Shrek der Dritte im Test

Nintendo Wii
Nach der Hochzeit mit der lieblichen Fiona hatte Shrek eigentlich einen idiotensicheren Plan: Er wollte zusammen mit seiner Holden Maid in Ruhe wilde Abenteuer erleben und sich um nichts weiter Sorgen machen, etwa wie z.B. das Königreich "Weit Weit Weg" zu managen. Doch nach dem Tod des Frosch-Schwiegervaters wurde Shrek in der Rangliste ganz nach oben gepusht, was ihn leider zum neuen König von "Weit Weit Weg" macht. Händeringend sucht er nach einer Lösung und so begeben sich er, Esel und der gestiefelte Kater auf die Suche nach Artie, einem Cousin von Fiona, der an Shreks Stelle treten soll.

Eigentlich sollte sich der grüne Freund, der gerne in irgendwelchen Sümpfen umher geistert, gehörig am Kopf packen, denn ein eigenes Königreich zu besitzen hat schon was für sich. Und wenn man das sachlich betrachtet, muss man als König ohnehin nur noch seine Unterschrift auf gewisse Dokumente setzen, weil die Herrn Bediensteten im Schloss alles für einen machen. Aber ich schätze Shrek ist nicht der Typ der Babys küsst, Schiffe tauft oder gerade als Kriegsherr die Ehre vom Schlachtfeld holt. Also Nunchuk gewärmt und Wii-Remote gegriffen. Activisions Filmumsetzung zum dritten Kinofilm ist ein Auf- und Ab der Gefühle, wobei Kinder sicher mehr Spaß haben werden als Erwachsene. Für Unwissende, die den Kinofilm bis jetzt noch nicht gesehen haben, werden dabei sofort ins kalte Wasser geworfen.

Als eine Art Himmelsfahrtkommando bricht das Team nämlich auf, um den verlorenen Thronerben ausfindig zu machen. Wo und wer genau das ist, bekommt der Spieler erst gar nicht zu hören. Zu Beginn ist von einem Schiff die Rede, welches Shrek und sein Team erreichen müssen, sich aber schnell als Piratenschiff herausstellt und von Kapitän Hook bewacht wird. Nur wieso man das Schiff unbedingt braucht, wird leider nicht erklärt. Auch die Herkunft der Feindseligkeit der meuchelnden Piratenbande verweilt im Dunkel. Aber wie ihr schon merkt, hält sich Shrek der Dritte nicht mit Kleinigkeiten auf, sondern bläst den unwissenden Wii-Besitzer direkt in die Klopperei, wobei ihr eure Hände schon mal ölen solltet.


Warum soll ich als Wii-Besitzer die Hände ölen? Weil Shrek der Dritte ein waschechtes Prügelspiel im Stil von Final Fight geworden ist! Ihr als Spieler schlüpft zuerst in die Rolle des grünen Königs himself und infiltriert das Piratenschiff. Dabei macht ihr wahrlich von beiden Händen gebrauch: Wii-Remote wird geschüttelt, damit Shrek ein paar blaue Augen verteilt und beim Rütteln des Nunchuk holt ihr zum großen Schlag aus, der auch gegen Endgegner äußerst effektiv ist. Das macht zu Beginn auch richtig Spaß, denn die Action ist geradlinig und jeder der euch vor die Faust kommt, wird dementsprechend von euch umgehauen.

Erledigte Gegner oder zerstörte Items hinterlassen übrigens Feenstaub, was optisch an die Orbs bei Onimusha erinnert. Beim Einsammeln dieses blauen Zeugs füllt sich eine Leiste am oberen linken Rand, die im vollen Zustand mächtige Spezialattacken zulässt. Das hört sich reichlich mächtig an, aber angesichts des leichten Schwierigkeitsgrades ist die Aktion eigentlich mehr als nutzlos. Natürlich sind die Schlagkombos, die jeder Charakter drauf hat sehr unterschiedlich ausgefallen und so spielt ihr nicht nur den gestiefelten Kater oder den Esel, sondern auch Dornröschen oder den verlorenen Cousin Artie, der natürlich am Ende von Shrek der Dritte zum König gekrönt wird.


