Tales of Eternia im Test

PSP
Kurz bevor Tales of Phantasia den GBA unsicher macht und mit Tales of the Tempest der erste Serienableger für den Nintendo DS erscheint, erhält auch Sonys Handheld sein erstes Tales of-RPG. Dabei handelt es sich allerdings um einen alten Bekannten aus Übersee. Tales of Eternia erschien in Japan vor gut 6 Jahren für die PlayStation und schaffte es 2001 unter dem Titel Tales of Destiny II sogar in die USA. Dank Ubisoft erleben nun auch europäische Spieler das Abenteuer rund um zwei Welten, die vor einer Katastrophe stehen.

Ein Anime Intro stimmt euch ein...


Reid und Farah sind ganz normale Teenager, die in ihrer Welt mit dem Namen Inferia ein ganz normales Leben führen. Diese Idylle wird eines Tages jedoch zerstört, als sie Zeuge davon werden, wie eine Art Raumschiff auf der Erde einschlägt. Von ihrer Neugierde geleitet begeben sie sich zur Absturzstelle und treffen auf ein junges Mädchen, welches den Absturz überlebt hat und in einer fremden Sprache mit ihnen reden will. Um dem armen Ding zu helfen, begeben sie sich zu ihrem alten Schulfreund Keele, dem sie zutrauen, diese Sprache verstehen zu können. Dies ist dann auch der Fall und es stellt sich heraus, dass das fremde Mädchen auf den Namen Meredy hört und aus Celestia kommt, einer Welt, die weit über dem Himmel von Inferia gelegen ist. Die Existenz von Celestia ist kein Geheimnis, jedoch war es nach dem bisherigen Wissensstand auf Inferia nicht möglich, von einer Welt in die andere zu reisen. Es stellt sich relativ schnell heraus, dass die beiden Welten vor einem großen Problem stehen – Inferia und Celestia rasen aufeinander zu und drohen zu kollidieren. Natürlich ist es nun eure Aufgabe, das Schicksal der beiden Welten in eure Hände zu nehmen und dem Spuk ein Ende zu setzen!

Im Spiel übernehmt ihr die Rolle des Titelhelden Reid, im Verlauf des Spiels schließen sich euch verschiedene Figuren an, die ihr jedoch nicht aktiv steuern könnt. Um eine Lösung für das Problem der beiden Welten zu finden seid ihr im klassischen Genrestil in Städten unterwegs, redet mit diversen Schlüsselfiguren um neue Informationen zu erhalten und kämpft euch durch Dungeons um die Story weiterzuführen. Schnell wird klar, dass ihr die Welt nicht ganz alleine retten müsst – ihr benötigt die Hilfe von Elementarkriegern, den sogenannten 'Craymels'. So besteht eure erste große Aufgabe darin, die wichtigsten dieser Krieger für eure Zwecke zu gewinnen und dann dem Kerl, der für den ganzen Mist verantwortlich ist, ordentlich in den Hintern zu treten.


Wer ist das fremde Kind?


Auf einer kahlen 3D Weltkarte lauft ihr umher und sucht nach weiteren Städten oder Dungeons. Hier erscheinen eure Gegner blitzartig in Zufallskämpfen. In den Städten habt ihr Ruhe vor Gegnern und könnt euch in diversen Shops mit Items, Waffen und Nahrung versorgen. In den Städten hält ist außerdem an verschiedenen Stellen ein Koch versteckt (wer schonmal ein Spiel der Reihe gespielt hat kennt jenen schon), der euch neue Rezepte beibringt, mit denen ihr Gerichte kochen könnt, die eure Werte verbessern.

Was Namcos RPG-Reihe von den meisten Genre Kollegen unterscheidet, ist das Kampfsystem. Wie in den anderen Tales of-Ablegern habt ihr es auch hier mit Echtzeit-Kämpfen zu tun. Die CPU steuert dabei eure Party Mitglieder, ihr übernehmt die direkte Steuerung von Reid. Dabei habt ihr die Möglichkeit zwischen drei verschiedenen Schemen – 'Auto', 'Semi-Auto' und 'Manuell'. Während ihr euch bei ‚Auto’ um gar nichts zu kümmern braucht wird euch bei ,,,Semi-Auto’ die Sorge um die Laufwege abgenommen. Wählt ihr ‚Manuell’ kümmert ihr euch um jede Bewegung von Reid ganz alleine.


