Star Tropics im Test

NES
Es ist April, regnerisch und bewölkt. Wer von euch wäre jetzt nicht gerne in der Karibik an einem malerischen Sandstrand und würde einfach mal die Beine hochlegen. Dieser Traum verspricht für Held Mike in Erfüllung zu gehen, lädt sein Onkel den aufgeweckten Teenager doch nach Coralcola, die Hauptstadt (passender wäre allerdings Dorf!) von C-Island ein. Dort angekommen stellt Mike jedoch erstaunt fest, daß sein Blutsverwandter von ein paar Fieslingen entführt wurde - und macht sich flugs auf den Weg ihn zu retten!
Schon richtig, wirklich originell ist die plumpe aber ausgefallene Hintergrundgeschichte seit mindestens 15 Jahren nicht mehr, damals bei Release 1992 war das allerdings noch eher zu verzeihen als heute.



Vorgänger der modernen Cut-Scenes?


Wer erst an ein dröges 2D Jump n Run dachte wird sicherlich etwas überrascht davon sein, daß es sich bei Star Tropics vielmehr um ein waschechtes Action-Adventure altem Schlages handelt. Die Action auf dem Screen teilt sich dabei merklich in zwei Bereiche auf. Nämlich erstens das Vorgeplänkel in Dörfern oder auf der Hauptkarte, wo ihr zumeist neue Informationen ergattert, mehr über die Story erfahrt oder die Ausrüstung von Mike verbessert. Den zweiten Teil nimmt dann der Actionpart ein, welcher sehr stark an den Evergreen The Legend of Zelda erinnert.

In leicht angeschrägter Draufsicht geht es hier nämlich gegen unzählige Feindhorden, die geschickt mittels Jojo bzw. Baseballschläger außer Gefecht gesetzt werden. Gewürzt wir das Action-Adventure mit ein paar kleineren, aber durchsichtigen Rätseln und großen Endgegnern alter Schule. Leider krankt das Gameplay etwas am leicht überzogenen Schwierigkeitsgrad, denn wer das Joypad nicht wirklich perfekt beherrscht wird hier sehr oft anecken. Zu dieser Tatsache träge gerade auch das offenbar wenig durchdachte Speicherkonzept etwas bei. Denn das Modul besitzt zwar eine Batterie um drei Spielstände festzuhalten, allerdings dürft ihr unverständlicherweise immer nur beim Adventure Part in den Städten euren Spielstand sichern.



Wer sich hingegen in die Dungeons begibt, lebt gefährlich. Nicht nur, daß es hier vor fiesen Gegnern und Fallen wimmelt, auch das Lebendesign macht euch einen Strich durch die Rechnung. Zwar habt ihr theoretisch insgesamt drei Leben, verliert diese aber auch recht schnell. Jetzt der Haken an der Sache - die Extras im Dungeon werden nach einmaligen Aufsammeln auch bei einem Tod von euch nicht gerespawnt, d.h. ihr könnt nichts tun außer entweder a) schlechter gerüstet weiter zu ziehen, was oftmals Selbstmord gleicht oder aber b) einen alten Spielstand kurz vor dem Dungeon laden. Solche groben Schnitzer sind nicht nur ärgerlich, sondern töten wirklich jede Art von Spielspaß.



Hach ja - das waren noch Zeiten!


Auch technisch ist Star Tropics selbst für NES-Verhältnisse eher etwas mager. Die antiquierte Klötzchengrafik ist da eher noch positiv hervorzuheben, dürfte sie bei vielen von euch doch eher nostalgische Gefühlswelten hochleben lassen. Weniger fein hingegen das NES-typische Spritegeflacker mit dem Held Mike es teilweise zu tun bekommen und die offenbar wohl an karibische Töne angelehnte Sound Vorstellung. Der Schuß ging nämlich weit am Tor vorbei und fällt durch seine Penetranz schon nach wenigen Minuten negativ auf. Wie sagte Peter Lustig in Löwenzahn immer so schön? "Abschalten!"

Sebastian meint:

Sebastian

Auf der Suche nach einer Herausforderung? Gut - hier ist sie. Zugegeben, irgendwie reizt mich Star Tropics trotz des immensen Schwierigkeitsgrades doch immer wieder, was aber wohl mehr auf der "Das kann doch nicht sein" Tatsache beruht, als auf spielerischem Genuß. Wer kein Sammler ist und sich nicht Mr. Joypad rufen lässt, investiert seine Kröten besser in Altmeister Link. Denn da sind eure Flocken deutlich besser angelegt.

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Star Tropics Daten
Genre Action-Adventure
Spieleranzahl 1
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit seit 1992
Vermarkter Nintendo
Wertung 7.4
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