Leider könnt ihr nicht vor jedem Start des Levels euren Charakter auswählen, da man diesen Luxus nur dem Spiel vorenthält. So schaltet das Spiel selbstständig auf die betreffende Person um, wenn z.B. ein weiterkommen mit einem anderen Charakter nicht mehr möglich ist. Mit z.B. Shrek versuchen wir Einlass in ein Schloss zu finden, das irgendwo in Worcestershire liegt. Weil das Burgtor aber hochgezogen und Shrek weniger für seine Sprungkünste bekannt ist, wechselt das Spiel sofort zum gestiefelten Kater, der sich mittels Doppelsprung einen Weg über die Burgmauern erhüpft. Hierbei sind die typischen Schalterrätsel an der Tagesordnung und langes grübeln für die Rätsel fällt auch weg, da dass Spiel eben offensichtlich für Sechsjährige hergestellt wurde.

Das lässt die Klopperei sehr kompromisslos herüberkommen und die zahlreichen Jump’n´Run Einlagen versuchen ein Mario-typisches Flair zu vermitteln, was den Programmieren aber nicht wirklich gelungen ist. Um dem Game doch noch mehr Inhalt zu verleihen, müsst ihr verlorene Items wie Kronen oder Pokale einsammeln, die euch nach Abschluss eines Levels Goldmünzen einbringen. Apropros Golzmünzen: Diese werdet ihr zu Tonnen im Spiel finden, welche dann (wenn ihr Mal nicht Leute verprügelt) im Geschenkeladen für neue Kostüme oder passende Mehrspielerkarten ausgegeben werden dürfen.




Bei der Grafik wird Wii-Besitzern Standardkost geboten, die selbst auf einem Gamecube besser aussehen könnte. Hier und da ein paar nette Grafiken und ein paar Lichteffekte, aber das war es auch schon im Ganzen. Dieser Standard zieht sich allerdings leider nicht kontinuierlich durch das Spiel und so verkommt z.B. Arturs Akademie, mit den eckigen Hecken und schwachen Texturtapeten zum grafischen Tiefstpunkt. Die Protagonisten wiederum sind sauber animiert und können durch den großen Wiedererkennungswert begeistern. Das kann man leider nicht von der Kamera behaupten, denn solltet ihr ein Spiel mit Durchblick sucht ist Shrek der Dritte sicherlich nicht euer Game. Die Kamera zeigt eigentlich nur das, was der Spieler nicht sehen möchte.

Und so ist es eigentlich nicht verwunderlich, dass von hinten herannahende Feinde euch recht schnell aufmischen können. Auch Sprungeinlagen werden zur reinen Nervensache, da der Spieler nur schwer abschätzen kann, ob die Plattform vor ihm erreichbar ist oder nicht. Zum Glück ist das Spiel da gnädig mit seinen zahlreichen Checkpoints und Continues.



Als nette Dreingabe findet ihr unter der Rubrik Spielmodis übrigens noch einen lustigen Mehrspielermodus, wo ihr zu zweit gegeneinander mit Katapulten und riesigen Armbrüsten eine feindliche Festung zerstören müsst. Auch fünf Minispiele für jeweils zwei Spieler sind verfügbar, welcher aber durch die verkorkste Zielsteuerung des Wii-Remote zu Kopfschmerzen führen können. Für ein paar Minuten Unterhaltung am Abend zu zweit sind "Piratenschiffe versenken" oder "Tomatenwerfen" aber genau richtig.

Dominic meint:

Dominic

Und was bleibt nach fünf Stunden Spielzeit? Ein mittelmäßiger Lizenztitel, der kameratechnisch für Kopfschmerzen sorgt! Für erwachsene Spieler eindeutig keine Herausforderung und trotz der vielen Extras, Spielmodi und dem gelungenen Shrek-typischen Humor, kann man einfach nicht darüber hinwegsehen, dass Shrek der Dritte einfach nicht sorgsam genug für Nintendo Wii umgesetzt wurde. 

Positiv

  • 7 Spielbare Charakter
  • Viele Extras
  • 5 Minigames

Negativ

  • Grafisch nur Mittelmaß
  • Schwache Kamera
  • Kurze Spielzeit
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Shrek der Dritte Daten
Genre -
Spieleranzahl 1 - 2
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 21. Juni 2007
Vermarkter Activision
Wertung 5.5
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