
The Rub Rabbits bietet neue Minispiele im alten Gewand.
Für all diejenigen, die mit dem Titel 'Project Rub' nichts anfangen können oder es dem Namen nach urteilend für ein überteuertes Sex-Spielzeug halten, hier eine kleine Einführung. Project Rub erzählte die Geschichte eines jungen Mannes, der eines Tages völlig unerwartet seiner Traumfrau über den Weg läuft. Der Spieler begleitete den Jüngling nun durch die harten Tage der Eroberung und wurde in diesem Rahmen mit teilweise recht abgedrehten Minispielen auseinandergesetzt. Besonders spannend war damals für frischgebackene DS-Spieler, dass das Spiel jegliche Features, die den DS so einzigartig machten, clever ins Gameplay mit einbezog. Mal musstet ihr mit dem Stylus auf dem Touch Screen rumhämmern, dann ins Mikrofon blasen, um Wind in ein Schiffsegel zu bringen usw.
Am grundlegenden Spielprinzip hat sich beim Nachfolger nicht viel verändert - euer Ziel ist es nach wie vor, diverse Minispiele zu meistern. Verbunden werden diese Aufgaben wie gehabt durch eingeblendete Bilder, die die Story weiterführen. Für The Rub Rabbits wurde aber natürlich eine neue Story erdacht. Ihr vertretet zwar erneut einen jungen Mann, aber eine wichtige Zutat, die das Leben nicht selten bietet, kommt nun hinzu: Konkurrenz. Ihr habt euch nicht nur gnadenlos in die neue Schönheit verknallt! Konkurrenz in einer anderen Form kommt später aufs Programm, denn ab einem gewissen Zeitpunkt werdet auch ihr angehimmelt - wie so oft jedoch nicht von der gewünschten Person.

Anhand von hintereinander auftauchenden Standbildern wird die Story weitergeführt.
Im Story Mode verfolgt ihr nun also die Geschichte des 'Helden', tut alles, um das Herz der Angebeteten zu erobern, versucht eure Verehrerin loszuwerden und überwindet dabei viele Hürden. Bei den Minispielen werden erneut alle speziellen Features des Nintendo DS genutzt. Im Gegensatz zu Project Rub wird nun auch der DS hin und wieder um 90° gedreht, um für besonders ausgefallene Minispiele Platz zu schaffen.
Im Story Mode warten über 35 Minispiele auf euch - stellenweise kommt es da natürlich zum Déjà Vu-Effekt. Generell hat man sich beim Sonic Team aber Mühe gegeben, um das Spielerlebnis möglichst abwechslungsreich zu gestalten. Ein Minispiel stellt euch stets vor eine einzige Aufgabe, die in fünf aufeinanderfolgenden Abschnitten jedoch immer schwieriger wird. Habt ihr all diese Abschnitte überstanden, geht es ins nächste Kapitel.

Der Abwechslungsreichtum leidet nur minimal.
Die meisten integrierten Minispiele sind recht einfach und so bietet Rub Rabbits nur eine dezent längere Spielzeit als der Vorgänger. Ausnahmen bestätigen die Regel, denn einige schwierigere Spiele sind dann auch wirklich hart, wenn nicht sogar frustrierend. Neben dem Story Mode stehen euch weitere Elemente des Spiels zur Verfügung, um die Spielzeit ein wenig höher zu treiben. Jedes im Story Mode abgeschlossene Minispiel lässt sich so z.B. über das Hauptmenü direkt einzeln anwählen. In jedem Minispiel habt ihr eine bestimmte Anzahl Versuche und abhängig von eurer Leistung erhaltet ihr Punkte. Sprich, ihr erhaltet mehr Punkte wenn ihr ein Minispiel auf Anhieb schafft, als wenn ihr ein Leben verloren habt. Über das spezifische Anwählen eines Minispiels außerhalb des Story Mode könnt ihr so weitere Punkte sammeln, die euch während der Story vielleicht entgangen sind.
Anhand dieser Punkte schaltet ihr z.B. neue Kleidungsstücke, Frisuren usw. für eure Angebetete frei und könnt sie dann nach euren Vorlieben bekleiden. Wer eine künstlerische Ader hat kann sich sogar selber am Design von Kleid oder Bikini versuchen. Dieses ganze Feature ist jedoch nicht perfekt ins Spiel eingebunden, da die Protagonistin in vielen 'Zwischensequenzen' bzw. Standbildern nach wie vor ihre Standard-Klamotten trägt. Für Freunde von Multiplayer Sessions ist der neue Hullabaloo Modus interessant, in dem ihr den DS immer von Spieler zu Spieler reicht und jeder gewisse Buttons drücken muss. Zudem könnt ihr manche Minispiele separat mit bis zu 4 Spielern spielen, dabei ist nur ein Modul nötig.

Auch auf dem DS gibt es Bildschirm füllende Bossfights!
Ein etwas bizarrer Menüpunkt trägt den Titel Babies machen. Hier halten zwei Spieler einen Nintendo DS zusammen an (einer übernimmt das digitale Steuerkreuz, der andere die vier Buttons) und machen so ein Baby. So steht es in der Anleitung. Ok, ich sehe schon, ich komm nicht drum herum, das genauer zu erklären. Nachdem jeder der beiden Spieler einen kleinen Fragebogen ausgefüllt hat (Alter, Geburtstag, Familienstand usw.) müssen beide synchron Tasten drücken, um einen Kuchen durchzuschneiden. Habt ihr das geschafft, wird das Baby (welches sich im Kuchen befindet) auf die Welt gebracht. Jetzt könnt ihr, andere Rub Rabbits Besitzer im Bekanntenkreis vorausgesetzt, eure Babies zusammen in einem Park spielen lassen. Bitte, stellt euch keine weiteren Fragen, ich kann euch auch nicht mal ansatzweise sagen, was das soll und verweise einfach nur noch auf den japanischen Titel des Spiels, Akachan wa doko kara kuru no? ("Wo kommen Babies her?").
In Sachen grafischer Gestaltung geht The Rub Rabbits größtenteils den gleichen Weg wie der Vorgänger. Die Hauptfarben wechseln dabei vom orangen Project Rub ins Pinke. Ein paar mehr Details und gute Animationen, die eine Sprachausgabe überflüssig machen wissen zu gefallen. Beim Sound bleibt generell auch alles beim Alten. Leicht freakige Summ-Orgien begleiten schnelle Melodien und gelegentliche Rufe wie "Rub me!" können nicht so richtig begeistern und sind auch nicht allzu abwechslungsreich.

Dieses Mal wird auch im Querformat gespielt!

Während Project Rub uns mit dem ungewöhnlichen, neuen Design und der tollen Unterstützung der DS-Features noch vollends überzeugen konnte, ruht sich The Rub Rabbits zu sehr auf den Lorbeeren des Vorgängers aus. Zu wenig wirklich Neues hat den Weg auf das Modul gefunden, die Spielzeit ist erneut recht kurz. An einem daher eher geringeren Wiederspielwert können auch die mäßigen Multiplayer Varianten nichts ändern.
Wer Project Rub mochte und sich mit einfachem Nachschub zufrieden gibt, sollte hier dennoch zugreifen. Alle anderen spielen im Idealfall vorher Probe.