Vom bösen Beast Lord in einen Dämonen verwandelt zieht ihr hier voller Rachegefühl los um euch mit riesigen Heerscharen an Feinden zu kloppen und den Weg durch klassische Side-Scrolling Level zu bahnen.

Was sich nach einem vielversprechenden Lynx-Titel anhört, entpuppt sich in der Realität leider als Frustbolzen höchster Güte. War das Spiel nämlich schon auf Amiga, Mega Drive & co. gewiss kein leichtes, so hat der Schwierigkeitsgrad auf dem Lynx gleich noch eine ganze Ecke zugelegt. In diesem Zusammenhang das Wort übermenschlich zu verwenden erscheint schon fast angebracht, denn was hier von euch verlangt wird ist praktisch unmöglich. Entweder waren die Betatester bei Psygnosis alle heftigste Profizocker oder einfach nicht existent. So habt ihr beispielsweise nur eine einzelne, einsame Lebensleiste zur Verfügung. Ist diese schließlich leer (was verdammt schnell geschieht!) war's das mit dem Dämonenleben und ihr müsst auf eine der drei Continues zurückgreifen.

Ein Biest allein auf weiter Flur..
Höre ich da jemanden "Paßwortfunktion" röcheln? Vergesst es! Am besten ganz schnell wieder, ebenso wie das böse Wörtchen "Batteriespeicher". Wer hier nicht einen eisernen Willen aufbringt, Pixel für Pixel vorsichtig nach Fallen und Gegnern untersucht und auch nach dem Ableben und damit verbunden Neustart am Levelanfang (!) ruhig bleibt, hat vielleicht eine Chance auch höhere Level zu Gesicht zu bekommen.
Es ist wirklich erstaunlich mit wie wenig Handgriffen ein potenzielles Hitspiel kaputt gemacht werden kann. Denn das Gameplay von Shadow of the Beast wäre eigentlich interessant genug um für einige Spielstunden zu begeistern. Auch die Steuerung funktioniert ausnahmsweise recht gut und ermöglicht euch problemlos euren Dämonen, springen, klettern und angreifen zu lassen.

Teilweise werden schon verdammt gute Reaktionen gefordert..
Hinzu kommen einige der schönsten Grafiken, die der Lynx jemals gesehen hat. Die Farbpalette scheint hier exzellent ausgenutzt worden zu sein, alles ist aufwendig gezeichnet worden verfügt über wunderschöne kleine Details. Beim flüssigen Parallax Scrolling kann die Lynx Hardware so richtig Muskeln zeigen und beweist wieder einmal, wie weit man den Kollegen Game Boy & Game Gear seinerzeit eigentlich schon voraus war.

Die Grafik ist auf dem Lynx ein echter Hingucker!
Auch in Sachen Sound lassen sich nur lobende Worte finden. Zwar muß man ehrlich zugegeben, daß die Soundeffekte weder positive noch negative Überraschungen bieten, die unglaublich melodische Hintergrundmusik gehört aber zu den großen Klassikern auf dem Lynx.
Tja, wäre die Kollisionsabfrage teilweise nicht so katastrophal und das Leveldesign so unfair ,könnte man hier guten Gewissens einen weiteren Lynx-Hit auszeichnen. So ist Shadow of the Beast aber eigentlich nur als hübsche Technik-Demo mit nettem "Was hätte daraus werden können?" Nebeneffekt zu gebrauchen. Seid ihr kein Sammler, braucht ihr dieses Modul wirklich nicht.