Rogue Galaxy im Test

PlayStation2
Im Jahre 1998 beschloß Game Designer Akihiro Hino gemeinsam mit ein paar arbeitslosen Freunden sein Glück in einer Ich-AG. Und ebenso wie Karl Uwe in seiner Pommes Bude nur Currywurst anbietet, beschränkt sich Level-5 auf Rollenspiele im Cel-Shade-Look. Diese sind aber ausgesprochen lecker ausgefallen: Was mit Dark Cloud begann, mit Dark Cloud 2 logisch fortgesetzt wurde und in Dragon Quest VIII in Perfektion gipfelte, soll jetzt mit Rogue Galaxy nochmals übertroffen werden. Gelingt das Unterfangen?
Das Setting lässt sich am ehesten mit "Skies of Arcadia meets Space" umschreiben. Freiberufler Jaster Rogue plant seine Abenteuerlust in die Tat umsetzen, als er sich der Crew der Weltraum-Galeone Dorgenark anschließt und eine Reise durch die Tiefen des Sonnensystems antritt. Dort sucht er nach neuen Welten und der Lösung eines monumentalen Rätsels, das den Schlüssel zum größten Schatz der Galaxie birgt und bringt nebenbei noch ein böses Firmenkonglomerat zu Fall... Wie schon bei Dragon Quest ist der Plot arm an Wendungen und vorhersehbar, die Charaktere klischeebehaftet und flach.


Dafür punktet die spielbare Weltraum-Oper mit einem spaßigen Echtzeitkampfsystem. Auf Knopfdruck hämmert euer virtuelles Alter Ego mit Primär- und Sekundärwaffe ein, hüpft quer über den Kampfbildschirm und pariert feindliche Schläge. Letzteres ist auch unabdingbar, wenn sich eure Ausdauer dem Ende neigt,,, kurz in Verteidigungspose und Kräfte für den nächsten Konterangriff sammeln. Items und Special Moves wählt ihr aus einem Menü, die hitzigen Kämpfe pausieren zu diesem Zweck und lassen euch somit in Ruhe die richtige Wahl treffen. Vor allem schwergewichtige Opponenten erforder hierbei meist eine besondere Taktik ehe sie ins Videospiel-Nirwana abtreten: Nutzt panzerbrechende Hiebe um den Gegner aus seiner Rüstung zu schälen oder malträtiert gezielt seine Schwachpunkte.



Eure Mitstreiter werden vom Computer gesteuert, lassen jedoch etwas Motivation und Tatendrang missen: Unabhängig vom zuvor festgelegten Kampfverhalten fegt ihr einen Großteil der Kombattanten im Alleingang vom Bildschirm. Immerhin geben euch die Kollegen zahlreiche Tipps und plaudern schon mal die Schwachstelle eines Endgegners aus, oder lockern mit kontext-sensitiven Aktionen das Kampfgeschehen auf. Zusammenfassend besitzt Rogue Galaxy das was Kingdom Hearts gerne hätte - ein spaßiges Echtzeit-Kampfsystem, dass weit mehr bietet als stupides Button Smashing.


Doch auch abseits der Kloppereien gibt es viel zu tun und entdecken: Wie bei DraQue 8 lassen sich Waffen und Items aus zahllosen Zutaten synthetisieren, vertreibt euch die Zeit bei verschiedenen Mini-Games, sammelt frei nach Pokemon kleine Viecher im Universium und lasst sie anschließend im "Insectron Stadion" gegeneinander antreten, absolviert Sidequests und optionale Zusatz-Dungeons oder erkundet gleich einen kompletten Bonus-Planeten, der extra für die westlichen Versionen der Rogue Galaxy spendiert wurde. die PAL-Variante bietet zudem neue Waffen, Items Kostüme und eine bessere Grafik-Engine als das japanische Original.



Kein Wide-Screen, kein Progressive Scan, trotzdem eine Optik der Extraklasse: Rogue Galaxy nutzt die geniale Dragon Quest-Engine und verfügt ebenso wie das Traditions-Rollenspiel über eine famose Cel-Shade-Optik. Die liebevoll animierten Protagonisten stapfen durch eindrucksvolle Polygonkulissen, die je nach Planet mal mittelalterlich, mal futuristisch angehaucht sind. Im direkten Vergleich zum inoffiziellen Vorgänger fallen Charakter- und Gegnerdesign jedoch spürbar ab, Toriyama-San ist einfach unerreicht. Absolut professionell ist auch wieder die akustische Untermalung ausgefallen, die gelungene englische Sprachausgabe paart sich mit epischen Hintergrundmelodien.

Kai meint:

Kai

Durchschnittle Storyline, dünne aber liebevolle Protagonisten, hohe Kampfdynamik, liebevolle Präsentation und ein Umfang, der das Prädikat "krass!" verdient - die Eckpunkte der neusten Level 5-Produktion. Wer auf japanophile Tiefgang-Geschichten mit psychedelischen Charakteren verzichten kann, bekommt für sein Geld enorm viel Rollenspiel. Zugreifen!

Positiv

  • 80 Stunden Gameplay
  • Fantastische Anime-Optik
  • Erfrischendes, schnelles Kampfsystem

Negativ

  • Maue Geschichte
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Rogue Galaxy Daten
Genre -
Spieleranzahl 1
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 5. September 2007
Vermarkter Sony
Wertung 8.7
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