Tiger Woods PGA Tour Golf 2003 im Test

Xbox
Golf scheint derzeit „In“ zu sein, denn wieder liegt uns ein Spiel dieses Genres zum Testen vor. Nach „Outlaw Golf“ besucht nun der bisher beste Golfspieler der Welt die Xbox. Tiger Woods PGA Tour 2003 will beweisen, daß es in diesem Genre genau wie auf dem „Green“ die Meisterkrone verdient hat. Ob EA das gesteckte Ziel umgesetzt hat, erfahrt Ihr nun hier.
Das Golfen langweilig ist und nur eine kleine Fangemeinde auf dem Planeten hat, ist schon ein Weilchen her. Denn seitdem selbst in deutschen Landen Namen wie z.B. Bernhard Langer jedem bekannt sind und besagter Tiger Woods ins Amerika dem Rest der Golferwelt das fürchten lernt, hat sich einiges getan. Zwar spielen die Jungs nicht mehr in karierten Hosen, aber dank der steigenden Anzahl an TV Sendern wird selbst hier jede Menge an Golf im TV geboten. Ich selbst bin diesem Sport 1995 auf dem SEGA Saturn verfallen, als ich durch Zufall „Pebble Beach Golf Links“ in die Hände bekam. Der Kurs in Florida zog mich in seinen Bann und am Ende hatte ich ein Handicap von 2 nach mehr als 30 kompletten Turnieren.



Der Namensgeber des Spiels bei der Arbeit


Umso erfreulicher war es für mich in „Tiger Woods PGA Tour 2003“ eben diesen Parcours wieder zu finden. Dank der offiziellen PGA Lizenz sind sogar noch 8 weitere Turnierschauplätze auf der DVD vorhanden. Hierzu kommen nochmals 3 selbstentwickelte Plätze, so daß einem insgesamt 12 x 18 Löcher zum Einlochen zur Verfügung stehen. Alleine schon durch diese Anzahl sollte für Langzeitmotivation gesorgt sein. Wenn Ihr das Spiel gestartet habt, dürft Ihr Euch zuerst einmal ein nettes Intro ansehen, welches aber noch nicht die richtige Spielegrafik wiedergibt. Scheint, als wenn dieses Intro bereits in einer früheren Phase der Entwicklung entstanden ist.



Es gibt doch noch schöne Plätze auf der Welt


Anschließend landet Ihr im Hauptmenü des Spiels, wo sich leider sofort der negativste Punkt offenbart. Leider ist „Tiger Woods PGA Tour 2003“ komplett im originalen belassen worden, was soviel heißt wie englische Texte und englische Sprachausgabe. Anscheinend hat man sich bei EA gedacht, daß das Game hier in deutschen Landen wohl nicht so oft verkauft werden wird und auf eine Lokalisierung des Titels verzichtet. Dies bringt natürlich im Spiel einige Nachteile mit sich. Wer der englischen Sprache nicht ganz so mächtig ist, versteht von der Erklärung jedes Kurses oder den schriftlichen Tipps des Caddys nämlich nur wenig. Auch die Einführung, die Euch die Grundzüge des Spiels erklärt läuft so ab. Es wird zwar am Bildschirm ein Controler abgebildet, auf dem die Schritte ebenfalls erklärt werden, aber so richtig hilft das auch nicht weiter. Denn genau die Hilfen des Caddys oder des Reporters, der Euch beim putten kommentiert, geben oft nützliche Hinweise auf die topografische Beschaffenheit des Grüns.


Dennoch kommt man nach einiger Übung mit den doch komplexen Menüs des Spiels zurecht. Ihr habt im Menü die Wahl zwischen verschiedenen Spielmodi. Dort entscheidet Ihr, ob Ihr mit vorgegebenen Größen wie Tiger Woods oder Collin Montgomery den Platz betreten wollt, oder Euch eueren eigenen Charakter erstellt. Überraschenderweise hat das Spiel die Festplatte der Xbox untersucht und dort ein weiteres EA Spiel vorgefunden. (Bei mir war es Medal of Honor). Dafür bekam ich direkt nach dem Intro eine Belobigung ausgesprochen und im Falle eines eigenen Charakters erhöhte sich direkt die Summe in $, welche Euch beim Start zur Verfügung steht. Im Verlauf der Spiele wird Euer Kontostand durch erreichen von Zielen und Trophäen oder gar Turniersiegen ansteigen. Mit diesem Geld könnt Ihr Euch dann z.B. neue Bälle oder Schläger kaufen, sowie die Fähigkeiten Eures Charakters in verschiedenen Kategorien aufpäppeln.



