Saint Seiya - Das Heiligtum im Test

PlayStation2
Der stetig wachsenden Anhängerzahl von Anime und Manga ist es zu verdanken, daß seit geraumer Zeit mehr und mehr Spiele typisch japanischer Machart auch auf den hiesigen Markt strömen. Was Anno dazumal nur Zockern im Land der aufgehenden Sonne vergönnt war, darf mittlerweile auch in PAL Konsolen seine Zelte aufschlagen. Das allerdings nicht alles aus Fernost auch gleichzeitig von guter Qualität sein muss, beweist vorliegendes Beispiel eindrucksvoll.
Anstatt uns hier wie üblich ein japanophiles Rollenspiel rund um den in Japan populären gleichnamigen Manga vorzusetzen, schlugen die Entwickler bei ... einen ganz anderen Weg ein. Dabei hätte die Story durchaus ausreichend Stoff hergeben können. Laut einer Prophezeihung wird nämlich alle 200 Jahre pünktlich wie die Deutsche Bahn (höhö...) das Böse auf die Erde kommen, um mal flugs die Menschheit zu unterjochen. Das alte Gut gegen Böse Spielchen würde aber nicht ziehen, gäbe es da nicht die Inkarnation der Göttin Athena namens Saori, die den Counterpart als Heldin einnimmt.



Freunde des Anime dürften viele bekannte Charaktere wiedererkennen..


Dabei braucht sich ein Final Fantasy nicht zu fürchten, denn Saint Seiya - The Sanctuary präsentiert sich vielmehr als echtes Vollblut Beat'em'up. Gekämpft wird dabei in optisch recht unspektakulären 3D-Stages und neben besagter Heldin Saori steht auch noch eine ganze Lakaienschar für die wartende Spielergemeinde zur Auswahl.

Spielerisch wird hier sehr spärliche Kost geboten, die Movepalette ist enttäuschend schwachbrüstig und lässt beispielsweise selbst bei perfekt abgestimmten Angriffen niemals mehr als simple dreifach Combos zu. Vom fehlenden Einfallsreichtum wollen wir gar nicht reden. Auch die Kosmos Anzeige für die Special-Attacks wirkt angesichts dutzender Brüder in anderen Beat´em´up Spielen wenig aufregend. Amüsant ist da vielmehr lediglich das hirnlose Button-Gesmashe, mit dem ihr bald reflexartig euer Joypad für den Fall malträtiert, daß euer Recke getroffen zu Boden gegangen ist.



So eine dreifach Combo ist leider schon das Maximum..


Dabei ist Saint Seiya: Das Heiligtum zumindest technisch durchaus guter PS2 Standard. So läuft das Framerate durchweg flüssig und die ansehnlichen Lichteffekte der schön groß ausgefallenen Protagonisten verlieren eigentlich nur durch die arg hölzern und unbeholfen wirkenden Animationen etwas von ihrem Glanz. Auch die Hintergründe etwas sicherlich etwas mehr Detailliebe vertragen können, aber daß soll hier nicht der springende Punkt sein.



Die Lichteffekte sind richtig hübsch geworden...


Ein letzter Kritikpunkt sei vor dem herannahnenden Bewertungsgewitter noch erlaubt und dieser ist eigentlich auch der gröbste Fehler des ambitionierten Projekts. Denn angesichts des hohen Verkaufspreises von 50 Euro und mehr ist die effektive Spielzeit mit ca. 1 1/2 (!) Stunden beinahe schon eine Frechheit bzw. Abzocke. Diese Tatsache kann auch von einem brauchbaren, allerdings abermals herzlich uninspirierten 2-Player Mode nicht verdrängt werden. Sehen wir den Tatsachen in die Augen - wer sich die Anime Serie lieber als DVD Box zulegt, hat wesentlich länger etwas von seinem Geld.

Sebastian meint:

Sebastian

Ich finde es faszinierend, wie es Bandai schafft einen potenziellen Toptitel mit ein paar Fingergriffen zum unauffälligen Mittelmaß zu degradieren, nur um uns wissen zu lassen, daß die Jungs dort auch nur Menschen sind die eben auch Sch**sse bauen. Wirklich ausgefuchst! Belohnen solltet ihr dieses Verhalten aber dennoch nicht mit einem Kauf, denn Saint Seiya liefert leider vergleichweise wenig (und vorallem kurze!) Anreize dafür, euer harterspartes Geld auf den Tresen zu legen. Finger weg!

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Saint Seiya - Das Heiligtum Daten
Genre -
Spieleranzahl 1 - 2
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 30. Juni 2005
Vermarkter Atari
Wertung 5.8
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