
Nach einer ausgiebigen Beschäftigungsrunde stellt sich bei euren Schützlingen dann auch schon der erste Hungeranfall ein. Damit sie euch nicht den Cursor auffressen, müsst ihr dafür sorgen, dass die Vier-, bzw. Zweibeiner immer genug im Magen haben. Und spätestens hier kommen kleine Abhängigkeiten zwischen den Tieren und ihrer Umwelt zum Vorschein, die dem Spiel einen gewissen Strategie-Touch verpassen. So geben sich die Zebras mit Grünzeug zufrieden und es reicht, wenn ihr die schwarz gestreiften Pferde an einen Busch oder Baum führt. Sind diese satt, befolgen sie all eure Befehle und so könnt ihr sie zum Beispiel dazu bringen, mit ihren starken Hufen gegen Bäume zu treten. Das führt nämlich dazu, dass allerlei Früchte vom Baum fallen und das Abendessen für andere Tiere darstellen. Beispielsweise können Elefanten mit diesen Früchten gefüttert werden, die euch als Dank auch einen Gefallen erweisen und ihren Rüssel dazu benutzen, verdorrtem Geäst wieder Leben einzuhauchen. Diese Abhängigkeiten kommen recht häufig vor und bringen Abwechslung in das bekannte Spiele-und-Füttere-das-Tier Prinzip.

Stimmt ihr eure Tiere glücklich und setzt ihre Fähigkeiten sinnvoll ein, kriegt ihr auch schnell neue Landschaften zu sehen. Mit der Zeit öffnet sich euch dann die komplette Spielwelt, die es auch zu bewirtschaften gilt. Findet ihr nämlich Samen, könnt ihr diese als Futter verwenden oder ihr spart sie euch und pflanzt sie anderorts, so dass neue Büsche und Äste entstehen, die wiederum als Futterquell für die dort lebende Tierart dienen.
Überhaupt konnt ihr alle wichtigen Dinge in eurem Rucksack verstauen und bei Gelegenheit herauskramen. Platz sparen müsst ihr dabei nicht. Zumindest habe ich während meiner Testphase immer genug Platz gehabt. Doch EA würde SimAnimals: Afrika keinen Nachfolger schimpfen, wenn nicht noch mehr Gameplay Elemente auf den Spieler warten würden. So könnt ihr mit euren Tieren auch verschiedene Minispiele absolvieren. Meistert ihr diese, wird das Band zwischen Spieler und Tier noch enger und das Vertrauen in euch wächst in unerreichte Höhen. Die Minispiele sind dabei alle recht unterhaltsam und von Tierart zu Tierart verschieden. So müsst ihr z.B. bei den Elefanten versuchen, Ringe zu werfen, damit diese auf ihren Rüsseln landen. Habt ihr genug Vertrauen aufgebaut und allerlei Minispiele gewonnen, kann es vorkommen, dass die Tiere für einen weiteren wichtigen Schritt in ihrem Savannenleben bereit sind.

Dann nämlich könnt ihr Hitch, der Date-Doktor spielen und Männlein und Weiblein miteinander verkuppeln. Herzsymbole zeigen euch dabei, ob ihr alles richtig gemacht habt. Läuft alles wie am Schnürchen, könnt ihr nämlich süßen Nachwuchs in eurer Herde begrüßen und diesen fortan umsorgen. So werdet ihr im Spielverlauf mit neuen Ankömmlingen der Steppe konfrontiert und müsst euch dabei noch immer um die anderen Tiere kümmern, was den Anspruch beim Spielen hebt. Trotzdem bleibt der Schwierigkeitsgrad immer sehr human und als erfahrener Spieler merkt man schnell, dass alles relativ leicht von der Hand geht. Hier hat EA ganz klar die Zielgruppe im Auge gehabt und sich bemüht, das Spiel so übersichtlich und simpel wie nur möglich zu halten.

Die Gameplay-Aspekte können bei SimAnimals: Afrika wirklich überzeugen. Leider ist dies bei der Grafik nicht der Fall. Hier hat sich im Vergleich zum Vorgänger nicht wirklich was getan. Zwar sieht das Ganze in Bewegung etwas besser aus, als auf den gezeigten Screenshots, aber nichtsdestrotrotz ist die Optik bescheiden. Die Tiermodelle sehen noch recht nett aus und wirken mit dem Comic-Look lebendig und agil. Die Hintergründe sind aber nicht wirklich gelungen. Mehr Polygone und Texturen hätten hier Wunder bewirkt. Wieso EA sich die Kritik in Sachen Grafik von SimAnimals nicht zu Herzen genommen hat, bleibt mir ein Rätsel. Beim Sound gibt es nicht zu meckern. Atmosphärische Klänge unterstreichen das afrikanische Setting und die Tiergeräusche wirken, dank des Comic-Looks, nicht verkehrt.
Wer den Vorgänger gemocht hatte, kann hier getrost zugreifen. Das neue Setting ist perfekt gewählt, die Aufgaben sind abwechslungsreich und das Zusammenspiel zwischen der Tier- und Pflanzenwelt macht Laune. Leider happert es immer noch an der Präsentation, welche die Wii nicht annähernd ausreizt.