Stronghold Legends im Test

PC Windows
Neben all den zahllosen WWII- oder Fantasy-Strategiespielen auf dem PC war Fireflys beliebte Mittelalter-Simulation Stronghold stets eine willkommene Abwechslung. In stimmiger Atmosphäre drehte sich hierbei alles um den Bau und Erhalt einer aufblühenden Burg, was auch mit brachialen Belagerungsschlachten und Eroberungszügen verbunden war. Mit Stronghold Legends schlagen die Entwickler nun jedoch einen neuen Weg der Serie ein und verlegen das Setting vom realistischen Mittelalter in die Welt der Helden und Mythen. Ob sich dieses neue Konzept bewährt, erfahrt ihr in unserem Test-Bericht zu Stronghold Legends!


Nachdem uns im Hauptmenü das traditionelle "Willkommen Sire" des Erzählers entgegenraunt, machen wir uns auf die Suche nach den drei Kampagnen des Spiels, die euch wie bereits angedeutet in die Welt mittelalterlicher Legenden führen. So übernehmt ihr in 26 unterschiedlichen Missionen das Kommando über König Arthur und seine Tafelrunde, den düsteren Lord Dracul und schließlich den großen Helden Siegfried. Im neuen Stronghold-Ableger geht es also durchaus fantastisch zu, sodass Zaubersprüche, Drachen und andere mythische Kreaturen zum Alltag des Spiels gehören.



Das mag den geneigten Stronghold-Veteranen abschrecken, wobei das prinzipielle Gameplay eigentlich sehr stark Stronghold 2 gleicht. So gehört der Bau und die Verwaltung einer Burg zu euren wichtigsten Aufgaben, um erst einmal Geld und Ruhm für eure kriegerischen Feldzüge zu erlangen. Dementsprechend müsst ihr mit Hilfe klassischer Aufbaustrategie für eine funktionierende Landwirtschaft von Obstgärten bis hin zu Bäckereien sorgen, die Gelüste eures wachsenden Volkes mit Schenken und Kirchen befriedigen, und selbstverständlich auch die Sicherheit durch den Bau von Burgmauern gewährleisten. Sind all diese Faktoren erfüllt, wird eure Burg durch wachsende Steuereinnahmen und Einwohnerzahlen aufblühen, was meiner Meinung nach stets den reizvollsten Teil der Stronghold-Serie darstellte.



Mit Stronghold: Legends haben die Entwickler diesen faszinierenden Aufbaupart jedoch in seiner Detailvielfalt reduziert, um sich mehr und mehr auf die Schlachten zu konzentrieren, die schon in den Vorgängern durch KI-Probleme und die unpräzise Steuerung Probleme machten. Zwar gibt es in Stronghold: Legends einige imposante Belagerungsschlachten zu betrachten, in denen Triboke und Katapulte die Mauern der gegnerischen Burg einreißen und zahlreiche neue Fallen zum Einsatz kommen, letztendlich wollen die Gefechte jedoch keinen großen Spielspaß entfalten. Dies liegt an den angdeuteten Schwierigkeiten der Infanterie-Kämpfe, die sich zumeist sehr hakelig und unausgegoren zeigen. Eure Truppen wurden von Bogenschützen bis hin zu Rittern nämlich nicht gerade mit der besten Intelligenz ausgestattet und gehen dementsprechend seltsame Laufwege ein oder reagieren nicht ohne euren Befehl auf gegnerische Attacken. Hinzu kommt die schwierige Kontrolle der Einheiten während der unübersichtlichen Kämpfe, wodurch die Schlachten zumeist einfach nur zu kopflosen Kloppereien ausarten.



Die 3 Kampagnen mit ihren größtenteils uninspirierten Missionen werden euch daher kaum zu Begeisterungssprüngen animieren, woran auch die überdimensionalen Fantasy-Kreaturen und Helden nichts ändern können, die meiner Meinung nach sogar das letzte Fünkchen der klassischen Mittelalter-Atmosphäre zerstören. Natürlich sind die speziellen Fähigkeiten der Helden und Einheiten nützlich, wenn ich jedoch magische Eis-Riesen und Hexen über meine Wälle fliegen sehe, trübt dies einfach das bislang so stimmige Bild der Stronghold-Reihe. Zudem erscheinen die magischen Kreaturen oftmals unausgeglichen stark, was dem Spiel vorallem in manchen Kampagnen-Abschnitten und den Multiplayer-Gefechten für 4 Spieler Balance-Probleme verschafft.



Grafisch präsentiert sich Stronghold: Legends durchgehend durchschnittlich. Die Charaktermodelle der Einheiten und Umgebungstexturen strotzen nicht gerade vor Schärfe, zudem weisen gerade einige der neuen Kreaturen fehlende Animationen auf. Positiv zu benennen wären immerhin die weiterhin nur so vor Leben strotzenden Burgen, die von Feldern bis hin zu Werkstätten eine große Detailvielfalt bieten. Der Sound präsentiert sich im Vergleich zur Optik stärker und bietet euch dementsprechend vielfältige Soundeffekte für Schlachten sowie eine ordentliche deutsche Synchronisation der Charaktere.

Minimale Systemvoraussetzungen
Windows 2000/XP
1,6 GHz Prozessor
512 MB RAM
Grafikkarte mit 64 MB und T&L Support
2,5 GB freier Festplattenspeicher
DirectX 9.0c


Marcel meint:

Marcel

Leider haben die Entwickler meiner Meinung nach mit Stronghold: Legends den falschen Weg mit der Serie eingeschlagen. An die Stelle der realistischen Mittelalter-Simulation, in der ihr euch intensiv mit dem Aufbau eurer Burg beschäftigt, ist mit diesem Titel nämlich ein typisches Fantasy-RTS gewichen, dessen Schlachten und magische Kreaturen mir kaum mehr als ein müdes Gähnen entlocken konnten. So bleibt letztendlich nur ein mehr als durchschnittliches Spiel übrig, das Fans der Reihe enttäuscht zurücklassen dürfte. 

Positiv

  • Burgaufbau...

Negativ

  • ... der leider reduziert wurde
  • schlechte KI
  • unausgegorene Magie und Kreaturen
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Stronghold Legends Daten
Genre Strategie
Spieleranzahl 1 - 4
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 13.10.2006
Vermarkter Take2
Wertung 6.2
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