Spider-Man 2 im Test

GameCube
In den letzten Monaten waren sie wirklich in aller Munde. Die Rede ist von den Marvel Comic-Helden, die in Kinostreifen wie X-Men und X-Men 2 sowie Spiderman für mehr oder weniger gute Unterhaltung der Marke Hollywood sorgten. Keine Frage, dass nach den kommerziellen Erfolgen an der Kinokasse auch entsprechende Software für Computer und Konsolen nicht fehlen darf und man sich bei Activision eilig hinter die Entwicklung vielversprechender Lizenzgames klemmte.


Das Spiel dreht sich rund um Superheld Peter Parker alias Spiderman, welcher neben seinem fröhlichen Studentenleben mit Vorliebe am späten Nachmittag mal eben die Welt rettet und den bösen Jungs einen Strich durch ihren gut durchdachten Plan macht. Was schon im Kino oder als Comic funktionierte, muss doch schließlich auch bei der Software Spaß machen, oder? Kritische Zeitgenossen erinnern sich allerdings noch an den qualitativ doch arg durchwachsenen Vorgänger (PS, DC, PC) aus dem Jahr 2000. Ein böses Omen?



Eine Behauptung noch aus der Zeit der Ankündigung fällt gleich nach wenigen Spielminuten besonders negativ auf. Nämlich der vorab gern schon mal verwendete Vergleich mit einem GTA (PC, Xbox, PS2), denn dies ist nichts weiter als ein Witz. Ein schlechter noch dazu. Das angeblich so freie Gameplay erlaubt euch zwar einen gewissen Freiraum beim herumtollen zwischen den Häuserschluchten der Heldenheimat, echte Freiheiten oder gar eine lebendige Stadt sucht man hier allerdings vergebens. Vielmehr durchstreift ihr die genau abgesteckten Stadtteile nach potenziellen Aufträgen, die sich in ihrer dumpfen Machart alle paar Minuten wiederholen und geistig selbst einen Fünfjährigen krass unterfordern. Zumeist enden sie ohnehin nur in einer weiteren Keilerei mit einem der mehr oder weniger gefährlichen Obermotze.

Wer noch voller Hoffnungen das anfängliche Tutorial hinter sich gebracht und die Steuerung erlernt hat, wird dann auf das Spiel losgelassen. Oder das Spiel auf ihn, je nach Ansichtssache. Das anfänglich noch lustige Schwingen von Hauswand zu Hauswand wird nämlich schon nach wenigen Minuten fad und werden eigentlich nur durch die spielerisch armseligen Kampfszenen getoppt. Schon lustig wenn sich ein moderner Superheld so bewegt als habe er den Allerwertesten voller Hummeln und/oder gerade den zweiten epileptischen Anfall des Morgens.



Die begrenzten Kampfanimationen laden jedenfalls zum beherzten mitlachen ein, denn mit Humor erträgt sich so manche Tatsache bekanntlich leichter. Auch die zu Beginn noch so beeindruckende Hochhaus-Kulisse verliert bei näherem hinsehen urplötzlich sehr schnell ihren Reiz. Matschige, undetaillierte Texturen sollen hier einen Hauch von Großstadtromantik vermitteln, erinnern mit ihrer teilweise unfreiwilligen Komik eher an die billigen Pappaufsteller aus amerikanischen B-Movies. Und über die völlig missratene Kollisionsabfrage schweigen wir uns besser gleich ganz aus, bei einer derart kurzen Spielzeit von ca. 6 - 8 Stunden fällt das auch schon fast nicht mehr weiter ins Gewicht.



Anfangs hat man noch so ein "Mach weiter, es muss einfach besser werden"-Gefühl das euch weiterspielen lässt, doch jede Hoffnung wird spätestens schon bei der Bankraub-Mission jäh zerstört. Wer irgendwie Ansprüche an spielerische Qualität stellt, ist hier jedenfalls falsch...

Sebastian meint:

Sebastian

Mal abgesehen von allen ganzen technischen Unzulänglichkeiten – was soll ich nur von einem Kerl halten, der seine Freizeit damit verbringt sich in hautenge Spinnenanzüge zu quetschen und von einer Häuserfassade zur nächsten zu hüpfen? 

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Spider-Man 2 Daten
Genre Action-Adventure
Spieleranzahl 1
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 07. Juli 2004
Vermarkter Activision
Wertung 5.5
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