Star Wars - The Clone Wars: Republic Heroes im Test

Nintendo Wii
Die galaktische Republik braucht euch! Bösartige Separatisten und die gemeinen Sith trachten nach der Macht in der Galaxie. Zusammen mit einer Hand voll Jedis und Klontruppen wird mal gehörig aufgeräumt und somit auch der Leidensweg der Spieler strapaziert!

Star Wars! Ein Name, der so streng vertraut und für ein wohliges Gefühl im Herzen sorgt! Ja, ich bin ein Star Wars-Kind der ersten Stunde. Geboren 1978, wurde ich schon als Baby mit diesem Virus infiziert. Als Kleinkind spielte ich immer mit den Nachbarskindern, wo mein größerer Bruder (natürlich) Luke Skywalker mimte, während ich den coolen Schmuggler und Herzensbrecher Han Solo verkörperte. Einmal die Woche flimmerte auch immer ein Teil der klassischen Trilogie auf unserem heimischen Fernseher, wo ich heute alle Texte und Szenarien auswendig kenne. Nach dem Debakel um die neue Trilogie anno 1999 geriet meine Welt in ein Schattendasein. Das war nicht das Star Wars was ich kannte. Zu platte Charaktere, zu hohle Dialoge und einfach eine unplastische Welt haben dafür gesorgt, dass ich mich von meinem einzigen Glauben verabschiedet habe. Als ich später noch bemerkte, dass die Geschichte um Anakin Skywalker und seinem Lehrer Obi-Wan Kenobi noch in einem Zeichentrick verwurschtelt wurde, war der Zug bei mir ganz abgefahren.


’’Die Klonkriege wüten! Als Zeichen seines guten Willens will der Verbrecherfürst Jabba the Hut Informationen über separatistische Schmuggleraktivitäten an die Jedi weitergeben. Kriegsgerüchte verbreiten sich überall und Obi Wan Kenobi reist nach Naboo, um die Senatorin Padme Amidala über feindliche Aktivitäten im System zu sprechen. Unterdessen haben Anakin Skywalker und sein junger Padawan Ahsoka Tano den Auftrag, die Überreste der Droidenarmee auf dem kürzlich befreiten Planeten Ryloth zu beseitigen.’’ Das erzählt zumindest die Handleitung. Um nicht ganz allein im Laserregen ins Gras zu beißen, habe ich mir schlagkräftige Unterstützung besorgt in Form meines achtjährigen Neffen, der mit dem Thema Star Wars, genau wie ich, sehr gut vertraut ist. Zuerst die gute Nachricht: Das Spiel ist kooperativ spielbar. Die schlechte Nachricht: Es macht trotzdem nicht mehr Spaß! Im Doppelpack zweier Jedis- oder Klontruppen geht es auf den Wüstenplaneten Ryloth, der Eiswelt Alzoc III oder der Weltraumstation Kuma 9 ans Eingemachte, wo ihr mit Laserschwertern und Blastern euren Weg bis zum Levelende ballert.



Während die Laufpassagen der Klontruppen auf der Xbox360 eher wie eine Geometry Wars in 3D spielt, haben die Entwickler Krome Studios daraus einen Lightgunshooter in der dritten Person programmiert. Die Pointerfunktion der Wii-Remote wird dabei vollends genutzt. Mit Nunchuk lauft ihr in den schlauchartigen Levels umher, schmeißt Granaten und werft euch mittels Fallrolle hinter jede Deckung. Sollte es mal zum Nahkampf kommen, einfach die Wii-Remote (wie man es schon bei anderen Games kennt) umher fuchteln, damit ihr mit euren Ellenbogen den Droiden der Separatisten eins überzieht. Spielt ihr diese Passagen gemeinsam mit einem Freund, kann es zum totalen Chaos führen, weil beide spielbare Charaktere voneinander nicht zu unterscheiden sind und das wilde Gewusel der Fadenkreuze, kombiniert mit der schon oft chaotischen Action auf den Bildschirm, führen zu null Durchblick im Gameplay. Taktik ist sowieso nicht notwendig. Dauerfeuer löst das Problem bestens! Um noch eine Spur von Abwechslung zu bieten, müssen Terminals gehackt werden, um Türen zu öffnen oder Reaktoren zu aktivieren.


