Remakes sind immer so eine Sache, denn wer sich erinnern kann, wird wissen, dass dieses Spiel mit dem Titel Star Ocean: The Second Story schon einmal mit krönendem Erfolg sein Debut auf der PSone feierte. Während die Einen auf das Original schwören, freuen sich andere über aufgemöbelte Nachfolger. Genau hier fängt die Gradwanderung für SquareEnix, den Publisher und Entwickler, an. Selbstbewusst wie bei nicht wenigen Games versucht das Unternehmen diese Neuauflage für die Portable an den Konsumenten zu bringen. Warum nicht? Nicht jeder Zocker besitzt noch eine PSone und die PSP ist stark genug um ein Remake des Titels zu ermöglichen. Doch aufgepasst hierbei handelt es sich nicht um eine Protierung, sondern um eine Neuauflage mit dem Namen Star Ocean: Second Evolution. Viele Versprechungen über neue Inhalte, sollen es exklusiv erscheinen lassen. Schauen wir ob diese gehalten worden, denn im Land der aufgehenden Sonne war es ein Hit.
Sobald die UMD im Schacht ist, geht es schon fast los, vorher schnell noch ein Charakter gewählt. Die Auswahl besteht zwischen Claude C. Kenny, welcher von der Erde kommt und Rena Lanford, die vom Planet Expel stammt. Claude, sein Vater und ein Team untersuchen den Planeten Milokeenia und stoßen auf ein merkwürdiges Gerät. Allen Warnungen zum Trotz nähert sich Claude in seinem jugendlichen Eifer der unscheinbaren Maschine und stolpert kurzer Hand in ein Portal. Das Team muss seinen Vater zurückhalten, der besorgt dem Sohn rettend hinterher will. Claude, der sich nun auf dem unbekannten Planeten Expel wiederfindet, hat nicht viel Zeit um sich zu besinnen. Der erste Heldeneinsatz wartet schon auf ihn und er befreit das Mädchen Rena aus den Klauen eines gefährlichen Monsters. Dabei fällt besonders seine Phase Gun auf, welche die Bewohner des Planeten wie ein Zauberschwert beeindruckt. Prompt wird er als Held erkannt und muss den Planeten retten. …
Da die Geschichte fast immer mit beiden Charakteren gespielt wird, fällt es nicht großartig ins Gewicht, welcher das Abenteuer zuerst bestreitet. Für diejenigen, die das Spiel gerne ein zweites Mal spielen wollen, soll gesagt sein, dass sich die Wege ab und an auch trennen und dann unterschiedliche Gegner zu bekämpfen sind. Die Hauptgeschichte ändert sich jedoch nicht. Lediglich in den Sidequest finden sich Unterschiede wieder.
Also, Claude C. Kenny als Charakter bestätigt und rein in die Kämpfe. Oh, es gibt keinen auswählbaren Schwierigkeitsgrad, na hoffentlich ist es für das Erste nicht zu schwer. Der Anfangsgegner, bei dem sich unser Held beweisen muss, ist ziemlich schnell vor Ort. Doch was ist das? Wer nicht gleich den richtigen Knopf drückt, muss keine Hektik entstehen lassen. Leben verliert man kaum, viele Attacken halten Widersacher nicht aus und nach wenigen Sekunden ist auch schon alles vorbei. Die Anzahl der Feinde spielt hierbei keine größere Rolle, besiegt sind sie alle schnell. Die Auswahl an Schwierigkeitsstufen ist leider erst nach einem kompletten Durchlauf freigespielt – wären diese doch gleich am Anfang dabei. Der Lustfaktor will dadurch nicht so richtig in Wallung kommen. Positiv zu erwähnen sind die rollenspieltypischen Ausbaumöglichkeiten, welche den Charakter in seinen Spezialfähigkeiten aufwertet. Diese lassen sich beliebig, zu Neuen kombinieren – es sind kaum Grenzen gesetzt. An der Steuerung gibt es nichts auszusetzen und benötigt nur wenige Tasten. Für Anfänger im Rollenspielgenre kann das Spiel als perfekter Einstieg in Frage kommen.
Einzig und allein die Geschichte hält einen am Screen und die, das muss man auch betonen, ist spannend und forttragend erzählt. Schicke Zwischensequenzen im Anime-Stil, eine perfekte Synchronisation und Spannung wie aus Büchern bekannt, werten das Scifi-Abenteuer enorm auf. Gesprochen wird auf englisch und für uns gibt's den deutschen Untertitel dazu. Angelehnt an das PSone-Original erschallt der Sound und lässt an die guten alten Zeiten erinnern.
Die Grafik – naja - reizt die technische Leistung der PSP nicht aus. Kampfarenen und 3D-Kartenumgebung sind scharf dargestellt aber können sich nicht gerade mit Kreativität rühmen. Alles andere und somit der größte Teil des Spiels wirkt sehr matschig, ist ein bisschen mit der Milchglassicht zu vergleichen. Vielleicht fällt das bei dieser Art Spiele nicht so sehr ins Gewicht aber Grafikpuristen müssen schon beide Augen zukneifen. Der qualitative Kontrast zwischen verwaschener Spielegrafik und scharf dargestellten Animationen, die übrigens aus dem Hause Production I.G. (Ghost in the Shell) stammen, fällt besonders auf.
Dirk meint:
Positiv
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Sehr spannende Geschichte
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Umfangreiche Ausbaumöglichkeiten der Charaktere
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Super Zwischensequenzen und Synchronisation
Negativ
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Matschige Grafik
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Für Profis keine Herausforderung
Genre |
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Spieleranzahl |
1 |
Regionalcode |
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Auflösung / Hertz |
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Onlinefunktion |
Ja
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Verfügbarkeit |
02. November 2009
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Vermarkter |
SquareEnix |
Wertung |
7.3
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In Japan ist Star Ocean: Second Evolution in den Verkaufcharts ganz oben dabei und schaffte wohl deswegen den Sprung über den großen Teich. Doch ob es hierzulande oder gar in Europa an diesen anknüpfen kann, wage ich zu bezweifeln. Leider drängt sich das Gefühl eines altbackenen Spiels auf, das mit schönen Zwischensequenzen und spitzen Synchronisation überzeugen wollte. Dem Hype wird es jedenfalls nicht gerecht! Mein Tipp, es ist OK und dient als guter Einsteiger im Rollenspielgenre. Für eingefleischte Fans, die das Original vielleicht sowieso schon kennen, ist eine Anschaffung nicht lohnenswert.