Soulcalibur Legends im Test

Nintendo Wii
Vor gut einem halben Jahr beorderte Ubisoft die Soul Calibur Truppe auf PS3 und Xbox360, wo man sich gegenseitig mal wieder nach allen Regeln der Beat'em'up Kunst vermöbelte. Jetzt hat das bewährte Spielkonzept ausgedient und die Action wurde kurzerhand auf den Nintendo Wii verlegt. Wie schlagen sich Mitsurugi, Ivy und Siegfried so auf Nintendos weißem Schmuckkästchen?
Der Nintendo Wii geht bekanntlich neue Wege und wenn es nach dem Willen der Soulcalibur Legends Macher geht, dann soll auch das Wii Soulcalibur (seit wann schreibt man es eigentlich zusammen!?) eine neue Richtung einschlagen. Folglich wird kein schnödes Beat'em'up gemacht, sondern ein entsprechendes Action-Adventure. Erinnert sich eigentlich jemand noch an Midways Mortal Kombat Anthologies mit Sub-Zero? Genau - schon dieses Spin-Off war kein großartiger Wurf, im Falle von Soulcalibur Legends wirds aber noch düsterer...



Die dominante Ivy teilt auch dieses Mal wieder kräftig aus!


Dabei hätte sich die Story durchaus einen Preis für politisch unkorrekte Erzählung verdient: Ein Europa in Fantasy-Kluft wird hier nämlich vom bösen Osmanischen Reich und seiner Monsterarmee invasioniert und ihr schnappt euch als Siegfried das magische Schwert Soul Edge, um Wien vor der anstürmenden Dämonenhorde zu verteidigen. Doch während des Spielverlaufs seid ihr nicht nur auf den blonden Hünen Siegfried festgelegt, sondern werdet auch in die Haut von 12 altgedienten Soulcalibur Haudegen schlüpfen dürfen und euch durch Gegnerhorden metzeln. Und mit Horden sind auch Horden gemeint, denn an Zombies, Echsen und Skeletten herrscht im Fantasy-Europa scheinbar kein Mangel.



Slash! Was hier K.O. geht, ist der Spielwitz...


Gewütet wird dabei mittels der Kombination aus Wiimote + Nunchuck, wobei der Analogstick zur Fortbewegung dient und die Wiimote kräftig geschüttelt werden darf, um Hieb-, Stech- und Haubewegungen zu vollführen. Und dies leider ohne besonderen Anspruch: Meist reicht es vollkommen die Augen zu schliessen und mit der Wiimote in der Hand einen epileptischen Anfall vorzutäuschen. Habt ihr dann die festgelegte Anzahl Gegner besiegt, geht es in den nächsten Raum, mit der nächsten untoten Bevölkerung, gefolgt vom nächsten Raum .... das Schauspiel wiederholt sich also mehr als gerne. Als anspruchsloser achtjähriger Gamer würde mich diese strenge Monotonie sicherlich nicht stören, wer aber schon mehr als fünf Action-Adventures in seiner Zockerkarriere gesehen hat weiß, dass es auch anders geht. Doch die Soulcalibur Macher hatten scheinbar niemals die Intention auch erfahrene Veteranen der Serie anzusprechen.



Hin und wieder tauchen auch dickere Brocken auf


Im weiteren Verlauf der Geschichte rund um epische Schlachten, das Schwert Souledge sowie böse Dämonen, schaltet ihr die erwähnten Charaktere frei und verbessert nachhaltig eure Waffen-Skills. Vor Beginn eines Szenario wählt ihr dann euren Charakter, wobei sich hier problemlos an einem Stück mit dem gleichen Charakter spielen lässt - die taktische Note einer klugen Charakterwahl je nach Stärken & Schwächen fehlt hier vollständig und einzig wer bereit ist 20+ Stunden in die Freischaltung aller enthaltenen Charaktere zu investieren, wird dieses Feature vielleicht irgendwie noch zu schätzen wissen.





Gewohntes Gruppenbild: Siegfried & Sophitia umringt von Gegnern...


In Punkt Grafik könnte man tatsächlich meinen, die Entwickler bei Namco Bandai hätten sich einfach ungeniert an der Soulcalibur 3 Engine bedient und diese für den Nintendo Wii portiert. Das ist im Grunde nicht unbedingt schlecht: Zwar sieht Soulcalibur Legends auf dem Nintendo Wii in keinem Fall wirklich überragend aus, macht seine Sache aber dennoch recht passabel - insbesondere die Charaktere sind gut getroffen und ordentlich animiert. Dafür nervt aber eine nervöse Kamera, die euch insbesondere in engen Gängen häufig die Sicht versperrt. Zudem sind einige Spezialeffekte beeindruckend inszeniert, verlieren durch ihre endlosen Wiederholungen jedoch sehr schnell ihren Reiz. Last but not least enthält die Schillerscheibe löblicherweise immerhin auch einen 50/60 Hz Modus sowie 480p Kompatibilität.

Sebastian meint:

Sebastian

Ich kenne die Serie seit ihren PSone Anfängen und dementsprechend ist Soulcalibur Legends auf dem Nintendo Wii nur eines - nämlich eine grobe Enttäuschung. Und so wie mir wird es den meisten Gamern da draußen gehen, die einen oder mehrere der Vorgänger gespielt haben. Nicht auszuschliessen, dass einige furchtlose Spieler sich dennoch an den hirnlosen, sich ewig wiederholenden Hack'n'Slay Einlagen ergötzen werden - der Nintendo Wii mit seinen Möglichkeiten hat dennoch wahrlich bessere Spielekost verdient. In diesem Sinne: Wenn schon Soul Calibur, dann lieber wieder das bewährte Spielprinzip mittels der GameCube Version von Soul Calibur 2

Positiv

  • Alle Soul Calibur Charaktere an Bord
  • 480p & 50/60 Hz Modus

Negativ

  • Anspruchsloses Gameplay
  • Endlose Wiederholungen
  • Schlechte Kamera
Userwertung
0 0 Stimmen
Wertung abgeben:
senden
Forum
  • von bmX:

    Ich habe soeben eine längere "Soul Calibur Legends" Session hinter mir und muss sagen, ich bin positiv überrascht. Nach den ganzen schlechten Wertungen (schreibt eigentlich jeder beim Nachbarn ab?) und den ganzen Negativaussagen habe ich wirklich mit dem Schlimmsten gerechnet....

  • von Riptor:

    Original von reppuken Dann kann ich nur sagen, immer schön Legends kaufen, BigN hätte gerne 60 Euro für diesen Dreck, aber Wii-Käufer kaufen auch den letzten Müll zum Vollpreis Deine Pauschalisierungen in allen Ehren, aber SCL verkauft sich im Gegensatz zu deiner Annahme...

  • von Grandmaster-C:

    Mir schon klar das es im Vergleich zu PS3/360 wohl nicht so gut aussieht Wäre aber immer noch weit von dem weg, was ich mit bezeichnen würde....

Insgesamt 149 Beiträge, diskutiere mit
Follow us
Soulcalibur Legends Daten
Genre Action-Adventure
Spieleranzahl 1 - 2
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz 50 / 60 Hz
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 28. August 2008
Vermarkter Ubisoft
Wertung 4.4
Anzeigen
neXGam YouTube Channel
Anzeigen