Das bewährte Tales of-Kampfsystem jetzt auch auf der PSP!


Indirekt könnt ihr aber auch Einfluss auf das Verhalten eurer CPU-Kumpanen haben. So lassen sich bestimmte Strategien für Kämpfe bestimmen, feste Regeln für den Verbrauch von Items aufsetzen und zur Schonung eurer TP auch bestimmte Magiesprüche deaktivieren. Im Kampf mit Reid vollführt ihr via X-Button normale Schläge, die sich in ihrer Wirkung durch die Kombination mit einer der vier Richtungen auf dem Steuerkreuz unterscheiden. Durch die Kombination von Steuerkreuz und Kreis-Button legt ihr eine Spezialattacke aufs Parkett. Im Menü legt ihr dabei fest, welche Attacke durch welche Kombination ausgeführt werden soll. Nach einem Kampf gibt es natürlich Erfahrungspunkte, die eure Level und Werte steigen lassen. So lernt ihr mit der Zeit eine ganze Reihe von Spezialattacken.

Neben den normalen Spezialattacken wartet noch eine höhere Klasse von heftigen Angriffen auf euch. Habt ihr ein paar der bereits erwähnten Craymels auf eure Seite gebracht, können Keele und Meredy deren Elementarkräfte im Kampf einsetzen. Dabei werden dann alle grafischen Effekte ausgepackt und ein richtiges Feuerwerk startet auf dem PSP-Bildschirm. Am cleversten ist es natürlich, vorher die Schwachstellen des Gegners herauszufinden (mittels Scannen) und dann mit dem entsprechend verhassten Element zu kontern. Das Scannen eignet sich besonders bei größeren Zwischenbossen, denn so wisst ihr ständig, womit ihr noch zu rechnen habt. Für Genre-Neulinge und Spieler, die bisher kein Tales of-RPG miterlebt haben, kann Tales of Eternia vor allem zu Beginn recht fordernd sein. Die Tatsache, dass sich das Spiel jederzeit und überall abspeichern lässt, ist dabei eine große Hilfe.

Habt ihr euch jedoch einmal mit dem nach ‚Hack’n Slay’ anmutenden Kampfsystem angefreundet, werdet ihr, insofern ihr das Aufleveln nicht vernachlässigt, nichts anderes mehr spielen wollen. Neben der eigentlichen Story gibt es noch eine Menge Geheimnisse und Sidequests zu entdecken. Mit gut 40-50 Stunden Spielzeit bringt Tales of Eternia eure PSP zum Glühen.

Technisch überzeugt Tales of Eternia absolut. Schon nach kurzer Zeit werdet ihr euch in die wirklich wunderschön gezeichneten 2D-Städte und Landschaften verliebt haben. Sehr erfreulich ist dabei auch, dass es kaum nennenswerte Ladezeiten gibt: die Übergänge von Weltkarte in eine Stadt / Dungeon und wieder zurück sind sehr fließend. Die Charaktere und Gegner sind alle mit sehr viel Liebe zum Detail designt worden und auch ihre Animationen im Kampf wissen zu gefallen. Ein paar wenige Anime Zwischensequenzen bieten ein bischen Abwechslung. Beim Sound gefällt Tales of Eternia dank schöner Melodien, die sich allerdings zu häufig wiederholen. Sehr nett ist auch die gelegentliche (englische) Sprachausgabe. Im Kampf paart sich dramatische Musik mit einwandfreien Soundeffekten.

Gregory meint:

Gregory

Tales of Eternia ist meiner Meinung nach das Beste was der PSP passieren konnte. Endlich gibt es ein richtig tolles japanisches RPG, das den bei manch einem vielleicht schon leicht verstaubten Handheld wieder ans Tageslicht bringt. Mit einer guten Story, wunderschöner Präsentation und sehr langer Spielzeit ist Tales of Eternia ein Titel, den ich jedem RPG-Liebhaber (der das Tales of-Kampfsystem mag) und PSP-Besitzer ans Herz legen kann.

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Tales of Eternia Daten
Genre -
Spieleranzahl 1
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 07.02.2006
Vermarkter Ubisoft
Wertung 8.8
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