

In früheren Testartikeln haben wir euch schon die beiden Vorgänger vorgestellt, die den Fokus auf Gehirnarbeit gelegt haben. In Think – Schärft die Sinne liegt das Augenmerk mehr auf Schulung der eigenen Sinne. Mit Klangortungsübungen in einem dreidimensionalen Raum oder Bildgedächtnisaufgaben möchte der Betreiber dieser Software die Funktionalität der Sinnesreize stimulieren. Zuerst könnt ihr euch nach dem Anlegen eines Profils einen weiblichen sowie männlichen Trainer aussuchen. Diese erklären euch mittels Textpassagen die 22 Übungen sowie spornen euch zu mehr Höchstleistung an. Eine emotionelle Bindung werdet ihr allerdings niemals zu den seelenlosen NPC-Trainern aufbauen, weil diese einfach zu flach und steril wirken – auch so coole Sprüche wie von Dr. Kawashima müsst ihr nicht erwarten. Think - Schärft die Sinne ist mit einem Stundenplan von der hiesigen Schule vergleichbar. Sobald ihr das tägliche Tagestraining angeklickt habt, werden systematisch die Kategorien ’’Auditive Übung’’, ’’Visuelle Übung’’ sowie ’’Kombi-Übung’’ durchforstet.


Pro Kategorie müsst ihr mehrere Aufgaben bestehen. Diese variieren von Tonhöhenerkennung bis zu einfachen Memo-Spielchen. Das Touchpad ist dabei immer der freundliche Helfer um die richtige Antwort anzuklicken. Habt ihr das Training durchlaufen, werden alle Ergebnisse auf der Speicherkarte des DS verewigt – diese lassen sich dann im Statistiken-Menü wieder abrufen. Genau wie Dr. Kawashimas Gehirn-Jogging funktioniert Think nach einem bekannten Schema: ’’Durchlaufe alle Übungen und du wirst mit neuen Aufgaben belohnt’’. Dies kann ein Motivationsfaktor für ehrgeizige Spieler sein! Habt ihr eure tägliche Portion Training (+ Entspannungsübungen) hinter euch gelassen, gibt es eigentlich wenig zu entdecken. Das freie Training gibt euch die Möglichkeit bestandene Aufgaben zu wiederholen, um vielleicht ein besseres Ergebnis zu ergattern. Abgesehen davon könnt ihr euch noch einem medizinischen Test unterziehen, um zum Beispiel eure Augenfähigkeit zu testen.


Leider weist der Sinnes-Trainer auch so seine Tücken auf. Um die Klangübungen wirklich zu meistern, solltet ihr schon ein paar gute Kopfhörer an euren DS anschließen - die Stereoboxen des Handhelds finden hier eindeutig ihre Grenzen. Aufgaben wie "Orte den räumlichen Klang innerhalb eines dreidimensionalen Raumes" ist durch den Support von Stereoklang kaum nachvollziehbar. Hier müsst ihr sprichwörtlich raten, woher der Ton kommt. Zwar wird euch vor jeder Übung genau erklärt, was ihr machen müsst, aber wozu dieses Training gut sein soll, könnt ihr nur erahnen. Die Einbindung des DS-Mikrofons ist eine feine Sache, wenn sie mal richtig funktionieren würde.
Wie Gregory in seinem Testartikel damals geschrieben hat, ist Dr. Kawashimas Gehirn-Jogging ein ziemlich einzigartiges Programm für den Nintendo DS. Think – Schärft die Sinne könnte auch dazu zählen. Aber leider hat es hier und da ein paar kleine Designschnitzer im Detail, die eine höhere Wertung einfach nicht zulassen.