Super Bike World Championship 08 im Test

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Qualitativ gute Motorradrennspiele gibt es auf der Xbox 360, nur quantitativ lässt das Genre der Microsoft Konsole vielleicht noch ein wenig zu wünschen übrig. Deshalb gesellt sich neben der hervorragenden Moto GP Serie, Super Bike World Championship 2008 hinzu. Ob sich der Climax Titel um seine Existenz bedroht fühlen muss, erfahrt ihr wie immer bei uns...
Super Bike World Championship 2008 steht in direkter Konkurrenz mit Moto GP. Ihr fahrt mit PS-Starken Edelboliden über bekannte Strecken des Globus, um den Meisterschaftstitel. Das Ganzen natürlich so originalgetreu und authentisch wie möglich. Der beinharte Realismus versteht sich von selbst. Im Hauptmenü angekommen, stehen euch der Meisterschaftsmodus, schnelles Rennen, Sofort-Rennen und Challenges zur Verfügung. Der Meisterschaftsmodus stellt das Herzstück des Spiels dar. Hier könnt ihr zu Beginn einen von drei Fahrern auswählen. Die Motorradmarken, Fahrer und Strecken sind alle original lizenziert. Nachdem ihr alle Einstellungen vorgenommen habt – sofern gewünscht – geht das eigentliche Spiel los. Anders als bei Moto GP müsst ihr immer den kompletten Rennablauf über euch ergehen lassen. Das bedeutet zu erst freies Training, Qualifikation, freies Training 2 und dann letztendlich erst das eigentliche Rennen. Bis ihr soweit seid, müsst ihr so einige penetrante Ladescreens über euch ergehen lassen.



In meinem Größenwahn habe ich in den Realitätseinstellungen ein wenig herumgeschraubt und statt „einfach“ auf „erweitert“ gestellt, was ungefähr einem mittleren Schwierigkeitsgrad entsprechen müsste. Scheinbar ein großer Fehler. Es war praktisch unmöglich das Bike einigermaßen unter Kontrolle zu behalten. Egal wie sensibel man versucht in die Kurve zu gehen – es endete mit einem Sturz im Kiesbett. Nach unzählig gefühlten Stürzen war meine Geduld am Ende und ich habe in den Optionen auf Simulationsgrad „Arcade“ gestellt. Immerhin ist es so möglich halbwegs die Kontrolle über euer Vehikel zu bekommen. Zwar gibt es noch ein Tutorial, dass das Fahrverhalten erklärt, wie unter anderem Kurventraining, aber wie hart muss es sein, wenn man schon Tutorials braucht um lediglich eine Kurve nehmen zu können? Damit schaufelt sich das Spiel doch schon sein eigenes Grab. Ich bezweifle stark, dass sich die Masse hier festbeißen wird, nur um zu lernen, wie man eine einzelne Kurve richtig zu nehmen hat.

Tüftler können in den Tuning-Optionen die Telemetriedaten einsehen und etliche Einstellungen nach Herzenslust abändern. Für den Otto-Normalverbraucher total uninteressant. Nervig ist auch, dass wenn ihr den Stick nach vorne drückt, um windschnittiger zu werden, euer Fahrer sich plötzlich aufstellt. Oder, dass die Kamera so doof platziert wurde, dass ihr die vor euch befindende Fahrer gar nicht richtig erkennen könnt, weil euer Fahrermodel alles verdeckt. Die auf der Rückseite der Schachtel angekündigte „ mit abstand realistischste Gegner-K.I.“ suche ich vergeblich. Totalausfälle gab es zwar keine, bis auf einige störende Rempler seitens der K.I.-Fahrer, dennoch weit entfernt von der Perfektion. Lustig ist auch, dass es im Spiel nur einen einzigen Werbebanner am Streckenrand gibt und das ist der von Alfa Romeo. Ansonsten herrscht gähnende Leere abseits des Asphalts. Streckenposten oder andere Arten von Details sucht man hier vergeblich. Habt ihr ein Meisterschaftsrennen gewonnen, geht es schnurstracks zum nächsten Rennen. Siegerehrungen sind was für Pussies.



Neben dem Hauptmodus, in dem ihr die meiste Zeit des Spiels verbringen werdet, sofern ihr das überhaupt wollt, gibt es noch den Challenge-Modus. Ähnlich, wie bei Moto GP müsst ihr hier kleine Aufgaben erledigen, wie unter anderem schwierige Passagen unter Zeitdruck meistern oder andere Rennfahrer mit Rückstand einholen. Neben dem Challenge-Modus könnt ihr noch euer Können im Zeitfahren unter Beweis stellen. Hier müsst ihr lediglich den vorgegebenen Streckenrekord jeder einzelnen Piste unterbieten. Schnelles Rennen und Sofort Rennen unterscheiden sich lediglich darin, dass bei einem Sofort-Rennen das Spiel mit einer beliebigen Strecke und Fahrer beginnt.

Bei einem schnellen Rennen hat man noch die Möglichkeit Strecke und Fahrer selbst zu bestimmen. Für gewonnen Rennen gibt es als Bonus eine von mehreren Karten, die ihr euch aussuchen dürft. Je nachdem was sich hinter einer Karte verbirgt, erhaltet ihr als Bonus ein Bild eines Umbrella-Girls (Nein, hat nichts mit Resi zu tun), ein Rennbild oder Bilder von Fahrern. Kleine Filmclips zum Freispielen gibt es auch noch. Netter Bonus. Grafisch ist das Spiel beim besten Willen keine Augenweide geworden. Die Bikes und die Fahrer an für sich sind zwar gar nett anzusehen und auch detailliert, aber vom Hocker dürfte das keinen mehr hauen. Sofern man bedenkt, dass das der grafisch beste Punkt des Spiels war, darf man vom Rest nicht mehr viel erwarten. Die Strecken sind allesamt äußert detailarm und unbeeindruckend verpackt worden. Hauptsache sie erfüllen ihren Zweck. Die hässlichen Bitmap-Zuschauer sind der grafische Tiefpunkt des Spiels. Moto GP auf der ersten Xbox sah damals schöner aus.



Der Sound macht eine genauso schlechte Figur wie die Optik. In den Menüs plagen langweilige Melodien euer Gehör und während den Rennen die „unglaublich realistischen“ Motorengeräusche. Musikstücke innerhalb eines Rennens gibt es ( Gott sei Dank ) keine. Die Steuerung ist ganz akzeptabel, aber bei weitem nicht so feinfühlig wie bei Moto GP. Kann aber auch sein, weil das Fahrverhalten grundsätzlich zehntausend mal schwerer als beim Climax Konkurrent ausgefallen ist.


Christopher meint:

Christopher

Super Bike World Championship 08 ist mit Sicherheit keine ernstzunehmende Konkurrenz für Moto GP. Zwar ist der Titel aus dem Hause Black Bean (wer kennt es nicht) weitaus simulationslastiger, dafür auch weitaus frustrierender. Wer auf ein derart schwer einzusteigendes Spiel gewartet hat, wird seine Offenbarung gefunden haben, allen anderen kann ich nur das wesentlich einsteigerfreundlichere Moto GP empfehlen. Das sieht nicht nur besser aus und bietet mehr Strecken, sondern es macht auch Spaß!

Positiv

  • Optimal für Spieler ohne Schmerzempfinden

Negativ

  • Durchwachsene Grafik
  • Schwache musikalische Darbietung
  • Unglaublich schwerer Einstieg
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Super Bike World Championship 08 Daten
Genre Simulation
Spieleranzahl 1 - 8
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz 50 / 60 Hz
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 20.06.2008
Vermarkter -
Wertung 6.1
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