
Bei gleichzeitigem Angriff von Schiffen, Fliegern und Seemonstern fällt es schwer, die Übersicht zu bewahren
Recht schnell werden wir in erste Kämpfe mit Piraten verwickelt, die schwachen Gegner haben gegen unsere Breitseite jedoch nichts zu melden. Schon bei den ersten Gefechten fällt allerdings auf, dass genaues Zielen nicht gerade einfach ist, da man das Schiff mit den Richtungstasten im exakten Winkel zum Feind postionieren und auch noch die passende Schussweite bestimmen muss. So verkommen die Seeschlachten oftmals zu hektischen Ballereien, da ihr gegen die im Sekundentakt angreifenden Gegner einfach nur mit kopflosem Kugelhagel antworten könnt.
Sea Wolves teilt sich in 20 große Levels in 3 unterschiedlichen Episoden (Tropen etc.) auf und verdonnert euch die meiste Zeit dazu, auf lästige Suche nach Schlüsseln zu gehen. Ja, ihr habt richtig gehört: wie in so manchem angestaubten Action-Adventure müsst ihr mit eurem Schiff während der Kämpfe gegen Piraten, Seemonster und Kampfflieger immer wieder auf Schlüsselsuche gehen, um bestimmte Tore zu öffnen. Da die Karten erschwerenderweise ziemlich groß sind, müsst ihr minutenlang in der Gegend herumschippern, bis ihr einmal euer Ziel erreicht habt... und den nicht minder langen Rückweg antreten könnt. Die wichtigsten Routen werden euch übrigens zumeist durch eine Reihe von Goldmünzen angezeigt, habt ihr 100 solcher Münzen gesammelt, erhaltet ihr ein Extra-Leben.

Mit unseren Bordkanónen geben wir den Gegnern Saures
Das alles mag sich jetzt ziemlich mager anhören, allerdings hat Sea Wolves ebenfalls ein durchdachtes Feature, nämlich das Erfahrungspunkte-System. Wie in einem Rollenspiel erhaltet ihr für erledigte Gegner Erfahrungspunkte. Habt ihr eine bestimmte Anzahl an Punkten gesammelt, steigt ihr einen Rang auf und erhaltet in einem Ingame-Menü die Möglichkeit, euer Schiff in drei Punkten zu verbessern. So entwickeln sich laufend eure Fähigkeiten in Sachen Waffen, Tempo und Rüstung, was doch ein kleinen Spielanreiz bietet.

Genaues Zielen gestaltet sich nicht immer einfach
Ebenfalls als ordentlich lässt sich die Grafik des Spiels beurteilen. Das Wasser sieht mit seinen zahlreichen Reflexionen und Lichteffekten hübsch aus, auch die Schiffsmodelle und Explosionseffekte können sich durchaus sehen lassen, wobei sich über den Grafikstil natürlich streiten lässt. Beim Sound fällt die vollkommen belanglose und kaum vernehmbare Hintergrundmusik ins Gewicht, bei den sonstigen Soundeffekten gibt es dagegen wenig zu beanstanden.

Selbst in tiefster Dunkelheit gehts auf Piratenjagd!
Minimale Systemvoraussetzungen
Athlon/Pentium Prozessor mit 500 MHz
Windows 98SE/ME/2000/XP
128 MB Ram Arbeitsspeicher
32 MB Grafikkarte
16-bit Soundkarte
CD-ROM oder DVD-Laufwerk
Direct X 8.1/9.x kompatible Hardware
Im Gegensatz zu anderen Titeln aus dem Hause rondomedia (PacFish, Shoot the Roach) hat mich Sea Wolves deutlich länger am Bildschirm verweilen lassen, da es mit seinem Erfahrungspunkte-System zumindest ein durchdachtes Spiel-Konzept aufweist. Auch die Grafik weiß durchaus zu gefallen. Nichtsdestotrotz hat das eigentliche Gameplay zahlreiche Macken: die Seeschlachten sind viel zu hektisch, die Schlüsselsuche nervt extrem und insgesamt zieht sich das Spiel einfach viel zu zäh und abwechslungsarm hin. Wer unbedingt neues Seefahrerfutter braucht, sollte daher lieber zu Alternativen wie Fluch der Karibik oder Silent Hunter III greifen.