Ein Vorurteil ist allerdings nicht ganz von der Hand zu weisen. Golf ist keine billige Sportart. Das trifft auch bei der 2004er Version der PGA Tour zu. So könnt ihr hier neben wichtigen Ausrüstungsgegenständen wie Schläger & Bällen neue Kleidung, Accesouirs, bis hin zu Sticker und Tatoos erwerben, sofern eben die Geldbörse stimmt. Wichtig ist, das sämtliche Gegenstände, von den Schuhen über Kleidung, Brillen, Cappy´s, bis hin zum Schmuck Euer Spiel verbessern können. Ihr habt nämlich eine Menge an Eigenschaften, welche immer weiter gesteigert werden können. Diese Eigenschaften könnt Ihr zusätzlich durch $ direkt erhöhen, was aber ebenfalls nicht billig ist.

Wo wir gerade bei den veränderbaren Eigenschaften sind. Die 2004 Version von „Tiger Woods PGS Tour“ kommt mit einem ganz neuen, sehr genialen Feature in unsere Wohnzimmer. Bisher mussten wir immer mit vorgegebenen Leuten aufs „Grün“. Hier kommt nun alles anders. Dem Spiel wurde ein kompletter „Spieler-Gestaltungs-Modus“ spendiert. Hier könnt ihr euch selbst oder einen Freund unheimlich echt nachgestalten. Es ist wirklich kaum zu glauben, wie nahe man sich ans „Original“ heranarbeiten kann. Der ganze Vorgang kann euch zwar locker 20 Minuten kosten, aber wenn man dann naturgetreue Person auf dem Platz neben Tiger Woods & Co stehen und sich mit ihnen messen kann, entschädigt das mehr als genug.

Alleine im Gesicht habt Ihr zig Einstellungsmöglichkeiten. Von der Hautfarbe, über Knochenbau, Schädelgröße, Zuordnung von Haarfarbe und Form, dem Bartwuchs, über den kompletten Körperbau. Nichts scheint hier unmöglich zu sein. Zu Anfang werdet ihr nach eurem Geburtsdatum und eurem Geschlecht gefragt. Anhand dieser Daten wird eine „Grundvorgabe“ errechnet. Diese ändert ihr dann individuell ab, bis Ihr quasi „leibhaftig“ auf dem Bildschirm steht. Nun kann es losgehen, euren Namen in der Golfergemeinschaft unsterblich zu machen.
Die nächste Verbesserung der Reihe macht sich vor Euren Augen auf. Neben 5 neuen Spielern wie z.B. John Daly oder Adam Scott, wurde auch die Anzahl der Kurse auf über 19 angehoben. Ihr könnt Euch nun weltweit auf PGA TOUR-Kursen wie St Andrews, Pebble Beach, Tournament Players Club at Sawgrass, The Royal Birkdale Golf Club, Poppy Hills, Spyglass Hill, the Tournament Players Club of Scottsdale, Colonial Country Club und Bay Hill Club and Lodge, Bethpage Black, Pinehurst No.2 bis hin zu Kapaluha Plantantion austoben. Des Weiteren wurde die Anzahl der Spielmodi erneut erhöht. Bis zu 4 Spieler können sich nun in mehr als 15 Varianten dem Golf widmen. Ob traditionelle Games wie Stroke Play, Match Play, Stableford, Alternate Shot, Best Ball, Four Ball oder Arcade Modi wie Battle Golf, Long Drive Shootout, SkillZone oder Speed Golf, hier ist für jeden was dabei.

Bevor ihr aber eventuell zur 52-wöchigen PGA World Tour im Karrieremodus antretet, solltet Ihr aber – sofern Ihr nicht bereits alte „Tiger Woods PGA Tour“ Hasen seid – die Einführung in das Spiel meistern. Diese Einführung hat sich seit der Version 2003 allerdings in keinem Punkt geändert. An dieser Stelle macht Ihr zum ersten Mal die Bekanntschaft mit 2 der wohl besten Golf Kommentatoren: David Feherty & Gary McCord. Hier merkt Ihr aber dann auch spätestens, daß das komplette Spiel mal wieder „unangepasst“ auf den deutschen Käufer trifft. Es gibt weder eine deutsche Synchronisation noch deutsche Menüs. Lediglich das Handbuch ist in Deutsch. Zumindest einige von euch wird dies nicht stören, denn bereits zu oft wurde ein gutes Spiel durch eine mehr als miserable Übersetzung kaputt gemacht. Gerade bei Sportspielen wie Basketball, Eishockey oder American Football war dies dann tödlich.
Glücklicherweise ist die „Golfersprache“ weltweit einheitlich und so dürften die in der Einführung fallenden Begriffe wie Spin, Putt, Slide, Driver, Birdie, Eagle, Bogey, Fairway oder Rough nur wenige in die Irre führen. Lediglich bei der Erklärung der einzelnen Plätze bzw. Löcher auf dem „Grün“ bringen gute Englischkenntnisse Vorteile, da man hier viel über Gegebenheiten erfährt und so eklatante Fehler im vornherein vermeiden kann.
Damit es auch nicht zu trocken wird, kann man sich im Menüpunkt „Play Now“ nach der Einführung verschiedenen Herausforderungen stellen, die entweder mit Medallien oder aber mit Geld belohnt werden. Teils müsst Ihr eine bestimmte Anzahl von Löchern mit einer vorgegebenen Menge an Schlägen schaffen, zum anderen aber auch gekonnte Zielübungen absolvieren. Gerade diese Übungen machen eine Menge Spaß, sind aber auch zu Anfang eventuell frustrierend. Dies liegt zum größten Teil an der einzigen Steuermöglichkeit im Spiel.

Kann man bei der PC-Version noch zwischen einer Steuerung durch das altbekannte „3-Klick-Verfahren“ und dem neuen „True-Swing-Verfahren“ wählen, so ist bei der Konsolenversion lediglich die hier umbenannte „Total-Processing-Swing“ Methode vorhanden. Bei dieser müsst Ihr mit dem linken (oder alternative dem kleinen gelben) Analogstick den Schwung des Golfers nachahmen und somit die eingesetzte Kraft dosieren. Anfangs ist das ein Gewöhnungsprozess, im Laufe der Runden werdet Ihr damit immer besser zu Recht kommen. Im Prinzip wird also alles geboten, was das Golferherz sich nur wünschen kann. Alles bis auf einen „Online-Modus“, welcher hierzulande der PC Version vorbehalten bleibt. In Nordamerika zumindest hat man sogar der PS2 diesen „Online-Modus“ spendiert.

Zum Schluss noch ein Wort zum neu integrierten „EA Sports Bio Modus“. Dies ist einen neue Funktion, die Euch für das Spielen von „EA Sports Titeln“ belohnt. Zu diesem Zweck wird eine Datei angelegt, welche von anderen EA Sports Titeln erkannt wird. In dieser Datei werden die Fortschritte aller Spiele und vor allem die Gesamtspielzeit für EA Sports Titel gespeichert. Erreicht Ihr z.B. nach einer vorgegebenen Anzahl von Stunden eine neue Stufe, so wird dies prompt belohnt.
Ich habe es ja in der Einleitung schon vorweg genommen - mit „Tiger Woods PGA Tour 2004“ liefert EA das bis dato unangefochten beste Golfspiel auf dem Gamecube ab. Interessierte dürfen also beruhigt den Geldbeutel zücken...