehler im Vorhinein vermeiden kann.


Damit es auch nicht zu trocken wird, kann man sich im Menüpunkt „Play Now“ nach der Einführung verschiedenen Herausforderungen stellen, die entweder mit Medallien oder aber mit Geld belohnt werden. Teils müsst Ihr eine bestimmte Anzahl von Löchern mit einer vorgegebenen Menge an Schlägen schaffen, zum anderen aber auch gekonnte Zielübungen absolvieren. Gerade diese Übungen machen eine Menge Spaß, sind aber auch zu Anfang eventuell frustrierend. Dies liegt zum größten Teil an der einzigen Steuermöglichkeit im Spiel.


Auch die Damen zeigen was sie so drauf haben


Kann man bei der PC Version noch zwischen einer Steuerung durch das altbekannte „3-Klick-Verfahren“ und dem neuen „True-Swing-Verfahren“ wählen, so ist bei der Konsolenversion lediglich die hier umbenannte „Total-Processing-Swing“ Methode vorhanden. Bei dieser müsst Ihr mit dem linken (oder wenn Ihr wollt rechten) analog Stick den Schwung des Golfers nachahmen und somit die eingesetzte Kraft dosieren. Anfangs ist das ein Gewöhnungsprozess, im Laufe der Runden werdet Ihr damit immer besser zu Recht kommen.


Jetzt bloß nicht zu weit schlagen


Im Prinzip wird also alles geboten, was das Golferherz sich nur wünschen kann. Alles bis auf einen „Online-Modus“, welcher hierzulande der PC Version vorbehalten bleibt. In Nord Amerika zumindest hat man sogar der PS2 diesen „Online-Modus“ spendiert. Im Prinzip ein wenig unverständlich, schaut man sich die technischen Möglichkeiten der Xbox an, aber wer sich ein wenig in der „Szene“ auskennt bzw. informiert weiß ja, daß in diesem Punkt die technische Möglichkeit der Hardware keinen Einfluss auf die getroffene Entscheidung hat. Wollen wir alle hoffen, daß dieser Punkt in der Zukunft zwischen Microsoft und Electronic Arts doch noch geklärt werden kann, denn ich persönlich hoffe auf nichts mehr, als mit meinem langjährigen Freund „Odessa“ endlich eine Runde Golf übers Internet spielen zu können


Zum Schluss noch ein Wort zum neu integrierten „EA Sports Bio Modus“. Dies ist einen neue Funktion, die Euch für das Spielen von „EA Sports Titeln“ belohnt. Zu diesem Zweck wird eine Datei angelegt, welche von anderen EA Sports Titeln erkannt wird. In dieser Datei werden die Fortschritte aller Spiele und vor allem die Gesamtspielzeit für EA Sports Titel gespeichert. Erreicht Ihr z.B. nach einer vorgegebenen Anzahl von Stunden eine neue Stufe, so wird dies prompt belohnt.


Mit der Sonne im Rücken geht alles leichter


Sound
Während des ganzen Spiels umfließt Euch klarer Dolby Digital Ingame Sound“. Vom Wind der schottischen Highlands bis zu exotischen Vögeln auf den wunderschönen Kursen in Japan wird alles geboten. Die musikalische Untermalung reicht von flottem Hip-Hop bis zu sehr klangvollen Instrumental Stücken. Unten links wird im jeweils der Song mit dem Interpreten eingeblendet, wenn ein Stück wechselt.


Alles wartet auf Euch am letzten Loch


Die Grafik des Games wurde ebenfalls noch einmal aufpoliert. So sehen die Kurse und vor allem die dargestellte Natur nun noch realistischer aus. Die Animation der Figuren überzeugt und Reaktionen der Spieler auf gute oder schlechte Schläge lassen sich wunderbar von den Gesichtern ablesen. Merkliche einbußen in der Framerate konnten nicht festgestellt werden.

Stefan meint:

Stefan

Mit „Tiger Woods PGA Tour 2004“ liefert EA das bisher wohl beste Golfspiel aller Zeiten ab. Die Steuerung hat sich nochmals zur Version 2003 verbessert. Sie reagiert nun noch feinfühliger auf die eingesetzte Stärke. Mir persönlich fielen vor allem „Slides“ noch ein wenig leichter. Über die weiße und schwarze Taste gebt Ihr entweder vor dem Abschlag zusätzliche Power auf den Ball oder aber im Flug Effet welche den Ball nach dem Aufkommen dann in eine bestimmte Richtung rotieren lassen. Mit den anderen Tasten holt Ihr Euch entweder den Zielpunkt näher heran, oder ändert die Kameraansicht. Über das Digitalkreuz wird die grobe Richtung festgelegt.

Für alle die Golf mögen ist „Tiger Woods PGA Tour 2004“ klar die neue Referenz auf dem Markt. Vielleicht bekommt nun ja auch der ein oder andere Lust auf diese Sportart und erwirbt diesen Titel. Bleibt mir nur noch darauf hinzuweisen, daß Ihr unter diesem Link ein sehr schönes Video anschauen könnt, was mit dem neuen „Spieler-Gestalltungs-Modus“ alles möglich ist.

Positiv

  • präzise Steuerung
  • Game-Face Editor
  • großer Umfang

Negativ

  • keine Online anbindung
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Tiger Woods PGA Tour Golf 2004 Daten
Genre Sport
Spieleranzahl 1 - 4
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz 50 Hz
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 26.09.2003
Vermarkter ElectronicArts
Wertung 8.8
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