Tamagotchi im Test

GameBoy
Ja, erinnert sich da draussen noch jemand an diese kleinen, nervigen virtuellen Haustiere aus dem Hause Bandai? Es muss so um 1999 herum gewesen sein, als die Tamagotchi Manie ihren Höhepunkt erreichte und sogar mündige Bundesbürger nur um das Wohl ihres kleinen virtuellen Quälgeistes beschäftigt waren.
Nachdem der Boom schon wieder etwas abgeflaut und der Markt von billigen Kopien aus Taiwan überschwemmt wurde, brachte Bandai sein original Tamagotchi noch einmal heraus - diesmal als Game Boy Modul.

Hier wie dort kümmert ihr euch um die Aufzucht eines kleinen Tamagotchis, den ihr mit allem überlebenswichtigen versorgen müsst. So hat der kleine Plager nach dem schlüpfen zuerst einmal mächtig Hunger, was bedeutet das ihr ihm erstmal etwas genießbares vorsetzen solltet. Mohrrüben sind gesund aber wenig beliebt, Brot und Fleisch machen den Kleinen satt und während Eiscreme und Kuchen seine Laune heben, machen zuviel davon ihn fett und faul. Wer also mal sehen möchte wie der Klops platzt, sollte ihm mal drei Tage lang nichts anderes als Kuchen und Eiscreme zu essen geben...




Brot und Spiele braucht der Mensch, das wusste man schon im antiken Rom. In dieser Beziehung ist euer außerirdisches Haustier durchaus menschenähnlich. Besonders Unterhaltung will der Kerl am liebsten 24 Stunden am Tag. Um ihn nicht vor Langeweile auf Selbstmordgedanken kommen zu lassen, stehen drei unterschiedliche Minispiele, die in Sport, Lernen und Spaß unterteilt werden, zur Verfügung.

Das erste ist das originale Smile Game - dabei schaut euer Nesthäkchen nach links und rechts und ihr müsst im richtigen Moment die korrekte Taste drücken. Wollt ihr dem kleinen Racker lieber geistig fordern, so muss er beim zweiten Minispiel diverse Rechenaufgaben lösen. Und als letztes im Bunde steht dann noch ein Ballfang Spielchen zur Verfügung, bei dem sich euer Tamagotchi körperlich mal so richtig verausgaben kann.



Je nach Leistung lassen sich danach auch Lob oder Tadel anbringen und ein aufrufbares Menü verrät euch alles über den Zustand bzw. Status eures Tamagotchis und gibt Aufschluss über die Punkte Zufriedenheit, Intelligenz und Fitness. Vorsicht übrigens wer es mit dem ausschimpfen übertreibt - Tamagotchis mit angekratztem Ego werden schneller Mal krank, was ihr dann mit Pillen und notfalls Spritzen behandeln solltet.




Grafik und Animationen bewegen sich auf einem ganz ansehnlichen Niveau, der Sound ist einfach nur nervtötend und allzu viel spielerischen Tiefgang solltet ihr nicht erwarten. Es ist im Prinzip eben doch nicht mehr als nur eine etwas "aufgeblähte" Version des Originals, die schon nach wenigen Minuten stark zu langweilen beginnt. Der größte Vorteil wohl liegt darin, dass ihr den Plagegeist nicht geschlagene 24 Stunden mit euch herumtragen müsst, sondern selbst bestimmt wann er zu piepsen hat und wann nicht.

Sebastian meint:

Sebastian

Der Hype um die virtuellen Haustiere ist mittlerweile schon einige Jahre vorbei und aus heutigen Gesichtspunkten muss man sich einfach eingestehen das Tamagotchi mit seinem rudimentären Gameplay und der Billigoptik sicherlich nicht zu den Must-Haves auf dem Game Boy zählt. Wer sich dennoch von der Aufzucht-Idee angezogen fühlt, darf einen Blick wagen - mit allzu großen Erwartungen sollte er aber nicht an die Sache rangehen. 

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Tamagotchi Daten
Genre -
Spieleranzahl 1
Regionalcode Regionfree
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit seit 2000
Vermarkter Bandai
Wertung 4.4
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