Die "Tales of"-Reihe (&テ,,,&イ,,,&ル,,,&ズ,,,, Teiruzu) stammt von Namco, die sonst eher für zünftige Arcade-Action bekannt sind. Dennoch zählt die Tales-Saga zu den fünf beliebtesten RPG-Reihen Japans, was angesichts der Fülle fernöstlicher Rollenspiele eine beachtliche Leistung ist. Die meisten Episoden spielen in einer gemeinsamen Fantasy-Welt, teilen sich ein Szenario, nehmen sonst aber kaum Bezug aufeinander. Tales of the World entstammt der sogenannten "aselianischen" Zeitachse:
Tales of Symphonia: Knight of Ratatosk - behandelt die Geschehnisse zwei Jahre nach dem Vorgänger
Tales of Phantasia - umfasst mehrere Zeitperioden und spielt ca. 4000 Jahre nach Symphonia
Tales of Phantasia: Narikiri Dungeon - 104 nach der Gegenwart Tales of Phantasias
Tales of the World: Summoner's Lineage - 411 Jahre nach Phantasias Zukunft und somit im Jahre 4765 angesiedelt
Das hier getestete Tales of the World: Radiant Mythology (&テ,,,&イ,,,&ル,,,&ズ,,,&オ,,,&ブ,,,&ザ,,,&ワ,,,&ー,,,&ル,,,&ド,,, &レ,,,&デ,,,&ィ,,,&ア,,,&ン,,,&ト,,,&マ,,,&イ,,,&ソ,,,&ロ,,,&ジ,,,&ー,,,, Teiruzu obu za Waarudo Redianto Maisorojii) ist ein weiteres Spin-Off und birgt ein Wiedersehen mit mehreren Charakteren der Hauptteile - Alles klar? ,,,-)
Radiant Mythology erinnert auf den ersten Blick eher an MMORPGs oder die .hack-Reihe, als an einen Vetreter der Tales of-Zunft. Denn anfangs will erst einmal der Hauptprotagonist nach dem Baukastenprinzip selbst gebastelt werden: Name, Haarfarbe und Stimme wollen ebenso bestimmt werden wie Geschlecht und Job-Klasse. Schließlich erwacht eure Kreation an den Wurzeln der Weltenesche, die das Reich Terresia vor dem Bösen beschützt. Die idyllische und blühende Welt wird vom Devourer zerstört, einem dämonischen Wesen von einem anderen Planeten. Der Weltenbaum droht unter den ständigen Angriffen des Unholds zu sterben, wodurch das magische Reich Devourer schutzlos ausgeliefert wäre. Mit letzter Kraft beschwört er die finale Hoffnung in diesem dunklen Kampf ums Überleben - den Spieler.
Letztlich schließt sich euer Alter Ego der Widerstandsbewegung "Ad Libitum" an, wo ihr mit Gleichgesinnten in die Schlacht zieht. Hier warten zahllose Quests auf den geneigten Abenteurer, von denen einige optional, andere verpflichtender Natur sind, um die Storyline fortzuspinnen. Mal will ein Dorfbewohner vor drohendem Unheil bewahrt, ein Item gefunden oder ein gefährlicher Dungeon voll Monster ethnisch gesäubert werden. Zu diesem Zweck rekrutiert ihr euch aus weiteren Ad Libitum-Mitgliedern eine schlagkräftige Party, viele Krieger sind Kennern bereits aus früheren "Tales" bekannt. Besonders fähige Companeros scharen sich jedoch erst nach anfänglichen Erfolgen um euch. Mit jeder absolvierten Quest erhaltet ihr sogenannte Fame Points, die wiederum neue Charaktere freischalten.
Fertig ausgerüstet metzelt sich eure Truppe durch die zahllosen Verliese und Grotten, in denen es vor Feindgetier nur so wimmelt. Löblicherweise tummeln sich die Gegner sichtbar in den verschlungenen Gängen, jeder Kampf kann also auf Wunsch umgangen werden. Bei Feindkontakt switched der Screen - mit erfreulich kurzen Ladezeiten - in den Kampfbildschirm. Hier feiert das "Flex Range Linear Motion Battle System" sein Revival, welches in Tales of Abyss erstmals eingeführt wurde. Anstatt nun strikt Runden basierend seine Attacken zu wählen, erwartet den Hosentaschen-Rollenspieler ein Echtzeit-Kampfsystem, welches euch frei über das Schlachtfeld hüpfen lässt. Das Verhalten der verbündeten Soldateska lässt sich jederzeit während des Kampfes der jeweiligen Situation anpassen. Eindrucksvoll animierte Attacken und Kombinationen verschlingen gierig TP, die sich jedoch durch konsequenten Item-Einsatz regenerieren lassen. Leider wurde das Inventar auf 15 Einheiten je Gegenstand beschränkt, was vor allem bei langwierigen Bossfights für Frust sorgen kann.
Überhaupt richtet das Namco-RPG vornehmlich an Hardcore-RPGler, die kein Problem damit haben 80% der Netto-Spielzeit mit Kämpfen zu verbringen. Die Aufgabenstellungen der gut 300 Quests ähneln sich oft, zudem werdet ihr wieder und wieder in dieselben Dungeons geschickt. Grad wenn eine bestimmte Menge an Artefakten gefordert sind und ihr deshalb in Quadratur durch die Höhlen hüpft, kommt es zu unnötigen Ermüdungserscheinungen.
Die zeitweiligen Cut-Scenes relativieren die Mühen jedoch mit einer ordentlichen Prise Witz und Humor, inkl. professioneller Sprachausgabe. Mit der übrigen Präsentation gewinnt die UMD zwar keine Preise, was sich bei einem Rollenspiel jedoch verschmerzen lässt. Ein fantastisches Charakterdesign paart sich mit bunten Texturen und imposanten Kampfeffekten.
Kai meint:
Ärgerlich! Da punktet Radiant Mythology mit glaubhaften Charakteren, gelungenen Zwischensequenzen und einem spaßigen Kampfsystem und beraubt sich durch viel zu viele aufgesetzt Nebenmissionen eines Großteils seines Potenzials. Alten Frauen über die Strasse helfen und kleine Kätzchen vom Baum zu retten ist schön und gut, aber irgendwann möchte ich auch noch mal die Welt retten! Insgesamt dennoch ein harmonisches Hosentaschen-RPG, wenn auch nicht ganz die Klasse übriger "Tales ofs" erreicht wird.
Ärgerlich! Da punktet Radiant Mythology mit glaubhaften Charakteren, gelungenen Zwischensequenzen und einem spaßigen Kampfsystem und beraubt sich durch viel zu viele aufgesetzt Nebenmissionen eines Großteils seines Potenzials. Alten Frauen über die Strasse helfen und kleine Kätzchen vom Baum zu retten ist schön und gut, aber irgendwann möchte ich auch noch mal die Welt retten! Insgesamt dennoch ein harmonisches Hosentaschen-RPG, wenn auch nicht ganz die Klasse übriger "Tales ofs" erreicht wird.