Wechselt das Spiel in die Rolle der Jedis wie Obi-Wan, Anakin oder Ahsoka, steht Nahkampf an der Tagesordnung. Mit Laserschwert wird Altmüll verarbeitet, wahlweise mit Funktion der B-Taste oder wildes Gefummel der Wii-Remote. Auch hier ist Taktik kein Thema. Einfach in die Menge springen, Lichtschwert umher schwingen und alle Gegner sind Geschichte. Abwechslung in Sachen Gegnerdesign oder Aufgaben sind hier nicht vorhanden. Weil die Jedis viel beweglicher sind als ihre Klonkollegen, kommen viele Sprungpassagen zum Tragen, die das Gameplay schon unfair wirken lassen. Denn dank der schlechten Kamera, der miesen Kollionsabfrage und der nicht ganz sauberen Steuerung sterbt ihr mehr Tode, als ihr Droiden zerstören könnt. Das haben wohl auch die Entwickler erkannt und jedem Spieler unendlich Leben spendiert sowie eine ganze Tonne Checkpoints, die nach jeden Hindernis zu finden sind. Aber der Leidensweg eines Star Wars-Anhängers ist bei Rupublic Heroes noch lange nicht vorbei. Während meiner sechsstündigen Testphase mit meinem Neffen bin ich auf eine Hand voll Bugs gestoßen, die das letzte bisschen Spielspaß im Keim ersticken. Solltet ihr das Spiel allein bestreiten, macht euch darauf gefasst, dass euer K.I.-Kollege das Wort ’’Teamplay’’ nicht kennt. Oft seid ihr allein unterwegs und fragt euch, wo euer Kollege gerade ist. Dieser klebt dann an einer Texturkante oder springt Kamikazestyle in jeden Abgrund. Gelegentlich verweigert euer Waffenbruder jegwillige Kooperation und steht einfach dumm in der Gegend rum.



Im kooperativen Modus kann die Kamera sich oft nicht entscheiden, wer jetzt Spielführer ist oder wer nicht und schwenkt wild umher oder setzt den Fokus komplett falsch. Das führt zur totalen Desorientierung! Im schlimmsten Fall parkt sich die Kamera vor einer Wandtextur und verweilt für ein paar Minuten dort, wo nichts mehr bis auf Texturbrei sichtbar ist. Recht schnell werdet ihr merken, dass die langweiligen Levelbauten von den Entwickler der Wii-Version von The Force Unleashed unfertig sind. So bleibt euer spielbarer Charakter an fast jeder Kante stecken oder verschwindet hinter Texturwänden, wo eigentlich kein Zugang sein sollte. Da ist es noch belustigend, dass nach einem Sprungversuch euer Held in seiner Sprunganimation stecken bleibt und wie ein Magier durchs Level schwebt! Bosskämpfe sind auch oft frustrierend, weil die anvisierten Hitzonen (z.B. Auge des Gegners) nicht zerstörbar sind. Einige Bugs wie Türschalter umlegen, führen zum Neustart des Spiels, weil einfach kein Weiterkommen möglich ist.


Auch die Präsentation ist kein Meister vor dem Herren. Hier zeigen die Entwickler eindeutig ihre ganz (negative) Stärke. Um dem Style der Zeichentrickserie treu zu bleiben, wurden alle Levelbauten mit Texturen versehen, die das Wort ‘‘detailreich’’ gar nicht verdienen. Eyecandies oder packende Spielerfahrungen fürs Auge sind einfach nicht vorhanden. Soundtechnisch werdet ihr auf typische Star Wars-Sounds treffen, die jeder Fan kennen sollte. Der Soundtrack, der leider auch von der Zeichentrickserie umfunktioniert wurde, trifft die Action in keinster Weise.

Dominic meint:

Dominic

Hier scheint einfach alles noch im frühen Betastatus zu schwelgen, anders kann man dieses Produkt der Dreistigkeit nicht beschreiben. Star Wars-Feeling hin oder her, aber es macht einfach keinen Spaß gemeinsam mit einem Kumpel 1000 Tode zu sterben, sich über Bugs aufzuregen und kopflos durchs Level zu watscheln. Somit keine Kaufempfehlung von uns. 

Positiv

  • Star Wars-Lizenz
  • Koop-Gameplay

Negativ

  • Bugs, Bugs, Bugs
  • Chaotisches Gameplay
  • Maue Grafik
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Star Wars - The Clone Wars: Republic Heroes Daten
Genre Action
Spieleranzahl 1 - 2
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz 50 / 60 Hz
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 08.10.2009
Vermarkter Activision
Wertung 3.9
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