

Die jungen Mitglieder des Embryon-Stammes, der einzige Stamm, der in dem Glauben das Nirvana – und damit das ewige Paradies – zu finden alle feindlichen Stämme besiegte, haben die traurige und vom Krieg geprägte Welt des Junkyard verlassen. Doch das Nirvana ist nicht so, wie sie es sich vorgestellt haben. Es stellt eine Welt dar, die der tristen Welt des Embryon-Stammes sehr ähnelt und wird zudem durch die dämonische Karma Corporation tyrannisiert und unterdrückt. Die Menschen der Karma Corporation wurden von der Sonne, die schwarz geworden ist und jetzt „Bad Data“ an die Erde sendet, welche alles Leben versteinern lässt, ins Nirvana getrieben. Als wäre dies nicht schon genug Verwirrung, wird später noch aufgedeckt, dass der Junkyard nichts als eine komplexe Kriegssimulation ist. Daraus resultiert, dass alle spielbaren Charaktere – dazu später mehr – einfach nur KI-Konstrukte sind. Wenn ich mich in den Otto-Normal Leser jetzt hineinversetze, sehe ich große blinkende Fragezeichen über den Köpfen...




So werden eure Charaktere im Laufe des Spiels immer stärker und erlernen viele Fähigkeiten, die sie in den Kämpfen einsetzen können, um die Gegner effizienter zu bekämpfen. Im Kampf gibt es auch den Beserker-Modus, bei dem sich nur ein Teil des Körpers in einen Dämon verwandelt. So steigt die Angriffsstärke und Trefferquote exorbitant an und die jeweilige Figur erhält nach dem Kampf auch mehr Karma. Im Normalfall verwandeln sich die Charaktere am Anfang jedes Kampfes in Dämonen. Werden sie jedoch von Gegnern überrascht, bleiben sie Menschen und können sich lediglich mit Pistolen wehren. Doch kann man die Protagonisten durch die „Transform“-Funktion auch während eines solchen Kampfes in Dämonen verwandeln. Das oben angesprochene Auffressen der Feinde kann man durch die „Consume“-Funktion durchführen. Jedoch können nur schwächere Feinde gegessen werden. Durch diese Attacke werden mehr AP gewonnen und die Fähigkeiten der Mantras können schneller erlernt werden. Wie man sieht ist das Kampfsystem des Titels SEHR komplex und benötigt daher eine entsprechend lange Eingewöhnungszeit. Ist man voll drin, bieten die Kämpfe eine Menge Abwechslung und werden nicht langweilig. Das einzige was nerven könnte, ist jedoch die hohe Encounterrate.
Grafisch fällt sofort der Spiel eigene Stil auf, der natürlich auch mal wieder die einzigartigen und wunderschönen Artworks von Kazuma Koneko enthält. Von den schön animierten Charakter über die bizarren Dämonen und die fulminanten Effekte kann der Titel im Prinzip in jeglicher Hinsicht überzeugen. Immer gibt es Eyecandy, der der PlayStation 2 nochmal alle Kraft entlockt und somit eine grafische Pracht darbietet.
Auch soundtechnisch wird die meist düstere Spielwelt wunderbar trist untermalt, bietet jedoch auch verschiedenste Musikstile, die von melancholischen, langsamen Tönen bis zu actiongeladener, orchestraler Kampfmusik und J-Pop (siehe Trailer) reichen. Insgesamt passt bei Grafik und Sound alles zusammen.
Jetzt ist auch für mich verständlich warum die „MegaTen“-Reihe in Japan so beliebt ist. Dieser Titel bietet alles, was ein gutes Rollenspiel braucht. Eine wunderbar ausgefeilte, verzwickte, tiefgehende und komplexe Storyline sowie ein genau so detailliertes, ausgereiftes und abwechslungsreiches Kampfsystem. Die Grafik mag etwas gewöhnungsbedürftig sein, kann jedoch auch, genau wie der Sound, für Zungenschnalzer sorgen.