Skate Attack im Test

PlayStation2
Es soll Spiele geben, die über Nacht ein ganzes Genre für sich selbst erfunden haben. Dieses neue Produkt war reich an Innovationen und womöglich grafisch auf einem ganz neuen Niveau. Und dann gibt es Games, die einfach nur ein Abklatsch von bekannten Top-Titeln sind, wo dreister Ideenklau betrieben wurde, um das perfekte Konzept der Konkurrenz für ihre Zwecke zu nutzen. In welche Sparte Skate Attack passt, müsst ihr für euch selbst entscheiden!
Stellt euch vor, dass ihr gemeinsam mit einem Kumpel vor dem Casino eure Stadt ein paar nette Tricks mit eurem Skateboard hinlegt, als sich ein Geist aus dem Casino befreit und als erstes euren Freund entführt, weil ihm langweilig ist. Bei so einer Situation fühlt man sich doch im falschen Film oder? Dem Charakter Jalice oder Ching (Wählt ihr im Auswahlbildschirm aus) passiert genau dieses und als würde sich die Geschichte nicht schon bescheuert genug anhören, muss der Protagonist auf seinem Skateboard gleich eine ganze Stadt retten! Warum Midas gerade hier die Skateboarder als Zielgruppe für ihr neustes Spiel ausgewählt haben, ist mir schleierhaft, da Randerscheinungen wie Mofafahrer besser in das futuristische Städtchen gepasst hätten und nebenbei ist mir bisher noch kein Spiel bekannt, wo Chauffeure des 25Km/h-Düsenjets die Welt retten müssen.


In Anlehnung an ein sehr bekanntes Skateboardspiel (Ich sage nicht Welches!) düst der Spieler entweder mit Jalice, der Supercoolen aus der Nachbarschaft, oder Ching, dem notgeilen Pickelgesicht, durch eine große Megametropole und erledigt vollkommen hirnzerschmetternde Aufgaben, die wiederum 1:1 von dem vorhin erwähnten Skateboardspiel kopiert wurden. Aber um nicht ganz wie das Konkurrenzprodukt zu wirken, haben die Designer mal eben schnell Stadtteile (3 an der Zahl) herbeigezaubert, die nicht in unserer Zeit angesiedelt sind, sondern eher der Zukunft entsprechen. Wachroboter des Oberschurken Virus verteilen für euch Aufgaben innerhalb der Stadt, die wirklich zu den anspruchslosen Ideen der letzten Jahre zählen.

Wollt ihr ein Beispiel? Here we go: Kleine böse Roboter in Mausgröße haben sich in einem Skateboardpark verirrt und terrorisieren die dortige Jugendkultur, weshalb ihr sie mit eurem Board beherzt platt drücken müsst. Wollt ihr bei so viel Mist gleich mit eurem Skateboard abhauen, könnt ihr das schnell vergessen, weil ein Schutzschild euch den Weg versperrt. Anscheinend wussten die Designer selbst, wie dumm diese Aufgaben sind und so ist der Spieler in vielen der idiotischen Ideen gefangen. Mit der im Tutorial beschriebenen Jump-Attack (Erinnert doch stark an die Homing Attack von einem blauen Igel) springt ihr den kleinen Nervensägen im Sekundentakt auf die Birnen und drescht Minutenlange auf den R1-Knopf, bis der Skateboardpark nur noch von Wanzen als einzige Lebensform bewohnt ist.


Eine andere kreative Idee ist es an Häuserwänden Poster von Virus mittels Wallride zu vernichten, um die Stadt vor vor seiner abgrundtiefen Hässlichkeit zu retten. Ihr seht schon, dass die DVD mit grandiosen Ideen dieser Machart übersprudelt. Doch es kommt noch besser: Sobald ihr das Laserlasso in die Finger bekommt, habt ihr die Möglichkeit fahrende Autos und Busse zu besteigen oder herumfliegende Drohnen kurzerhand zu übernehmen. Diese wiederum könnt ihr dann als Waffe gebrauchen, um eurem belanglosen Leben ein Ende zu setzen oder ihr jagt jungfräuliche Passanten durch die Straßen.

Das eigentliche Skaten ist aber relativ spaßig ausgefallen: Hier muss ich die Steuerung loben, da die Tricks dank des kinderleichten Tricksystems schnell von der Hand gehen, was selbst Anfänger mit Wallplants und Acid Drops zum absoluten Skatekünstler macht. Je mehr Stunts ihr von der Schippe lasst, umso schneller lädt sich der Adrenalinbalken auf, der aufgefüllt noch mehr Speed gibt und ihr so Holzwände durchbrechen könnt, um Secrets freizuschalten.



Habt ihr alle Vorgaben von Virus zu seiner Zufriedenheit erledigt, winken neue Stadtteile, Skateboards und versteckte Charaktere, die zwar verschiedene Attribute haben, aber keinen Grund geben das Spiel noch mal zu zocken. Nebenbei sollte hier erwähnt werden das selbst ein Mehrspielermodus seinen Weg auf die DVD gefunden hat. Um gemeinsam in der Skate Arena zu jumpen, solltet ihr jetzt noch einen Wildfremden von der Straße K.O. schlagen und in eurem Raum ein Energieschild aufbauen, damit es diese Person es verwehrt bleibt das Weite zu suchen, wenn ihr gemeinsam in 10 Aufgabenstellungen euer Können unter Beweis stellt.

Das Beste habe ich mir natürlich für den Schluß aufbewahrt, denn jetzt geht es der Grafik an den Kragen. Beim ersten Anschauen der Screenshots blieb ein äußerst positiver Gedanke im Kopf zurück, welcher jedoch schnell verflog, als die Frames vor meiner Nase zu purzeln anfingen. So kann man es eigentlich kaum noch glauben, dass im Jahre 2007 derart blasse Texturen produziert werden, die - angenehm für die Framerate sind - aber eher bieder wirken. Da kann leider die Comicgrafik nichts mehr an Boden gewinnen und kleine Details innerhalb der Stadt sucht man leider vergebens. Hier ein Baum, dort zwei Passanten und eine Mülltonne und fertig ist das Leveldesign! So wirken alle Stadtteile leider sehr steril und selbst der rege Verkehr dreht sich sprichwörtlich nur im Kreis. Über die Musik hüllen wir lieber den Mantel des Schweigens, da das laute Gestöhne des Charakteres diese sowieso übertönt.

Dominic meint:

Dominic

Tony Hawk meets Sonic und andersrum! So bleibt von der ersten Spielminute bis zur letzten immer der fade Beigeschmack das Skate Attack in sich kein eigenständiges Spiel ist, sondern eine dreiste Kopie von besagten Titeln. Ein Trostpflaster am Schluss: Skate Attack spielt sich deutlich besser als Sonic the Hedgehog (Xbox360/PS3).

Positiv

  • 3 Stadtteile
  • 6 spielbare Charaktere
  • Leichtes Tricksystem

Negativ

  • Grafik nicht aktuell
  • Ideenklau 1A!
  • Ein Skateboader rettet die Welt...
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Skate Attack Daten
Genre Funsport
Spieleranzahl 1 - 2
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 09. März 2007
Vermarkter THQ
Wertung 6.4
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