Das weibliche Geschlecht zeigt, daß sie es auch drauf haben


Dies macht Euch im Laufe der Zeit zu einem immer härteren Gegner für den Rest des Feldes. Aber nicht nur Utensilien können noch frei gespielt werden sondern auch weitere, teils bekannte Golfer. Erstmal stehen Euch bei einem Spiel der PGA Reihe auch weibliche Charaktere zur Verfügung. Diese wollen der Männerwelt zeigen, daß sie auch in dieser Sportart ein Wörtchen mitreden können. In 10 verschiedenen Spielmodi wie Schlagspiel, Lochspiel, Skins, Custom Holes (eigene Löcher) oder Random, in welchem 18 Löcher aus allen Kursen zusammengewürfelt werden, könnt Ihr nun Anfangen die Bälle weiter und präziser zu schlagen, als der Rest der Welt.



Schottland ist sowohl als Lokation wie auch als Nation vertreten


Um das zu schaffen, solltet Ihr Anfangs aber auf jeden Fall den Golferlehrgang absolvieren. Dieser führt Euch in mehreren Schritten an das handeln des Controllers heran. Wenn Ihr diese Tests bestanden habt, kann es richtig losgehen. Vor allem die „Tiger Challenge“ ist hier mit harten Forderungen an Eurer Können gespickt. In diesem Modus, könnt ihr weitere Golfer freischalten, indem Ihr sie auf Golfplatz schlagt. Durch einen Sieg wird zusätzlich noch ein weiteres Loch von Tiger Woods Traumplatz offen für einen Besuch von Euch.


Beim „Stroke Play“ könnt Ihr sogar mit bis zu 4 Spielern am Bildschirm antreten. Andere Modi bieten sogar bei 2 gewählten Spielern die Möglichkeit des Splittscreens. Auch das seit dem letzten PGA Tour Game bekannte „Speed Game“ ist wieder integriert. Hier müsst Ihr nach dem Schlag schnell zu Eurem Ball laufen, um weiter zu machen. Den Schwierigkeitsgrad des Spiels könnt Ihr an den Farben des Tees erkennen, welche in den Optionen einstellbar sind. Überhaupt habt Ihr im Optionsmenü jede Menge an Möglichkeiten. Tipps und Vibration können genauso ein bzw. abgeschaltet werden, wie die Geräuschkulisse und die Ausnutzung von Mulligans. Dies ist ein Wiederholungsschlag, den Ihr nutzen solltet, wenn der Ball einmal das Ziel mehr als verfehlt hat. Dafür müsst ihr aber einen Strafschlag in Kauf nehmen, was sich aber oft als die bessere Entscheidung herausstellt.



Ein Mann und sein Auto.... äääähhhmmm sein Schläger


Bälle, die näher als 1 Fuß vom Loch entfernt liegen bleiben, werden automatisch eingelocht. Verliert Ihr Euren Ball an einem Wasserhindernis, so müsst Ihr am Rand des Gewässers neu „droppen“, was aber ebenfalls einen Strafschlag zur Folge hat. Während eines Matches könnt Ihr die „Scorekarte“ immer im Auge halten, um so über den Rest des Feldes informiert zu sein.
Nun befinden wir uns endlich auf dem Platz und man darf die Grafik des Games auf sich wirken lassen. Hier muß man wirklich den Hut ziehen. Schöne Farben, glatte Kanten und jede Menge Details, die das Auge verwöhnen. Seit „Pebble Beach“ 1995 auf dem SATURN hat sich wirklich einiges getan und das ist auch gut so.



Noch ein Plätzchen an dem kein Picknick gemacht werden darf


Das Spiel wird quasi wie eine TV Übertragung an Euch gereicht. Ihr steuert zwar die Figur, aber wechselnde Kameraeinstellungen fangen Eure Figur immer wieder ein. Wenn Ihr gar einen Ball richtig gut trefft, geht das Spiel teils in einen Stroboskopmodus über, welcher dann in Zeitlupe 9 aneinander gereihte Bilder Eures Schlag präsentiert, oder Die Kamera wechselt auf den Ball und Ihr dürft bewundern, wie dieser mit Rauch aus seinem Rücken gen Loch fliegt. Dazwischen wird immer wieder Euer Gesicht von der Kamera eingefangen, welche in Nahaufnahme nach Reaktionen von Euch sucht. Ist der Ball dann wirklich so gut geworden, wie erhofft, zeigt Euer Spieler das an sehr schönen Rektionen der Freude.


