
Auf in den Kampf - der rote Ball signalisiert den Zusatzpower
Daß ich ein passionierter Anhänger des Golfsports bin, weiß man spätestens nach meinen Tests zu Tiger Woods PGA Tour 2003 bzw. Outlaw Golf (oder Ihr kennt mich schon seit guten alten SATURN Zeiten, auf dem ich wie blöde „Pebble Beach Golf Links“ gezockt habe *g*). Umso spannender war es für mich den ersten Golftitel auf einem GBA zu bekommen. Zwar stehen die Namen „Tiger Woods“ & „Electronic Arts“ im Golfsport für absolute Qualität, aber so richtig konnte ich mir nicht vorstellen, daß man dieses Genre auf einem so kleinen Gerät gut rüber bringen kann. Flugs schob ich also das Modul in den Schacht und lechzte nach den ersten Bildern. Als wenn ich es geahnt hätte, erschien natürlich sofort das „EA-Sports-Logo“ gefolgt von den mehr als bekannten „EA Sports…. Its in the Game“ Worten in digitalisierter Form aus dem kleinen Lautsprecher.

Selbst die besten Golfer landen einmal im Bunker
Nach den folgenden Trademark Hinweisen ist man wie erwartet im „Main Menu“ des Spiels. Ich habe die Worte extra in englischer Sprache geschrieben, da sich 2 Dinge bei EA wohl nie ändern werden. Zum einen die kontinuierliche Verbesserung der alljährlich erscheinenden Titel zum anderen die Philosophie, diese Spiele immer mit dem kleinstmöglichen Aufwand auf die Menschheit loszulassen. Abgesehen von der deutschen Anleitung in gedruckter Form ist der Titel genau wie seine „Brüder“ komplett in englischer Sprache bzw. englischen Menüs. Mit diesem Test gebe ich die Hoffnung dann auch endgültig auf, daß sich dies jemals ändern wird. Aber die Golfersprache ist ja international und von daher schlagen sich Liebhaber dieser Sportart schon durch die Texte.
Da der GBA natürlich nicht die Leistung einer aktuellen Konsole wie PS2, Gamecube oder Xbox aufbringen kann, musste hier natürlich einiges weichen. Wer also auf 3D-Flüge des Balls oder der Kamera gehofft hat, wird hier schnell auf den Boden zurückgeholt. Zu Beginn solltet Ihr auf jeden Fall das „Tutorial“ durchlaufen, in dem Ihr die Grundzüge des Spiels inkl. angezeigter bzw. zu benutzender Tastenfolge vermittelt bekommt. Erfreulicherweise hat EA es doch tatsächlich geschafft, seine Hauseigene „True-Swing“ Steuerung auf den Handhelden zu bringen. Mit dem Digitalkreuz müsst Ihr also den Schwung Eures Spielers einem richtigen Golfer nachahmen. Als wenn das noch nicht genug ist, kann man neben Back- oder Topspin auch rotation Links und Rechts auf den Ball geben, um ihn nach der Landung einen Effet zu verpassen. Selbst „Fades“ & „Draws“ also um Hindernisse herum schlagen sind möglich. Hierfür müsst Ihr beim Schwung das Digitalkreuz nicht gerade nach vorne und hinten bewegen, sondern nach der Korrektur der Flugbahn z.B. von schräg hinten links nach schräg vorne rechts schlagen. Das klingt vielleicht jetzt etwas kompliziert, aber nach wenigen Versuchen werdet Ihr dies schon drin haben.

Um zu sehen, was hinter diesen Felsen ist...
Jetzt wissen wir also, daß schon einmal die wichtigsten Bestandteile vorhanden sind. Kommen wir also zum eigentlichen Spiel. Neben dem „Paktice-Mode“ in welchem Ihr bestimmte Aufgaben lösen müsst um Geld & Medallien in Eure Kassen zu spülen, liegt der Kern beim „Career Modus“. Hier müsst Ihr Euch auf Turnieren rund um die Welt gegen die Besten beweisen. Insgesamt stehen Euch 6 Charaktere zur Verfügung, von Tiger Woods über John Daily bis zu Big Mo and Ace. Gespielt wird auf 3 originalen PGA Tour Kursen (St Andrews, TPC of Scottsdale und Bay Hill), sowie 2 EA Fantasiekursen.

