
Vergleicht man den Aufbau mit dem AC/DC Pack, fallen zunächst einmal absolut keine Veränderungen auf. Die gesamte Präsentation ist genauso lieblos gestaltet wie bei den Vorgängerpacks - die unlustige Ladebildschirmkommentare inklusive. Auch das Menü gewinnt wieder einmal keinen Preis für die größte Auswahl: Karriere, Schnellstart, Training und die Optionen, mehr gibt es nicht zu entdecken. Somit wirft man sich gleich in den Karrieremodus, der eigentlich mal wieder keiner ist - die 20 Songs dürfen in je vier Schwierigkeitsstufen durchgespielt werden. Keine wirklichen Konzerte, keine Duelle, anonyme Bühnenprotagonisten ohne Charme und bis auf die Songs nichts zum freispielen - GÄHN!

Die Spielmechanik dürfte bekannt sein. Die einzelnen Instrumente des Hauptspiels haben jeweils eine eigene Notenspur auf dem Bildschirm. Farbige Noten laufen vom oberen Teil des Screens hin zur Anschlagsmarkierung auf der Ihr die entsprechende Taste/das entsprechende Drumpad anschlagen müsst. Für jede richtig gespielte Note gibt’s Punkte, Falsche Noten werden mit Tonaussetzern und Bonikürzung gestraft. Zwischendurch erscheinen Overdrivenoten die analog zum Guitar Hero Pendant Star Power einen Punkteschub bei Auslösung versprechen - never change a winning team, denn das Konzept von Rock Band und Guitar Hero an sich funktioniert einwandfrei. Positiv: Auch mit den Guitar Hero Instrumenten darf losgelegt werden.
Kommen wir zum Wichtigsten: Der Tracklist. Übersichtliche 20 Sogs haben es auf die Disk geschafft . Obwohl Musik bekanntlich Geschmacksache ist, enttäuscht das Package wie bereits angesprochen schon auf den ersten Blick. Leider bewahrheiten sich die Befürchtungen auch beim Durchspielen in der Praxis: Höchstens eine handvoll rocken das Haus, der Rest bietet gute bis mäßige Durchschnittskost. Viele Tracks sind zwar für das passive Hören ein Genuss, aber der sprichwörtliche Funke will beim Spielen einfach nicht überspringen. Das liegt zum größten Teil daran, dass die wirklichen Partytracks fehlen - gerade ein Titel wie Rock Band, der auf Mehrspielersessions ausgelegt ist, sollte hier mit Stimmung glänzen. Hier einmal die Songs in der Übersicht, so kann sich jeder ein eigenes Bild vom Angebot machen.

* Avenged Sevenfold - Afterlife
* Blondie - Call me
* Weezer - El Scorcho
* Devo - Girl U Want
* Maximo Park - Girls Who Play Guitars
* Disturbed - Indestructible
* Angels & Airwaves - It Hurts
* The Cars - Just What I Needed
* The Police - Message In A Bottle
* Pixies - Monkey Gone To Heaven
* Duran Duran - Rio
* Mötley Crüe - Saints of Los Angeles
* Lynyrd Skynyrd - Simple Man
* Red Hot Chili Peppers - Snow (Hey Oh)
* Nine Inch Nails - The Perfect Drug
* Fall Out Boy - This ain't a Scene, it's an Arms Race
* Papa Roach - Time is Running Out
* Garbage - Why Do You Love Me
* Judas Priest - You've got Another Thing Comin'
* Smashing Pumpkins - Zero
Das Fazit fällt diesmal noch bedrückender aus, als beim AC/DC Vorgänger. Die lieblose Präsentation ist geblieben, aber der Fanbonus für die Anhänger der australischen Rockgröße entfällt natürlich. Einzig die visuelle Bühnenshow mit ihren detaillierten Charakteren weiß zu gefallen. Somit sollten sich auch wahre Fans von Musikspielen die Tracklist genau anschauen und selbst beurteilen, ob sich ein Kauf lohnt - denn mehr als Durchschnitt wird leider nicht geboten.