Hiermit kommen wir zu der Steuerung des Spiels. Diese basiert nämlich auf der vom PC übernommen „True-Swing-Methode“. Mittels des analogen Sticks am Controller müsst Ihr durch zurückziehen Schwung holen um dann durch drücken des Sticks nach vorne den Ball auf die Reise zu schicken. Je schneller Ihr den Stick nach vorne schnellen lasst und vor allem auch je gerader, umso besser und weiter kommt dieser. Drückt Ihr beim Ausholen noch zusätzlich mehrmals auf den „weißen Button“ so aktiviert Ihr einen Powerschlag. Ist der Ball in der Luft könnt Ihr diesem durch schnelles drücken des „schwarzen Buttons“ Effet in 4 Richtungen geben. Dadurch erreicht Ihr zum einen Stopp- oder Speedbälle oder bringt den Ball seitlich ins Rollen, was sich nach der Landung auf dem Rasen in der Laufrichtung widerspiegelt.



Das Wetter in den Highlands wechselt schnell ab


Vor dem Schlag könnt Ihr den Blauen Zielpunkt verschieden. An dieser Stelle wird der Ball bei optimalen Treffen landen. Gerade auf dem „Green“ müsst Ihr damit die Stärke eines Schlages einstellen. Steht Ihr an einer Steigung, so müsst Ihr die Fahne hinter das Loch bewegen, damit der Ball sein Ziel auch erreicht.
An die „True-Swing-Steuerung“ muß man sich wirklich erst einmal gewöhnen. Bisher war die bekannte „3-Klick-Methode“ auf Konsolen vorgegeben und damit kam man auch sehr gut zurecht. Auf dem PC wurde bereits seit „PGA Tour 2000“ mit der anderen Variante gespielt, obwohl hier im Optionsmenü die Möglichkeit bestand wieder auf „3-Klick“ zu wechseln. Nach einiger Spielzeit stellt sich aber heraus, daß auch hier auf der Konsole ein spielen mit „True-Swing“ gut möglich ist und ab und an sogar Vorteile durch gefühlvoll ausgeführte Schläge erreicht werden.



Der Trainingsparkur bringt Abwechslung


Soundmäßig kommt das Spiel mit heißen Tracks von z.B. Paul Oakenfold, Ash, Saliva oder den „12 Stones“ daher. Die Geräuschkulisse ist in sauberen Dolby Digital 5.1 auf der DVD abgespeichert. Reaktionen der Zuschauer oder Windgeräusche, welche durch die Baumkronen gehen, sind gut zu orten. Die Framerate ist eigentlich immer sehr stabil und bei 60Hz flimmert auch nichts.
Leider will EA auch weiterhin den Microsoft Dienst „Xbox-Live“ nicht unterstützen und so müsst Ihr auf Matches im Netz verzichten. Im Spiel ist aber eine Internetadresse abrufbar, welche Euch ermöglicht, bis zum 1. Januar 2004 Ergebnisse hochzuladen, um so in eine Rangliste aufgenommen zu werden, in der Ihr Euch mit dem Rest der Golferwelt vergleichen könnt.



Man kann das Wasser förmlich spüren

Stefan meint:

Stefan

Mit „Tiger Woods PGA Tour 2003“ kommt ein sehr solides Golfspiel auf die Xbox. Sowohl die Grafik als auch die sehr gute Steuerung des Spiels zeugen von der jahrelangen Erfahrung von EA in diesem Genre. Leider ist das Spiel nicht einmal in den Texten lokalisiert worden und die Onlinefähigkeiten der Xbox wurden nicht genutzt, was zu einem Abzug in der Gesamtnote führt. Die Anzahl der Kurse und der Spieler ist sehr gut. Für Freunde dieser Sportart ist damit ein sehr guter Titel auf dem Xbox Konsolenmarkt erschienen welcher für lange Stunden vor dem TV sorgen wird.

Positiv

  • schön gestalltete Kurse
  • tolle Kommentatoren
  • großer Umfang

Negativ

  • keine Lokalisierung
  • kein Xbox-Live
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Tiger Woods PGA Tour Golf 2003 Daten
Genre Sport
Spieleranzahl 1 - 4
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz 50 / 60 Hz
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit erhältlich
Vermarkter ElectronicArts
Wertung 8.5
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