... müßt Ihr in die Vogelperspektive wechseln
Auf dem Weg zum ersten Abschlag wird Euch ein schönes Bild des Kurses mit den Daten des jeweiligen Loches eingeblendet. Diese sind absolut identisch mit den Bildern der Konsolenversionen. Unten links wird ab und an ein Ball eingeblendet der Euch signalisiert, daß nachgeladen wird. Jepp, für mich war es auch der erste GBA-Titel, der zum Nachladen Zeit benötigt bzw. bei dem der Prozessor wohl mal so richtig rechen muß *g*. Steht Ihr nun am ersten „Tee“ könnt Ihr über den „A-Button“ in die Vogelperspektive schalten, um die Flugbahn und den Landepunkt des Balls zu sehen. Betätigt Ihr hier die Schultertasten, wird automatisch ein anderer Schläger gewählt, was die Zielentfernung sofort verändert. Mittels Druck auf den „B-Button“ könnt Ihr die Flugbahn komplett lang scrollen um etwaige Hindernisse wie Bäume, Büsche oder Wasserhindernisse besser erkennen. Durch nochmaliges drücken von „A“ geht es zurück hinter Euren Spieler.
Um den Ball mehr als die maximalen 100% zu schlagen, müsst Ihr beim Rückwärtsschwingen schnell eine der Schultertasten drücken. Warum dies durch die Schultertasten erreicht werden muß, ist mir mehr als schleierhaft. Hätte man diese Funktion auf den in diesem Moment nicht benötigten „B-Button“ gelegt, wäre der Spielspaß um einiges höher und die krampfähnlichen Auswirkungen nach längerem spielen bei Weitem geringer. Unten rechts wird Euch das durch das Rotwerden des Balls angezeigt. Ist der Ball auf dem Weg, schaltet die Sicht sofort wieder in die Vogelperspektive, damit Ihr die Flugbahn besser verfolgen könnt. Solange der Ball in der Luft ist, könnt Ihr durch schnelles Betätigen der Schultertasten den Ball in Rotation bringen um hierdurch das Rollverhalten des Balls nach der Landung zu beeinflussen.
Habt Ihr es bis aufs „Grün“ geschafft, liest der Caddy für Euch die Fläche ab, was unten links eingeblendet wird. Geht Ihr wieder auf die Vogelsicht, zeigt Euch nun eine Linie den Verlauf des alles an. Mit dem Digitalkreuz verändert Ihr nun die Richtung und die Lauflänge um anschließend aus der normalen Sicht einzulochen. Wenn der Ball der Fahne näher kommt, wird dies auch durch eine schöne Animation verdeutlicht und mit „klock“ versengt sich hoffentlich Euer Ball im Loch. Bleibt der Ball knapp neben dem Loch liegen, wird dies ebenfalls von einem „ohhhhh“ der unsichtbaren Zuschauer begleitet. Überhaupt hört man auf den einzelnen Kursen typische Hintergrundgeräusche wie Wind oder gar Entengackern.

Nun mußt Ihr nur noch einlochen...
In diesem Stiel geht es nun von Loch zu Loch immer weiter. Während des Spiels ändern sich dann immer wieder die Wetter- und Windverhältnisse was man entweder an der rot eingeblendeten Windfahne oder wie sollte es anders sein am Regen erkennen kann. Zwischen den Löchern könnt Ihr auf dem Scoreboard verfolgen, wie gut oder schlecht sich Eure Gegner schlagen. Je mehr Turniere oder Prüfungen Ihr besteht, desto mehr Geld gibt es aufs Konto. Mit diesem könnt Ihr dann 4 verschiedene Attribute Eures Spielers weiter aufwerten, damit dieser dann weiter und vor allem genauer schlägt.
Um auch mit Euren Freunden Spaß an diesem Titel zu haben, ist die GBA Version in der Lage über Link Kabel 4 Leute aufeinander los zu lassen. Des Weiteren könnt Ihr den GBA mit dem Gamecube verbinden um hier Daten auszutauschen und versteckte neue Herausforderungen frei zu schalten.

Beachtet immer den Wind beim annähern an die Fahne
Ist das Spiel von der Steuerung her fast perfekt, so kann man die Grafik eigentlich nur als Mittelmaß bezeichnen. Zu grob sind hier in vielen Einstellungen die Kästchen. Die Vogelperspektive hat mich in gewisser Weise sogar etwas an den indizierten C64 Titel „River Raid“ erinnert. Schlussendlich ist sie aber im akzeptablen Rahmen. Der begleitende Sound bzw. die Umgebungsgeräusche sind absolut in Ordnung für eine Golfsimulation. Trotz allem würde ich persönlich dieses Spiel nur Freunden des Golfsports empfehlen. Wer sich einen guten Eindruck dieser Sportart machen möchte sollte hier ganz klar lieber auf die anderen Versionen von „Tiger Woods PGA Tour 2004“ zurückgreifen.